Lucy & Olivia - Allerliebste Vampirschwester: Band 1 (German Edition)
Schulter.
»Keine Sorge«, sagte Sophia ruhig. »Ich sag’s nicht weiter.«
»Wirklich nicht?«, fragte Olivia und machte die Augen auf.
»Wirklich nicht«, sagte Sophia aufrichtig. »Lucy ist meine beste Freundin.«
»Und du bist nicht sauer?«, fragte Olivia.
»Ein bisschen«, gab Sophia achselzuckend zu. »Lucy hätte mir ruhig sagen können, dass sie ihre verschollene Zwillingsschwester gefunden hat. Es kommt mir so vor,
als hätte ich den ganzen Spaß verpasst. Aber zumindest erklärt das, warum Lucy plötzlich so gut im Partys-Organisieren war!« Sie sah Olivia ins Gesicht. »Du hast mich echt hinters Licht geführt. Ich habe überhaupt keine Ähnlichkeit zwischen dir und Lucy festgestellt.«
Olivia lächelte. »Dieses Sprühweiß-Zeugs vollbringt wahre Wunder.«
Sophia lachte und stand auf. »Komm mit«, sagte sie.
»Wohin?«, fragte Olivia, während sie auf die Beine kam.
»Zum Cheerleading-Training«, erwiderte Sophia. »Wenn Lucy wie ein Häschen herumhüpft, muss ich das sehen!«
Lucy beendete den letzten Teil eines Cheers, brüllte »Kämpft!« und warf die Arme in die Luft. Sie konnte hören, wie Charlotte neben ihr furchtbar keuchte.
Der Ausdruck auf Charlottes rosa Gesicht, als Mrs Barnett Lucy vorne in der Mitte der Formation platziert hatte – genau auf dem Platz der Kapitänin – war wirklich unvergesslich gewesen. Das genügte, um für den Rest des Trainings ein 150-Watt-Lächeln auf Lucys Gesicht zu zaubern. Sie drehte es noch weiter auf.
»Gut, Mädchen!«, rief Mrs Barnett.
Lucy hatte sich voller Elan in jeden Cheer gestürzt. Olivia würde so stolz auf sie sein. Ein paar Freunde der Cheerleader applaudierten von der Tribüne aus.
Ich wünschte, Brendan wäre auch hier, dachte Lucy. Dann fiel ihr mit Bedauern ein, dass er hiervon niemals erfahren würde.
»Ein Kleiner Vogel!«, rief Mrs Barnett und die Cheerleader begannen einen neuen Cheer.
Lucy kam gerade aus einem Spagat wieder hoch, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie die Tür zur Sporthalle aufging. Herein kam Olivia … mit Sophia.
Hunderte von Fragen schwirrten Lucy durch den Kopf: Hat Sophia es rausgefunden? Weiß noch jemand Bescheid? Müssen wir jetzt die Stadt verlassen? Was ist mit Brendan? Ist Sophia sauer?
Lucy merkte plötzlich, dass sie sich eigentlich drehen sollte. Sie beeilte sich, die anderen Mädchen wieder einzuholen, als Charlotte Brown mit voller Wucht in sie reinkrachte.
»Was machst du denn da?«, kreischte Charlotte, als der Cheer abgebrochen wurde. »Du müsstest eigentlich da hinten sein! Was, bitte, ist dein Problem?«
»Charlotte!«, brüllte Mrs Barnett.
Das Duracell-Häschen hielt die Klappe.
»Wenn du in diese Mannschaft kommen willst, möchte ich ein bisschen Teamgeist sehen!«, schimpfte Mrs Barnett. »Ihr Mädchen sollt euren Team-Kolleginnen mit Respekt begegnen!«
»Ja, Mrs Barnett«, sagte Charlotte und sah zu Boden.
»Und nächstes Mal, Charlotte«, Mrs Barnett trommelte auf ihr Klemmbrett, »versuchst du, besser auf die anderen Mädchen zu achten.«
Charlotte sah aus, als würden ihr gleich die Augen aus dem Kopf fallen. »Aber es war ihre Schuld!«, protestierte sie und zeigte auf Lucy.
»Deine Schuldzuweisungen kannst du dir sparen«, sagte Mrs Barnett kühl. Dann hob sie die Augenbrauen und musterte den Rest des Teams. »Ich hoffe, ihr alle habt heute etwas gelernt – abgesehen vom Händeklatschen und Flickflack. Bis zum Training am nächsten Freitag.« Sie entließ sie mit einem doppelten Klatschen.
Charlotte marschierte mit grimmiger Miene davon, während Lucy schnurstracks in den hinteren Teil der Halle ging.
Sophia sah ärgerlich aus. »Ich kann einfach nicht glauben…« Sie stampfte mit dem Fuß auf.
Lucy befürchtete schon schlimmste Vorhaltungen.
»… dass ich nur einen halben Cheer zu sehen bekommen habe!«, schloss Sophia und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Wenigstens habe ich ein paar Bilder gemacht«, flötete sie.
Lucy schüttelte den Kopf. »Hast du nicht.«
»Oh doch, hab ich«, erwiderte ihre Freundin.
Lucy trieb Sophia und Olivia aus der Sporthalle und den Gang entlang bis zur Toilette.
»Was ist passiert?«, fragte Lucy, sobald sie die Tür hinter sich zugemacht hatte.
»Entschuldige, Lucy!«, platzte Olivia hervor.
Sophia trat vor und sagte: »Eigentlich muss sich nicht Olivia entschuldigen.«
Olivia sah von Sophia zu Lucy und wieder zurück, dann verschwand sie in einer Kabine, um sich umzuziehen.
Sophias Grinsen
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