Ludlum Robert - Covert 01
erzählt haben und dass wir hier sind. Sie können jeden Augenblick mit Verstärkung eintreffen.«
»Hast du gehört, Marty?«, fragte Smith.
»Ich habe alles versucht«, schnappte Marty gereizt und sehr schnell. »Jetzt versuche ich gerade, eine nicht lokalisierbare Verbindung zu meinem Computer herzustellen, damit ich meine eigenen Programme benutzen kann. Gebt mir noch ein paar Sekunden Zeit.«
Seine Reizbarkeit und die Schnelligkeit, mit der er sprach, wiesen darauf hin, dass die Wirkung seines Medikaments fast vollständig nachgelassen hatte. So geduldig wie möglich warteten sie.
»Jemand sollte unten aufpassen«, sagte Smith. »Du nicht, Peter.«
»Samson kann das erledigen. Er ist ein besserer Wachposten als irgendeiner von uns.«
»Die Verbindung steht!«, brüllte Marty, während der Hund sich von dannen trollte.
»Gott sei Dank«, sagte Randi inbrünstig.
»Okay, dann beginnen wir mal mit der Suche nach dem Unternehmen, das diesen Computer benutzt.« Marty bearbeitete die Tastatur und die Anzeigen auf dem Monitor wechselten so schnell, dass sie nicht folgen konnten. Schließlich erschienen der Unternehmensname »Blanchard Pharmaceuticals, Inc« und das Firmenlogo auf dem Bildschirm.
»Das heißt, dass Victor den Computer auf unseren Namen hat registrieren lassen und dass wir dafür bezahlen«, sagte Haldane. »Bei ihren Nachforschungen sind die Finanzprüfer unter anderem auf ein rätselhaftes Computersystem gestoßen, das sie mit keinem autorisierten Forschungsprojekt in Verbindung bringen konnten.«
Während Marty weiter die Tastatur bearbeitete, blitzten auf dem Monitor erneut Bildschirmanzeigen auf. Schließlich leuchtete ein Firmenname auf: »VAXHAM Corporation«.
»Was zum Teufel ist VAXHAM?«, wunderte sich Haldane.
Marty beugte sich konzentriert vor. Nachdem er auf »VAXHAM« geklickt hatte, sahen sie eine lange Liste von Verzeichnissen. Eines trug den Namen »Laborberichte« und Marty öffnete es. Dann scrollte er schnell durch die Dateien, bis er die erste vom 15. Januar 1989 gefunden hatte. Jon beugte sich über seine Schulter.
»Wow«, flüsterte Jon. »Ein Bericht über das erste Ausschlussverfahren bei dem Affenvirus aus Peru! Jetzt kommen wir allmählich weiter.« Er zog sich einen Stuhl heran. In Gedanken verglich er die Resultate mit denen, die er im USAMRIID bei der Untersuchung des Virus gewonnen hatte. Er pfiff und blickte dann auf. »Das alles ist zwar keine Überraschung, aber wenigstens eine Bestätigung unserer Vermutungen. Die beiden Viren sind fast identisch, ja, vermutlich sind sie sogar identisch. Der Affenvirus und der, der Menschen tötet, sind ein und derselbe.«
»Victor Tremont hat es die ganze Zeit gewusst«, sagte Randi aufgebracht.
Für jedes Jahr gab es eine Zusammenfassung mit den Resultaten der Erforschung des Virus und des Serums. Darin wurde festgehalten, dass die Inkubationszeit bis zum letztlich tödlichen Ausbruch des Virus immer kürzer und die Wirksamkeit des Serums in diesem Stadium immer besser geworden war - zumindest bei Versuchen in der Petri-Schale und später dann bei Affen. Das war eine weitere Bestätigung ihrer Vermutungen. Aber Marty konnte keine Daten über das Experiment im Irak oder darüber finden, wie der Virus sich mit einem plötzlich größeren Ansteckungspotenzial aus dem abgelegenen Peru über die ganze Welt verbreitet hatte. Oder aus den Labors von Victor Tremont und seiner VAXHAM Corporation.
»Das letzte Verzeichnis ist durch ein Passwort blockiert«, verkündete Marty. Dann sagte er höhnisch: »Diese selbstzufriedenen Idioten glauben, dass sie den Magier Marty Zellerbach aussperren können!« Wie ein Pianist im Konzertsaal hob er die Arme und traktierte dann die Tastatur. Mit Hilfe seiner eigenen Software verwandelte er den Bildschirm in ein Chaos kaleidoskopischer Worte, Fragen, Befehle und Bilder. Es war alles nur eine Sache von Sekunden. »Da!« Marty lächelte in sich hinein. »Wie idiotisch gewöhnlich.«
Auf dem Monitor leuchteten nur zwei Worte: Luzifers Zuhause.
»Hades«, stöhnte Jon.
»Menschen sind zugleich fantasielos und berechenbar«, verkündete Marty.
Nachdem er das Passwort eingegeben hatte, erschienen zuerst sorgfältig erstellte Finanzkalkulationstabellen und Kurzberichte ab dem Jahr 1989 bis zur Gegenwart. Hier waren auch die Unternehmenseigner aufgelistet: Victor Tremont hielt fünfunddreißig Prozent der Anteile, George Hyem, Xavier Becker, Adam Cain und Jack McGraw jeweils zehn.
In seinem höheren
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