Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Jonny strahlte und meinte:
»Na prima, da haben wir wohl doch die richtige Wahl für die Kommandantin getroffen. So und jetzt schiebt euch noch einen Happen zwischen die Kiemen und dann ruht euch aus. Morgen wird noch ein anstrengender Tag. Ihr bekommt die letzten Informationen und Vorbereitungen für den Einsatz und dann geht es übermorgen los.«
Damit war das Thema erstmal beendet, auch wenn Kim und Lars sich noch feindliche Blicke zuwarfen.
Unerwartete Schwierigkeiten
»Was gibt es da zu verstehen, der Plan ist doch ganz einfach. Wir suchen den Eingang zur Höhle, latschen da durch bis zu dem Schlüssel, nehmen uns das Ding und gehen wieder raus. Und das alles möglichst, ohne uns erwischen zu lassen.« Christoph war sichtlich von Lars’ Fragen genervt und versuchte wieder die nicht vorhandene Brille auf der Nase zurechtzurücken.
»Das nennst du einen Plan? Sehe ich das richtig? Wir wissen nicht, wie viele von diesen Imperianern in der Höhle hocken. Wir wissen nicht, wie sie bewaffnet sind. Wir wissen zwar, was die Imperianer normalerweise für Überwachungssysteme haben, aber nicht, was davon da unten konkret eingebaut ist. Und wenn ich dich eben richtig verstanden habe, wissen wir noch nicht einmal, wie dieser Schlüssel aussieht und ob es gefährlich ist, ihn anzufassen. Prima! Das ist kein Plan, das ist ein …, das ist ein Witz. Aber nur für die Aranaer da oben, die sich über soviel Naivität der Primitiven totlachen!«
»Na ja.« Christoph wirkte ziemlich zerknirscht. »Mehr Informationen konnten die eben nicht beschaffen.«
Die vier saßen in einem kleinen Raumschiff, das auf die Erde zusteuerte. Es hatte vorne eine breite sich nach vorne verjüngende Schnauze. An den Seiten im hinteren Teil waren kleine Stummelflügel angebracht, die ihm bis zu einem gewissen Grad ein Gleiten in der Atmosphäre erlaubte. An den Seiten und an dem flachen Heck hatte es Düsen zur Steuerung und für den Schub.
Das Schiff war für eine vierköpfige Besatzung konstruiert. Der Innenraum war nicht viel größer als der eines europäischen Mittelklassewagens. Die Einrichtung bestand aus vier Schalensitzen, in denen die vier saßen. Davor waren kleine Bildschirme angebracht, auf denen man verschiedene Informationen darstellen konnte. Nicht sichtbar für einen ungeschulten Erdenmenschen befanden sich die virtuellen Konsolen unterhalb dieser Schirme. An den Wänden rundum waren größere Bildschirme verteilt, die die Umgebung wiedergaben, sodass man einen Ausblick wie aus den Fensterscheiben eines Autos hatte. Der Unterschied war allerdings, dass man nicht fuhr, sondern flog.
Lucy saß vorne links und steuerte das Schiff auf den geplanten Landeplatz zu. Sie war zwar grundsätzlich Lars’ Meinung, fand aber, dass es keinen Sinn hatte, darüber zu lamentieren. Auch wenn sie Angst vor dem hatte, was sie erwartete. Sie hatten sich dazu entschieden, nun mussten sie es auch durchführen. Lars saß rechts neben ihr. In dieser Phase hatte er nichts Großartiges zu tun und diskutierte wild gestikulierend mit Christoph, der seinen großen Mentor Qurks verteidigte. Der Professor hatte sich diesen wirklich sehr dürftigen Plan ausgedacht. Christoph saß hinter Lars, dem üblichen Platz des Navigators in dieser Klasse von Raumschiffen, und studierte die Karten, die sie mitbekommen hatten. Kim saß hinter Lucy und war offensichtlich hin und her gerissen zwischen der Angst, die auch sie hatte, und dem Wunsch, Christoph gegen Lars zu verteidigen.
»Gib mir doch mal die Karten«, sagte sie und nahm Christoph die digitale Karte aus der Hand.
»Na, der Eingang und die Stelle, an der sich der Schlüssel befindet, sind doch genau eingezeichnet. Das ist doch schon mal was! Aber warum sind denn die Wege vom Eingang zum Schlüssel gestrichelt?«
Kim war völlig in die Karte versunken und so sah sie nicht, wie Christoph sich vor Verlegenheit wand.
»Also, das ist der grob geschätzte Weg«, sagte er zögernd. »Qurks hatte keine Angaben über die Gänge in der Höhle. Da kommt normalerweise ja auch kein Aranaer rein.«
»Na, super«, stöhnte Lars. »Willst du damit sagen, dass er einfach zwischen Eingang und Ort des Schlüssels eine gestrichelte Linie gezeichnet hat, ohne zu wissen, wo’s wirklich langgeht?«
»Ähm, ich fürchte so wird es wohl gewesen sein.« Christoph versuchte wieder, seine Brille auf der Nase zurechtzurücken. Als er natürlich keine fand, schüttelte er ärgerlich den Arm aus.
»Na toll, dann haben wir also
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