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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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wünscht,
    dann teilen Sie ihm mit, dass ich im Archivraum bin.« »Ja, Sir. Gibt es etwas, was das Archiv für Sie besorgen
kann?«
»Sagen Sie den Leuten dort, dass sie mich überhaupt
nicht zu beachten brauchen. Und jetzt sollten wir uns in
Bewegung setzen, Lieutenant.«
Als Smith durch die kugelsichere Tür eingelassen wurde,
dachte er, dass er mit seinem anmaßenden Auftreten die
gewünschte Wirkung erzielt hatte: Er hatte den Lieutenant
eingeschüchtert, und Colonel Reeves würde verstimmt
und neugierig, aber auch vorsichtig sein. Es gab gute
Gründe, weshalb Reeves aller Wahrscheinlichkeit nach
keine Fragen bezüglich Smith stellen würde.
Formal betrachtet ist die NASA ein ziviles Programm.
Aber Anfang der siebziger Jahre, als die Agency sich
schließlich entscheiden musste, welche Art Shuttle sie
brauchen und wie sie es starten würde, mussten sie
erkennen, dass sie gar keine andere Wahl hatte, als sich an
die Air Force zu wenden. Und dann kam es zu einem
raffinierten Tauschgeschäft: Als Gegenleistung dafür, dass
das Pentagon das Shuttle als »wesentliche militärische
Erfordernis« klassifizierte, würde die NASA nicht nur die
Möglichkeit bekommen, die Atlas- und Titanraketen der
Air Force für ihre Starts einzusetzen, sondern würde
darüber hinaus auch noch regelmäßig Geldmittel erhalten.
Die Kehrseite der Medaille war, dass die Agency dem
Pentagon praktisch auf Gnade und Ungnade ausgeliefert
war. Colonel Reeves bekleidete zwar in der NASAHierarchie einen hohen Rang, aber die Träger der heiß
begehrten COSMIC-Stufe des Pentagon waren die echten
Herrn und Meister.
Smith folgte dem Lieutenant durch ein Labyrinth von
Gängen, die schließlich an einer Brandschutztür endeten.
Nachdem der Offizier die entsprechenden Codes
eingegeben hatte, konnte er die Tür öffnen und trat zur
Seite, um Smith durchzulassen. Der Raum war wenigstens
fünf Grad kühler als der Gang davor. Kein Laut war zu
hören, nur das Summen von Maschinen, zehn der
schnellsten Computer, die je gebaut worden waren und die
man mit Datenspeichern und PCs an den einzelnen
Arbeitsplätzen verbunden hatte.
Smith spürte, wie die Blicke der Mitarbeiter in dem
Bereitschaftsraum zu ihm herüberhuschten, aber ihr
Interesse hielt nicht lange an. Er folgte dem Offizier zu
einem etwas abseits gelegenen Arbeitsplatz.
»Das hier ist der Platz von Colonel Reeves«, erklärte der
Lieutenant. »Ich bin sicher, dass es ihm nichts ausmachen
wird, wenn Sie seinen Computer benutzen.«
»Vielen Dank, Lieutenant. Ich glaube nicht, dass ich
lange brauchen werde - sofern man mich nicht stört.« »Ich verstehe, Sir.«
Er reichte Smith ein Handy. »Wählen Sie einfach
dreinullneun, wenn Sie fertig sind, Sir. Dann hole ich Sie
ab.«
Smith nahm vor dem Monitor Platz, schaltete den
Computer ein und schob die Diskette, die er mitgebracht
hatte, in den Schlitz. Binnen weniger Augenblicke hatte er
sämtliche Sicherheitssperren passiert und verfügte damit
über ungehinderten Zugang zu dem gesamten NASA-Netz
in Houston.
Die Informationen über Adam Treloar, die Smith von
den anderen Bundesbehörden erhalten hatte, waren erst ein
Anfang. Smith war nach Houston gekommen, um an dem
Ort, wo der Mann gelebt und gearbeitet hatte, seine Spur weiter zu verfolgen. Er brauchte Aufzeichnungen über seine internen und externen Telefonate, seine E-Mail, eben alles, was auch nur entfernt einer Spur ähneln würde - sei sie nun elektronisch oder sonst wie. Er konnte hier in Erfahrung bringen, wie Treloar gelebt hatte, mit wem er gesprochen oder sich getroffen hatte, wie oft, wo und wie lange. Er würde im Leben dieses Mannes lesen wie in einem Buch, würde eine Seite nach der anderen umschlagen und nach einer Anomalie, irgendwelchen Zufällen oder einem Muster suchen, bis er schließlich zu dem ersten Glied in der Kette vorgestoßen war, die zu
Treloars Mitverschwörern führte.
Smith schlug ein paar Tasten an und begann an einem
Punkt, der ihm logisch erschien: Wer wusste, dass Treloar
sich in Russland aufgehalten hatte? In dem elektronischen
Labyrinth, in das er jetzt eindrang, würde es möglicherweise Instruktionen geben und Namen, die dazugehörten.
    Als Dylan Reed in seinem Büro eintraf, konnte er nicht wissen, dass Smith seine Suche bereits begonnen hatte. Er war so auf seine Arbeit konzentriert, dass er den leisen Klingelton aus seinem Computer, der ihn alarmieren sollte, beinahe überhört hätte. Abwesend tastete er eine Ziffernfolge ein, während seine Gedanken immer

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