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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Selbstsicherheit allerdings
- machte manchmal auch blind.
    Einen reichlichen Kilometer von der Stelle entfernt, wo Kirov seinen Kaffee trank, öffnete Iwan Beria gerade die Tür zu seiner Drei-Zimmer-Wohnung im obersten Stockwerk eines Gebäudes, in dem sich überwiegend Angestellte und Beamte eingemietet hatten, die auf ein paar Wochen oder Monate nach Washington versetzt worden waren.
    Ihm gegenüber stand der Fahrer des Lincoln, ein großer, schweigsamer Mann mit einer Nase, die schon mindestens einmal gebrochen war, und einem verformten linken Ohr, das an Blumenkohl erinnerte. Beria war schon früher solchen Männern begegnet. Sie hatten keine Scheu vor Gewalt, waren verlässlich, diskret und die perfekten Boten für denjenigen, der den richtigen Preis dafür bezahlen konnte.
    Beria bedeutete dem Mann mit einer Handbewegung, einzutreten, sperrte die Tür ab und nahm den Umschlag entgegen, den er ihm hinstreckte. Er riss ihn auf und überflog schnell den Inhalt der in serbischer Sprache gehaltenen Mitteilung. Dann trat er einen Schritt zurück und lächelte. Seine Auftraggeber unterschätzten regelmäßig die Za hl der Leute, die eliminiert werden mussten. In diesem Fall war Beria bereits für den russischen Offizier von Bioaparat und den amerikanischen Wissenschaftler bezahlt worden. Jetzt forderte man ihn auf, eine weitere Person aus dem Weg zu räumen.
    Er wandte sich dem Fahrer zu und sagte: »Foto.«
    Der Mann nahm wortlos den Brief zurück und gab Beria ein Foto von Jon Smith, das von einer Sicherheitskamera aufgenommen worden war. Er blickte direkt in die Linse, und sein Gesicht war frei von jeglichen Schatten. Ein brauchbares Foto.
    Beria lächelte nachdenklich. »Wann?«
Der Fahrer streckte die Hand nach dem Bild aus. »So bald wie möglich. Sie müssen bereit sein, sofort zu gehen, wenn Sie gerufen werden.«
Dann zog der Mann die Augenbrauen hoch und fragte damit stumm, ob sonst noch etwas wäre. Beria schüttelte den Kopf.
Nachdem der Fahrer gegangen war, ging Beria ins Schlafzimmer und holte ein digital verschlüsseltes Satellitentelefon aus seiner Reisetasche. Im nächsten Augenblick war er mit einem Herrn Weißel in der Offenbach Bank in Zürich verbunden. Auf dem fraglichen Konto waren soeben zweihunderttausend amerikanische Dollar eingegangen.
Beria bedankte sich bei dem Banker und schaltete ab. Die Amerikaner haben es eilig.
    Dr. Karl Bauer trat nackt aus dem letzten Dekontaminationsraum. Auf der Bank der Wechselkabine lag Unterwäsche, Socken und ein Hemd. Ein frisch gebügelter Anzug hing an einem Haken an der Tür. Ein paar Minuten später hatte Bauer sich angezogen und war zu dem Raum im Zwischenstock mit den bis zum Boden reichenden Fenstern unterwegs, wo sein erster Mitarbeiter, Klaus Jaunich, ihn erwartete.
    Jaunich verbeugte sich leicht und streckte ihm die Hand entgegen. »Großartige Arbeit, Herr Direktor. Ich habe noch nie dergleichen gesehen.«
    Bauer schüttelte ihm die Hand und nahm das Kompliment zur Kenntnis. »Wir werden auch wahrscheinlich so etwas nie wieder zu sehen bekommen.«
    Nachdem Bauer sich ausgeruht hatte, war er in das Laboratorium zurückgekehrt. Obwohl er fast die ganze Nacht durchgearbeitet hatte, war er von einem Hochgefühl erfüllt und von Energie durchflutet. Er wusste aus langer Erfahrung, dass das nur das Adrenalin in seinen Adern war und dass bald wieder die Müdigkeit einsetzen würde. Dennoch hatte Jaunich Recht: Es war tatsächlich großartige Arbeit gewesen. Unter Einsatz höchster Konzentration hatte er seine lebenslange Erfahrung und sein Wissen für die ersten Schritte eines Vorgangs eingesetzt, der ein ohnehin schon tödliches Virus in eine unaufhaltsame mikroskopische Feuersbrunst verwandeln würde. Jetzt fühlte er sich beinahe betrogen, weil er nicht imstande sein würde, jene paar letzten Schritte bis zur Vollendung selbst vorzunehmen.
    »Wir haben es von Anfang an gewusst, nicht wahr, Jaunich?«, machte er seinem Herzen Luft. »Leider werden wir das Endprodukt, das wir hier schaffen, nie mit eigenen Augen sehen. Die physikalischen Gesetze dieser Erde verwehren mir den höchsten Triumph. Um ihn zu vollenden, muss ich mein Geschöpf aus der Hand geben.«
    Er hielt kurz inne. »Jetzt ist es an Reed, dorthin zu gehen, wo uns der Zugang verwehrt ist.«
»So viel Vertrauen zu einem einzigen Mann«, murmelte Jaunich.
    »Er wird tun, was ihm aufgetragen wurde«, erwiderte Bauer scharf. »Und wenn er zurückkehrt, werden wir das haben, wovon wir bis jetzt

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