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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Dort spritzte er sich kaltes Wasser ins Gesicht und atmete ein paarmal tief durch. Er schaute in den Spiegel über dem Waschbecken, sah dort aber nur Dankos Körper, sah ihn unter dem Aufprall der Kugeln zusammenzucken. Er hörte die Schreie der Passanten, die Rufe der Killer, als sie merkten, dass er auf sie zurannte. Und dann die schreckliche Explosion, die sie zerfetzt hatte…
    All das in einer Stadt, die als eine der sichersten in ganz Europa galt. Was in Gottes Namen hatte Danko bei sich geführt, das dieses Massaker rechtfertigte?
    Smith verweilte noch ein paar Augenblicke und verließ dann die Toilette. Die Hotelhalle war leer, mit Ausnahme von Peter Howell, der an einem kleinen Tisch hinter einer Marmorsäule saß. Smith griff wortlos nach dem CognacSchwenker und leerte ihn. Howell schien dafür Verständnis zu haben.
    »Ich hatte mich schon gefragt, was aus dir geworden ist.
    Du hast diese Mistkerle verfolgt, nicht wahr?«
»Die Killer liefen zu einer Gondel, die auf sie wartete«,
erwiderte Smith. »Ich glaube, sie hatten vor, einfach in der
Umgebung zu verschwinden. Niemand achtet hier
sonderlich auf eine Gondel.«
»Abgesehen davon?«
»Abgesehen davon, dass derjenige, der sie engagiert hat,
um Danko zu töten, sich nicht darauf verlassen hat, dass
sie den Mund halten. In der Gondel war C-12 und ein
Zünder.«
»Das also war der Knall, den ich auf dem Platz gehört
habe.«
Smith beugte sich vor. »Danko?«
»Die haben perfekte Arbeit geleistet«, erwiderte Howell.
»Es tut mir Leid, Jon. Ich war so schnell es ging bei ihm,
aber…«
»Du hast getan, wozu ich dich hergeholt habe - mir
Deckung zu geben, während ich Danko hinausschleuse.
Mehr hättest du nicht tun können. Danko hat mir gesagt, er sei sauber, und ich habe ihm geglaubt. Er war nervös, aber nicht weil er dachte, dass jemand ihn verfolgt. Da war
etwas anderes. Hast du nichts gefunden?«
Howell reichte ihm das Blatt Papier, das so aussah, als
ob man es aus einem billigen Heft gerissen habe. Er
musterte Smith dabei, ohne mit der Wimper zu zucken. »Was gibt’s?«, fragte Smith.
»Ich wollte ja nicht schnüffeln«, sagte Howell. »Und
mein Russisch ist ein wenig eingerostet. Trotzdem ist mir
ein Wort in die Augen gesprungen.«
Er hielt inne. »Du hattest wirklich keine Ahnung, was
Danko möglicherweise mitgebracht haben könnte?« Smith überflog die wenigen Worte. Ein Wort stach ihm
dabei ebenso schnell in die Augen wie vorher Peter
Howell: Bioaparat. Russlands Zentrum für biologische
Waffenforschung, -entwicklung und -herstellung. Danko
hatte oft davon gesprochen, aber so weit Smith wusste,
war er dort nie tätig gewesen. Oder doch? Konnte es sein,
dass er zu Bioaparat versetzt worden war? Hatte er etwas
so Schreckliches entdeckt, dass er geglaubt hatte, es nur
auf dem Fluchtweg aus dem Lande schaffen zu können? Howell studierte Smith’ Reaktion. »Das kann einem ja
richtig Angst machen. Möchtest du mir etwas sagen, Jon?« Smith blickte auf und sah den schweigsamen Engländer
an. Peter Howell hatte sein ganzes Leben in der Welt des
britischen Militärs und der Geheimdienste verbracht,
zuerst beim Special Air Service und dann bei M-16. Ein
tödliches Chamäleon, dessen Taten stets unbesungen
blieben, war er schließlich »in Pension« gegangen, hatte
aber seinem Beruf nie ganz den Rücken gekehrt. Für
Männer mit Howells Erfahrung gab es immer Bedarf, und
diejenigen, die diesen Bedarf hatten - Regierungen oder
Individuen - wussten, wo sie ihn finden konnten. Howell konnte es sich leisten, sich seine Einsätze selbst auszuwählen, aber wenn seine Freunde ihn brauchten, hatte das immer Vorrang. Das war für ihn eine eiserne Regel. Er hatte wesentlichen Anteil daran gehabt, dass Smith die Hintermänner des Hades-Programms zur Strecke gebracht hatte. Und als Smith ihn gebeten hatte, ihm in Venedig Deckung zu geben, hatte er keine Sekunde gezögert, sein Refugium in der Sierra von Kalifornien zu verlassen. Manchmal belasteten Smith die Zwänge, die Klein ihm auferlegte. So konnte er beispielsweise Howell nichts von Covert-One sagen, weder von seiner Existenz noch dass er der Organisation angehörte. Er zweifelte nicht daran, dass Peter einen Verdacht hatte. Aber als
Profi behielt er diesen Verdacht für sich.
»Das könnte eine ganz große Sache sein, Peter«, sagte
Smith leise. »Ich muss in die Staaten zurück, aber ich
möchte mehr über diese beiden Killer wissen; wer sie
waren und - ebenso wichtig für wen sie tätig waren.« Howell

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