Ludlum Robert - Covert 01
Geld und einigen Mitarbeitern von Blanchard Pharmaceuticals hat Tremont heimlich ein Team zusammengestellt, das hier zum größten Teil den Virus isoliert und das Antiserum entwickelt hat, indem es die Gene geklont hat, die die Antikörper produzieren. Dann hat der Bastard bestimmte DNS-Reparatur-Enzyme benutzt, um ein paar subtile Veränderungen in dem Virus herbeizuführen und die Inkubationszeit vor dem Ausbruch der tödlichen Krankheit zu verkürzen.«
»Mehr konnte er Ihnen nicht sagen?« Randi war enttäuscht.
»Nein. Wenn man davon absieht, dass er sicher ist, dass Tremont die Pandemie irgendwie selbst ausgelöst hat.«
Wütendes Gebrüll hallte durch das Labor. »Es ist sinnlos! Ich kann nichts finden!«
Marty starrte mit funkelndem Blick Haldane und die Tür des Konferenzraums an, wo sie die vier Laborarbeiter eingesperrt hatten. »In den Dateien von Tremont & Associates ist nichts zu finden. Das ist alles Routinekram über Antibiotika, Vitaminpräparate und Haarspray! Dieser Laborarbeiter hat uns angelogen.«
»Nein«, sagte Haldane. »Typisch Victor. Das ist ein Scheinunternehmen. Diese Leute hier sind Laborarbeiter, die Victor zwar benutzt, denen er aber nichts erzählt hat. Sie glauben, für Tremont & Associates zu arbeiten. Das HadesPasswort entspricht seiner Art von Humor, sich auf Kosten derjenigen zu amüsieren, die sich zu seinen Computerunterlagen Zugang verschaffen wollen.«
Jon nickte. »Hört sich ganz nach dem Mann an, der im Golfkrieg ein Experiment mit menschlichen Versuchskaninchen durchführen konnte. Aber irgendwo müssen die entscheidenden Informationen zu finden sein, Mart. Hack weiter, wir müssen Bescheid wissen.«
Martys stimme klang entmutigt - noch hatte die Wirkung seines Medikaments nicht gänzlich nachgelassen. »Ich werde es versuchen, Jon. Nur brauchte ich dringend meine eigenen…«
Plötzlich hörten sie außerhalb des Geheimlabors ein Geräusch und Jon und Randi rannten wie ein eingespieltes Team zum Fenster. Auf der Bergstraße näherte sich ein Auto, das hinter sich eine Staubwolke aufwirbelte.
Smith wurde von einem Adrenalinstoß gepackt. »Marty! Haldane! Bewacht die Laborleute.«
Jon und Randi eilten zum Eingang des Labors und dann die Stufen hinunter bis zum Treppenabsatz. Dort legten sie sich auf den Boden, weil sie von hier aus jeden sehen konnten, der aus dem Wohnzimmer oder vom Hintereingang durch den Korridor kam. Randi sah Jon an und bemerkte den angespannten Blick seiner blauen Augen. Sie musterte sein breites Gesicht mit dem entschlossen wirkenden Kinn und dem zurückgekämmten schwarzen Haar. Sein Gesichtsausdruck war so hart wie Granit.
»Was nun?«
»Das werden wir gleich wissen.« Smith blickte sie nicht an. Es war nicht notwendig, weil er ihre Anwesenheit wie die beruhigende Präsenz eines Freundes spürte.
Zwei Autotüren wurden zugeschlagen und schnelle Schritte näherten sich dem Haus. Sie hörten eine tief und eindringlich sprechende Stimme.
45
15 Uhr 32
Lake Magua, New York
Im Korridor kamen von der Hintertür aus schnelle, leise Schritte auf sie zu.
»Was zum…?«
Bevor Randi ihre Frage beenden konnte, tauchte am Fuß der Treppe der große Dobermann auf. Der kampfbereite Hund blickte mit gefletschten Zähnen und angespannten Muskeln zu ihnen auf.
Smith stand auf, die Beretta schussbereit. »Sitz, Samson!«
Irritiert senkte der Dobermann den Kopf. Als Jon seinen Befehl wiederholte, schien ihn der Hund plötzlich als einen jener »Freunde« zu identifizieren, an deren Kleidung ihn Bill Griffin hatte schnuppern lassen. Langsam setzte sich der Hund auf die Hinterbeine, während er immer noch zu ihnen hochstarrte.
»Peter?«, rief Smith laut.
Da kam auch schon der schlanke Ex-SAS-Agent mit der gegerbten Gesichtshaut in Sicht, der unter seinem Trenchcoat noch den schwarzen Kampfanzug trug. »Wer sonst? Du glaubst doch nicht etwa, dass Samson zum Feind übergelaufen ist?« Mit dem Dobermann eilte er die Treppe hinauf.
Randi sprang auf. »Vergessen Sie’s. Schön, Sie gesund wiederzusehen, Peter.«
Smith lächelte breit und einen Augenblick lang wirkte er zehn Jahre jünger. »Wir haben uns schon Sorgen gemacht.«
»Draußen sind keine Wachposten zu sehen. Habt ihr sie ausgeschaltet?«
»Ja. Offensichtlich sind alle anderen bei den Vorbereitungen für die Feier.«
»Wenn man von den vier Laborarbeitern absieht, die wir eingesperrt haben«, fügte Randi hinzu. »Und dann wäre da noch der frühere Boss von Blanchard Pharmaceuticals, der Marty am
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