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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Gefahr überwo g, die er für sie darstellte.
    Smith rollte das Blatt zusammen und tippte damit gegen seine Handfläche. Seiner Ansicht nach ging Klein ein gewaltiges Risiko ein: Indem er den Fahndungsbehörden Berias wahres Bild vorenthielt, schränkte er die Chancen für die Fahndung erheblich ein. Auf der anderen Waagschale lag freilich ein sehr wichtiger Nebennutzen: Wenn das Fahndungsbild in Umlauf kam und Berias Hintermänner es sahen, würden sie nicht beunruhigt sein. Dass der Mord an Treloar Ermittlungen ausgelöst hatte, war logisch. Und dass ein Augenzeuge der Polizei eine allgemeine Beschreibung geliefert hatte, würde keinen Argwohn erwecken. Berias Hintermänner würden nicht gerade unvorsichtig werden, aber jedenfalls würden sie nicht damit rechnen, dass ihre langfristigen Pläne in unmittelbarer Gefahr waren.
    »Wie ist es denn in Houston gelaufen?«, wollte Klein wissen.
»Treloar war verdammt vorsichtig«, sagte Smith. »Er hat alle Spuren zu seinen Kontaktleuten mit großer Sorgfalt verwischt.«
»Trotzdem haben Sie Ihr eigentliches Ziel erreicht?«
»Ich habe sie ein wenig nervös gemacht, Sir. Wer auch immer hinter Treloar stand, weiß, dass ich herumschnüffle.«
Er grinste. »Hat der Präsident Ihre Empfehlung bezüglich des Impfstoffs akzeptiert, Sir?«
»Er spricht mit den Pharmaherstellern«, erwiderte Klein. »Die machen mit.«
In Anbetracht der Umstände war es lebenswichtig, dass die großen Pharmagesellschaften ihre Produktionsanlagen umrüsteten, um innerhalb möglichst kurzer Zeit möglichst viel Pockenimpfstoff herzustellen. Selbst wenn der gestohlene Pockenerreger genetisch abgewandelt war, würde der augenblicklich verfügbare Impfstoff vermutlich wenigstens teilweise wirksam sein. Aber um die nötigen Mengen davon herzustellen war es erforderlich, die Produktion anderer Arzneimittel zu reduzieren. Die dabei entstehenden Verluste würden gewaltig sein, ebenso wie der Aufwand für die Herstellung des Impfstoffs. Dass der Präsident sich bereit erklärt hatte, die Verluste der Firmen auszugleichen, war erst der halbe Sieg. Die Firmen würden natürlich wissen wollen, weshalb der Impfstoff so dringend gebraucht wurde und wo es zu einem Ausbruch der Seuche von so erheblichem Ausmaß gekommen war. Da es unmöglich schien, derartige Informationen zurückzuhalten - die natürlich auch in die Medien gelangen würden -, musste der vorgebliche Ort, an dem die Epidemie ausgebrochen war, weit entfernt und doch einigermaßen dicht besiedelt sein.
»Wir haben uns dafür entschieden, den indonesischen Archipel zu benutzen«, erklärte Klein. »Die chaotischen Zustände dort haben den internationalen Reiseverkehr in die Region praktisch zum Erliegen gebracht. Es gibt in dieser Gegend kaum mehr Touristen, und Jakarta hat die Berichterstattung durch ausländische Medien praktisch unterbunden. Unsere Legende lautet, dass es dort sporadische Pockenfälle gegeben hat und dass deshalb mit der Möglichkeit gerechnet werden muss, dass das Virus sich vermehren und ausbreiten kann, wenn keine Eindämmungsmaßnahmen getroffen werden. Das erklärt den Bedarf an so großen Mengen Impfstoff innerhalb kurzer Zeit.«
Smith überlegte. »Klingt plausibel«, meinte er schließlich. »Das augenblickliche Regime in Indonesien wird von den meisten Regierungen für kaum kompetent gehalten. Aber wenn etwas durchsickert, wird es dennoch zur Panik kommen.«
»Das lässt sich nicht vermeiden«, erwiderte Klein. »Wer auch immer über den Pockenerreger verfügt, wird ihn sehr bald einsetzen - innerhalb von Wochen, wenn nicht gar Tagen. Sobald wir die Verschwörer identifiziert und ausgeschaltet haben - und das Virus wieder sicher in unserer Hand ist -, können wir Berichte lancieren, dass die ursprünglichen Diagnosen falsch waren. Es hat sich dann überhaupt nicht um Pocken gehandelt.«
»Hoffen wir das Beste.«
Smith drehte sich um, als Generalmajor Kirov in Zivilkleidung den Ra um betrat. Das Erscheinen des Russen verblüffte ihn.
Aus dem durchtrainierten Offizier war ein ziemlich schäbig wirkendes Individuum in einem abgetragenen Konfektionsanzug geworden. Krawatte und Hemdbrust waren mit Essensresten und Kaffeeflecken gesprenkelt, und seine billigen Schuhe waren ebenso abgewetzt wie seine Aktentasche. Sein Haar - er trug eine Perücke - war lang und ungepflegt; ein wenig Make-up - von der Hand eines geschickten Maskenbildners aufgetragen - verlieh seinen geröteten Augen den Ausdruck eines Alkoholikers, wozu die

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