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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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Major.«
Helen Daugherty las ihre Papiere und sprach, ohne aufzusehen. »Das ging ja ziemlich schnell, was?«
»Vor ein paar Monaten habe ich darum gebeten, aus persönlichen Gründen in die Nähe von Washington versetzt zu werden. Mein Colonel hat mir erzählt, dass in Fort Detrick plötzlich eine Stelle frei geworden ist. Da habe ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen.«
Helen Daugherty blickte zu ihr auf. »Sind Sie nicht ein bisschen überqualifiziert? Dies ist ein Job in der Provinz, bei einer kleinen Kommandobehörde, wo nicht viel zu tun ist. In Übersee werden wir nie aktiv.«
»Ich weiß nur, dass es Detrick ist. Über Ihre Einheit ist mir nichts bekannt.«
«Wie bitte?« Helen Daugherty hob eine ihrer blonden Augenbrauen. Irgendwie war diese Miss Schweik zu kühl und beherrscht. »Sie befinden sich im USAMRIID, dem Medizinischen Institut der Armee zur Erforschung von Infektionskrankheiten. Hier geht’s um wissenschaftliche Forschung. Alle unsere Offiziere sind Arzte, Veterinärmediziner oder medizinische Spezialisten. Bei uns arbeiten sogar Zivilisten. Keine Waffen, keine Manöver, kein Ruhm.«
»Hört sich friedlich an, Sergeant Major«, entgegnete Schweik lächelnd. »Eine nette Luftveränderung nach dem Einsatz im Kosovo. Nebenbei - ich habe gehört, dass das USAMRIID an vorderster Front gegen ziemlich tödliche Krankheiten kämpft, Hört sich aufregend an.«
Helen Daugherty neigte den Kopf. »Das ist Sache der Ärzte. Bei uns geht’s nur um Bürokram. Wir sind für die Organisation zuständig. Am Wochenende hat es eine Art Notfall gegeben. Stellen Sie keine Fragen, das geht Sie nichts an. Sollte Sie irgendein Journalist ansprechen, verweisen Sie ihn an die Pressestelle. Das ist ein Befehl. Ihr Arbeitsplatz ist neben dem von Miss Quinn. Richten Sie sich ein bisschen ein, dann wird sie Sie einarbeiten.«
Schweik salutierte. »Danke, Sergeant Major.«
Erneut drehte Helen Daugherty den Stift zwischen ihren Händen und starrte auf die Tür, die sich gerade hinter ihrer neuen Untergebenen geschlossen hatte. Dann seufzte sie. Sie hatte nicht ganz die Wahrheit gesagt. Wenngleich jede Menge Routinearbeit anfiel, gab es doch auch Augenblicke wie diesen, in denen man nichts mehr verstand. Sie zuckte mit den Achseln. Nun, sie hatte schon seltsamere Dinge miterlebt als einen plötzlichen Personalwechsel, mit dem beide Seiten glücklich waren. Nachdem sie Quinn angerufen und um eine Tasse Kaffee gebeten hatte, verdrängte sie die Viruskrise und die seltsame Versetzung aus ihren Gedanken.
Um kurz nach halb sechs verschloss Helen Daugherty ihre Tür und wollte das leere Büro verlassen. Aber das Büro war nicht leer.
»Ich würde gern noch bleiben und so viel wie möglich über meine neue Arbeit lernen«, sagte Adele Schweik. »Hoffentlich ist Ihnen das recht.«
»Okay. Ich werde dem Sicherheitsdienst Bescheid sagen. Haben Sie einen Büroschlüssel? Schließen Sie ab, wenn Sie gehen. Sie werden nicht allein im Gebäude sein. Der neu entdeckte Virus treibt die Ärzte zum Wahnsinn. Wahrscheinlich werden einige von ihnen die ganze Nacht über auf dem Gelände bleiben. Wenn das noch länger so weitergeht, werden sie stinkig werden. Sie mögen keine Rätsel, durch die Menschen ums Leben kommen.«
»Das habe ich schon gehört.« Die kleine Frau nickte lächelnd. »Sehen Sie, in Fort Detrick ist doch jede Menge los.«
»Ich muss mich korrigieren«, sagte Helen Daugherty lachend, bevor sie das Büro verließ.
An ihrem Schreibtisch in dem stillen Büro las Schweik Memoranden und machte sich Notizen. Als sie sich nach einer halben Stunde sicher war, dass weder Helen Daugherty zurückkehren noch die Leute vom Sicherheitsdienst auftauchen würden, um sie zu überprüfen, öffnete sie den Diplomatenkoffer, den sie während ihrer ersten Kaffeepause ins Büro gebracht hatte. Als sie am Morgen auf dem Flugplatz der Andrews Air Force Base gelandet war, hatte er in dem für sie bereitstehenden Wagen gelegen.
Aus dem Koffer zog sie ein schematisches Diagramm der Telefoninstallationen im USAMRIID-Gebäude hervor. Der Kasten mit den Anschlüssen für alle internen Nebenstellen und persönlichen Leitungen nach draußen befand sich im Keller. Sie studierte das Diagramm lange genug, um sich zu merken, wo er sich befand. Dann legte sie den Plan in den Koffer zurück, verschloss ihn und trat damit in den Korridor.
Mit einem unschuldig-neugierigen Gesichtsausdruck blickte sie sich vorsichtig um.
Der Wachposten am Haupteingang las. An ihm

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