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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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diesem Moment wurde Lucy klar, dass die ganze Szene einen unrealistisch leisen Ton hatte, auch wenn die Figuren lebensgroß waren und so echt aussahen, als würden sie leibhaftig vor ihr stehen. Die Stimme berichtete in neutralem Tonfall:
    »Tag zwei der Invasion auf Adres. Letzte große Schlacht gegen die aufständischen Primitiven.«
    Dann hob der Ton an. Plötzlich knackten Zweige, dröhnten die Panzer im Hintergrund, hörte man Rufe vonseiten der Adresaner. Die Schwarzen, die offensichtlich die Imperianer waren, gaben dagegen keinen Laut von sich. Ein etwas älterer Soldat der Adresaner, der offensichtlich der Kommandierende war, rief seinen Leuten zu: »Lasst sie noch ein wenig näher rankommen und dann gebt ihnen Saures.« Und einige Sekunden später schrie er: »Jetzt! Schießt, was ihr könnt! Gebt den Schweinen Saures!«
    Die Gewehre knallten, die Maschinengewehre ratterten, die Kanonen der Panzer feuerten ihre Geschütze ab, die mit unglaublicher Lautstärke in den gegnerischen Reihen explodierten. Bei jedem lauteren Knall zuckte Lucy zusammen. Kim starrte mit schreckgeweiteten Augen auf die Szene und hielt sich die Ohren zu. Lars und Christoph saßen stocksteif auf ihren Sitzen und starrten auf das Schlachtfeld.
    Das Gruseligste an der Szene aber war, dass die schwarzen Heerscharen ohne durch diese geballte, grausame Kampfkraft aufgehalten zu werden, unbeirrt vorwärtsgingen. Alle Geschosse, selbst die Explosionen schienen von unsichtbaren Kraftfeldern von den Trägern dieser schwarzen Anzüge ferngehalten zu werden.
    Lucy und auch den anderen dreien kam diese Szene ewig lang vor. In Wirklichkeit war höchstens eine Minute vergangen, da hob der am weitest vorne stehende Schwarze seine Hand, in der er nur eine dieser kleinen Waffen trug, über seinen Kopf und ließ sie dann in Richtung der Angreifer niedersausen. Das war das Zeichen, auf das die schwarze Armee den Kampf begann. Im Gegensatz zu den ohrenbetäubenden Geschützen der Adresaner waren die Waffen der Imperianer fast lautlos. Die Geräusche, ein fast unhörbares Pfeifen, ging in diesem Kampflärm völlig unter. Umso schlimmer waren die Auswirkungen. Die Strahlen, die aus diesen futuristischen Waffen kamen, zerstörten alles, was sie trafen. Ein Treffer aus einer der großen Waffen zersprengte einen Panzer zu Tausenden kleiner Bruchstücke, die alle Menschen, die darum herumstanden, erschlugen. Aber die Imperianer zielten gar nicht auf einen einzelnen Panzer. Sie schwenkten ihre grausamen Waffen wie eine Taschenlampe, mit der man einen Kreis ausleuchtet, und alles was dieser Strahl traf explodierte in Tausende von Stücken. So dauerte es nur wenige Minuten und die wenigen Imperianer, die diese Waffen trugen, hatten eine riesige Armee von Panzern völlig zerstört. Glücklicherweise waren die meisten der Panzer soweit weg, dass man die Gesamtheit der Zerstörung nur von Weitem sah. Schlimmer – viel, viel schlimmer – war das, was sich direkt vor den Augen der vier abspielte. Auch die Imperianer mit den kleineren Waffen hatten begonnen zu feuern. Auch sie schwenkten ihre Waffen und jeder Mensch, der von dem Strahl getroffen wurde, schrie auf und brach zusammen. Es floss Blut. Man konnte das Entsetzen in den Augen der Menschen sehen, als sie erkannten, dass sie keine Chance gegen diesen Gegner hatten. Einige wollten fliehen, wurden aber genauso umgemäht, wie diejenigen, die noch versuchten zu kämpfen. Nach nur wenigen Minuten war alles vorbei. Es herrschte eine gespenstische Ruhe. Überall war Blut, offene Wunden, tote Menschen, zerstörte Körper.
    Der einzige Laut, der von dem dreidimensionalen Film ausging, war ein einsames Stöhnen einer jungen Frau, die offensichtlich schwer verwundet am vorderen Rand der Bühne lag. Einer der Schwarzgekleideten, derjenige, der den stummen Befehl zum Angriff gegeben hatte, ging mit gemächlichen Schritten auf sie zu. Dabei nahm er seinen schwarzen Helm ab. Sein Gesicht war relativ grobknochig und wirkte verbittert und brutal. Das Schockierende waren aber seine Augen. Aus ihnen funkelte blanker Hass. Er trat an die einzige noch lebende Person des Gegners heran und richtete seine kleine Handwaffe auf sie. Die schwer verwundete Frau blickte ihn mit flehenden Augen an. Ein sadistisches Lächeln umspielte die Lippen des schwarz gekleideten Kämpfers, während seine Augen sein Opfer mit hasserfülltem Blick betrachtete. Dann drückte er ab. Glücklicherweise lag der Körper der Frau hinter einem großen Stein

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