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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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sowieso immer nur zu Lars«, schluchzte Kim. »Den hast du die ganze Zeit schon bevorzugt.«
    Lucy schwirrte der Kopf. Sie konnte Kim und Christoph verstehen. Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, mit einer bei jeder Kleinigkeit heulenden Kim und einem etwas stoffeligen Christoph, allein eine so gefährliche Sache durchzuziehen. Jonny hatte recht. Ob sie wollte oder nicht, sie brauchten Lars.
    »Hört mal zu!«, begann sie. »Wir reden gleich weiter darüber. Ich glaube, wir müssen erstmal Lars fragen, ob er überhaupt noch mitmacht.«
    Kim wand sich aus ihrem Arm und sah sie ungläubig an.
    »Den willst du fragen?«, flüsterte sie. »Das musst du allein machen. Ich spreche mit dem kein Wort mehr.«
    Jonny sah Lucy tief in die Augen: »Also ich glaube, da ist jetzt die Kommandantin – sozusagen die Chefin des Teams – gefragt.«
    »Ja, ja ich geh ja schon«, stöhnte Lucy. Heute blieb ihr auch nichts erspart.
    »Tja, das gehört auch zum Job. Du schaffst das schon!« Jonny grinste sie auffordernd an.
    Lucy trottete in Richtung der Schlafräume davon. Was sollte sie Lars bloß erzählen. Ihr Kopf war leer. Wenn sie ihm sagte, was sie von der Sache hielt, nämlich dass Kim recht hatte und er ein Schwein war, dann brauchte sie gar nicht erst mit ihm reden.
    Als sie im Schlafzimmer der Jungs stand, wusste sie noch immer nicht, was sie sagen sollte. Lars lag auf seinem Bett und starrte an die Decke.
    »Was ist? Was starrst du mich so an?«, schnauzte er sie an und sah sie dabei so aggressiv an, dass sie dachte, dass er ihr gleich an die Gurgel gehen wollte.
    »Also ich dachte, wir sollten mal über die Sache reden!«, stotterte Lucy und ärgerte sich schon über sich selbst, weil sie so schüchtern klang.
    »Wieso? Worüber willst du reden? Darüber, dass du mal wieder alles bekommen hast und ich in die Röhre gucke? Klar für euch bin natürlich ich schuld. Das ist natürlich wie immer das Einfachste. Ihr seid doch wie alle anderen.«
    Da brannte bei Lucy irgendetwas durch. Alles, was sie sich überlegt hatte, alle Coolness, die sie unbedingt bewahren wollte, waren auf einmal wie weggeblasen. Als hätte irgendjemand in ihrem Kopf einen Schalter umgelegt.
    Sie stürzte auf Lars zu, packte ihn an dem Uniformoberteil, riss ihn hoch und schleuderte ihn zurück aufs Bett. Sie holte voll aus und schlug ihn mit der Faust in den Magen. Dabei brüllte sie:
    »Du verdammtes, selbstgefälliges Arschloch. Du sitzt hier und bemitleidest dich selbst. Du hast mich fast umgebracht. Weißt du, was das für ein Gefühl ist, wenn man fast am Boden zerschellt?«
    Sie riss ihn erneut hoch und schmiss ihn wieder aufs Bett. Der Schlag traf diesmal die Schulter.
    »Weißt du, wie es ist, wenn man an beiden Seiten Felswände hat und jeden Moment daran zerrissen werden kann. Wenn man die ganze Zeit seinen Tod vor Augen hat. Wenn man Angst hat, in der Atmosphäre irgend so eines Scheißplaneten zu verglühen?«
    Sie riss ihn erneut hoch und schmiss ihn mit aller Kraft zurück. Sein Hinterkopf knallte gegen die Wand.
    »Und das alles nur, weil einer zu blöd ist, sich an die Regeln zu halten. Weil man einem scheißegal ist, den man für seinen Freund gehalten hat.«
    Sie riss ihn noch mal hoch und schmiss ihn noch einmal zurück aufs Bett. Diesmal aber mit wesentlich weniger Kraft. Schnell drehte sie sich um und rannte aus dem Zimmer. Sie merkte nicht, wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen. Sie rannte nur noch in das Mädchenzimmer, warf sich auf ihr Bett und begann haltlos zu schluchzen.
     
    Lars richtet sich in seinem Bett auf. Er war völlig von dem Angriff überrascht worden. Er hatte Lucy ja einiges zugetraut, das aber wirklich nicht. Sein Magen schmerzte. Er bekam kaum noch Luft. Die Stelle an der Schulter, wo Lucy ihn getroffen hatte, tat höllisch weh und der Hinterkopf brummte kaum zum Aushalten. Das Schlimmste aber waren Lucys Worte.
    »Lucy warte!«, rief er hinter ihr her. Das heißt, er versuchte zu rufen. Tatsächlich brachte er nur ein Krächzen hervor. Er rappelte sich hoch und stand auf. Als er versuchte einen Schritt zu gehen, sackten ihm die Beine weg. Verdammt, Lucy hatte ihn voll am Magen erwischt. Ihm war schlecht. Er versuchte ruhig zu atmen und sich wieder aufzurichten. Er musste hinter ihr her.
    »Lucy, warte doch mal!«, krächzte er und schwankte, sich noch immer den Bauch haltend, hinter ihr her.
    »Lucy, wo bist du.«
    Als er ins Mädchenschlafzimmer kam, lag Lucy

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