Ludlum Robert - Covert 02
Schwammbädern abfinden, rief sie sich in Erinnerung.
»Sie haben das sehr gut gemacht.«
Dylan Reed, ein großer, distinguiert wirkender Mann Ende der Vierzig begrüßte Megan, als sie aus der Luke kam.
»Haben wir einen Ausdruck von den Ergebnissen?«, fragte sie.
»Die Computer laufen bereits, während wir uns hier unterhalten.«
»Das ist der dritte Test, den wir jetzt mit Legionärskrankheit durchgeführt haben. Ich wette um ein Abendessen bei Sherlock’s, dass diese Resultate genau wie die beiden ersten sein werden: Legionärskrankheit vermehrt sich wie wild, selbst in der jetzt leicht angepassten Schwerkraft. Ich bin wirklich gespannt darauf, was da unter Mikro-Schwerkraft heraus kommen könnte.«
»Glauben Sie ernsthaft, dass ich gegen Sie wetten würde?«, lachte Reed.
Megan folgte ihm über die Plattform zu dem Lift, der sie nach unten trug. Als sie ausstieg, blieb sie kurz stehen und blickte auf die im Licht von tausend Scheinwerfern majestätisch aufragende Attrappe. »Ich wette, die wird im Weltraum genauso ausschauen«, sagte sie leise.
»Eines Tages werden Sie einen Weltraumspaziergang machen und das selbst sehen«, versicherte ihr Reed. Megans Stimme wurde leiser. »Eines Tages…«
Als eines der Ersatzmitglieder der Crew wusste Megan, dass ihre Chancen an der Mission teilzunehmen, die in sieben Tagen geplant war, gering bis nicht vorhanden waren. Die Gruppe von Wissenschaftlern, die Reed ausgewählt hatte, war in Höchstform. Einer von ihnen würde sich buchstäblich ein Bein brechen müssen, damit sie seine Stelle einnehmen könnte.
»Der Weltraumspaziergang kann warten«, sagte Megan, während sie gemeinsam zu den Unterkünften hinübergingen. »Im Augenblick brauche ich eine heiße Dusche.«
»Jetzt hätte ich’s beinahe vergessen«, sagte Reed. »Hier ist jemand, den Sie glaube ich kennen.«
Ihre Stirn runzelte sich. »Ich habe niemanden erwartet.« »Es handelt sich um Jon Smith. Er ist vor kurzem hier eingetroffen.«
Nachdem die Gulfstream vom Marco Polo Flughafen Venedigs gestartet war, kam der Pilot mit einer Nachricht von Klein in die Kabine. »Wollen Sie antworten, Sir?«, fragte er seinen Passagier.
Smith schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Die Kursänderung von Andrews nach Houston verlängert unsere Flugzeit um zwei Stunden. Wenn Sie wollen, können Sie ein wenig schlafen.«
Smith dankte dem Piloten und zwang sich dann dazu, etwas kalten Braten und Obst aus der Kombüse zu sich zu nehmen. Die Mitteilung von Klein war kurz und lakonisch gewesen. In Anbetracht der blutigen Ereignisse in Venedig und des Materials, das Danko aus Russland mitgebracht hatte, wollte Klein seinen Bericht persönlich entgegennehmen. Außerdem wollte er in der Nähe des Präsidenten bleiben, der, um seine Unterstützung für das Weltraumprogramm zu dokumentieren, Houston einen Besuch abstattete - für den Fall, dass Smith’ Information ihm sofort zur Kenntnis gebracht werden musste.
Nach dem kleinen Imbiss bereitete Smith seinen Bericht für Klein vor, überlegte, welche nächsten Schritte jetzt erforderlich waren und formulierte Argumente für seinen Plan. Ehe er bemerkte, wie viel Zeit darüber vergangen war, schwebte die Maschine bereits über dem Golf von Mexiko und befand sich im Anflug auf den NASAFlughafen.
Als die gewaltigen Anlagen unter ihm sichtbar wurden, erinnerte Smith sich plötzlich an Megan Olson. Der Gedanke an sie ließ ein Lächeln über seine Lippen huschen, und plötzlich wünschte er sich sehr, sie wiederzusehen. Nach den blutigen Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden sehnte er sich nach Frieden, wenigstens für einen Augenblick.
Der Pilot ließ die Maschine ausrollen und steuerte dann auf die Sicherheitszone zu, wo die Air Force One parkte. Smith stieg die Gangway hinunter und wurde auf dem Rollfeld von einem bewaffneten Sergeant der Air Police empfangen, der ihn zum Besucherzentrum fuhr. In der Ferne sah Smith die Tribüne mit den NASA-Angestellten, die der Rede des Präsidenten zuhörten. Er zweifelte stark daran, dass sich Klein auch unter den Zuhörern aufhielt.
Der Sergeant geleitete ihn in ein kleines Büro abseits der Ausstellungsräume. Abgesehen von einem schlichten Schreibtisch und ein paar Stühlen war der Raum völlig leer. Klein klappte den Laptop zu, an dem er gearbeitet hatte, stand auf und ging Smith entgegen.
»Gott sei Dank sind Sie am Leben, Jon.«
»Danke, Sir. Glauben Sie mir, ich bin ebenso dankbar.« Klein verblüffte ihn immer wieder.
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