Lucy & Olivia - Allerliebste Vampirschwester: Band 1 (German Edition)
war verschwunden. »Du bist diejenige, die sich entschuldigen muss«, erklärte sie Lucy. Sie schüttelte den Kopf und ihre Unterlippe begann zu zittern. »Warum hast du mir nicht von Olivia erzählt?«
»Ich wusste nicht, wie«, flüsterte Lucy.
»Ich bin deine beste Freundin«, sagte Sophia. Ihr traten Tränen in die Augen. »Dachtest du, ich wäre eifersüchtig?«
»Nein«, sagte Lucy mit belegter Stimme. »Ich hab nur den richtigen Augenblick abgewartet. Und dann …« Ihre Stimme zitterte. »Als ich Olivia gestern alles gesagt hatte, dachte ich, ich würde nie jemandem von ihr erzählen können. Noch nicht mal dir.«
Sophia verdrehte die Augen. »Du bist nicht der einzige Vampir in der Geschichte, der das Oberste Gesetz gebrochen hat, Lucy.«
»Aber bestimmt die Einzige in Franklin Grove«, sagte Lucy bedrückt.
Sophia seufzte und wischte sich über die Wange. Sie schüttelte den Kopf.
»Nein, bist du nicht.« Sie holte tief Luft und fuhr fort: »Ich hab es vorletzten Sommer diesem Häschenjungen erzählt, von dem ich dachte, ich wäre in ihn verliebt.«
»Billy Coddins?«
Sophia nickte. »Er hat mir nicht geglaubt und hielt mich für verrückt. Am nächsten Tag hat er Schluss gemacht.« Sie grinste mit Tränen in den Augen.
Lucy war sprachlos. »Das hast du mir nie erzählt!«
Sophia griff nach einem Papiertaschentuch und putzte sich die Nase. »Sieht so aus, als hätten wir beide Geheimnisse voreinander gehabt.«
Lucy umarmte Sophia fest.
»Meine beste Freundin«, flüsterte sie ihr ins Ohr.
»Meine beste Freundin«, flüsterte Sophia zurück.
»Tut mir leid, ihr zwei«, unterbrach Olivias Stimme sie schüchtern. »Aber ich erfriere hier drinnen gleich!«
Sie streckte ihre Hand mit Lucys Klamotten unter der Kabinentür durch. Lucy und Sophia prusteten beide los.
Als Lucy und Olivia wieder sie selbst waren, sagte Sophia: »Ich glaube, Lucy wie ein Häschen lächeln und hüpfen zu sehen, war das absolute Highlight meines bisherigen Schullebens – sogar besser als die fünfte Klasse. Danke, dass du das möglich gemacht hast, Olivia.«
Olivia grinste. »Gern geschehen«, sagte sie lachend.
Sophia wandte sich an Lucy. »Wie wär’s, wenn wir mit unserem Ehren-Grufti hier eine anständige Führung durch Franklin Grove machen?«
»Geniale Idee«, stimmte Lucy zu.
Als die drei durch die Innenstadt schlenderten, zeigte Lucy ihrer Schwester alle vampirfreundlichen Läden: »Gools -Karosserien, Shredders -Lebensmittel, Red Mark -Reinigung…«
»Vergiss die Saftbar nicht«, unterbrach Sophia sie.
»Da gibt es wirklich Blut orangen«, bestätigte Lucy. »Tranzil -Apotheke …«, fuhr sie fort.
»Warte«, sagte Olivia. »Das kann nicht sein. Da geht meine Mom hin.«
»Es ist nicht alles nur schwarz-weiß, Olivia«, erklärte Sophia ihr. »Viele Geschäfte bedienen vorne die Häschenkunden und haben dann einen Laden für Vampire im Hinterzimmer. Unsere Gemeinschaft ist voll integriert – schon seit über hundert Jahren. Wir sind eure Ärzte, eure Anwälte …«
»Eure Filmstars«, warf Lucy ein.
»Wer?«, rief Olivia. »Welche Filmstars?«
Sophia drehte sich unvermittelt um.
»Wir könnten es dir sagen, aber danach müssten wir dich beißen«, sagte sie mit einem verschmitzten Grinsen.
Olivia stolperte über einen Riss im Bürgersteig. »Und was können Vampire, was andere Leute nicht können?«, fragte sie.
»Also, lass uns ein paar Dinge aufzählen«, sagte Lucy theatralisch. »Übermenschliche Kräfte.«
»Außergewöhnliche Beweglichkeit«, sagte Sophia mit hoher Stimme und britischem Akzent.
»Ein feines Gehör«, fügte Lucy hinzu.
Sophia fuchtelte mit den Armen. »Klassische Schönheit.« Lucy und ihre Freundin klimperten beide mit den Augenlidern.
Dann zeigte Lucy auf die andere Seite des Marktplatzes. »Siehst du den Typen, der da auf den Stufen zur Post sitzt?«
»Mhm.« Olivia nickte.
»Er sitzt da schon seit fast 150 Jahren.«
»Das ist nicht dein Ernst!«, rief Olivia.
»Du hast recht, das stimmt nicht, aber er ist wirklich unheimlich alt.« Sophia lachte.
Lucy war überrascht, wie viel Spaß es machte, ihre Schwester in die Welt der Vampire einzuführen. Sie hatte bisher nie die Gelegenheit gehabt, jemandem all das zu erklären.
»Also«, fragte Olivia. »Wie ist das nun mit dem Älterwerden? Lebt ihr ewig oder nicht?«
Sophia sah Lucy an. »Du antwortest. Du bist jünger.«
»Nur vier Monate«, protestierte Lucy. Sie wandte sich
an Olivia. »Erinnerst du
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