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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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den durchzuführenden Experimenten. Wie Reed angekündigt hatte, erinnerte die Menütafel an die Speisekarte eines China Restaurants.
    »Ich glaube, ich nehme Grippe und füge ein wenig Würze hinzu - vielleicht Legionärskrankheit.«
    Reed schmunzelte. »Klingt nicht übel. Ich starte die Uhr, sobald sie im Handschuhkasten sind.«
Der Handschuhkasten war eine Einheit von der Größe einer Schuhschachtel, die etwa fünfundzwanzig Zentimeter aus dem Biorack ragte. Sie war nach dem Modell der wesentlich größeren Eindämmungseinheiten gebaut, wie sie die meisten Labors besaßen, und völlig sicher. Im Gegensatz zu ihren erdgebundenen Verwandten war diese Box freilich für den Einsatz in MikroSchwerkraft gebaut. Das verschaffte Megan und ihren Kollegen die Möglichkeit, Organismen auf eine Art und Weise zu studieren, wie das in keiner anderen Umgebung möglich war.
Sie schob die Hände in dicke Gummihandschuhe, die in die Box hineinreichten. Die Abdichtung zwischen den Handschuhen und der Box bestand aus fünf Zentimeter massivem Gummi, Metall und Keflex - einem dicken, praktisch unzerbrechlichen Glas. Selbst wenn irgendwelche gefährlichen Organismen austraten, würden sie in der Box eingedämmt bleiben.
Und das ist auch ganz gut so, dachte sie in Anbetracht der Tatsache, dass sie es mit dem Erreger der Legionärskrankheit zu tun hatte.
Obwohl die Handschuhe dick und schwerfällig aussahen, waren sie äußerst feinfühlig. Megan tippte an eine Leiste des Kontrollbildschirms in der Box und tastete eine Kombination aus drei Ziffern ein. Fast im gleichen Augenblick schob sich eine von fünfzig Scheiben vor nicht größer als die Hülle einer CD. Statt einer CD enthielt sie allerdings eine etwa einen halben Zentimeter dicke Glasschale mit einem Durchmesser von acht Zentimetern. Auch ohne Mikroskop konnte Megan die grünlich graue Flüssigkeit in der Schale deutlich erkennen: Erreger der Legionärskrankheit.
Im Verlauf ihrer wissenschaftlichen Ausbildung und später dann bei der praktischen Arbeit in der biochemischen Forschung hatte sie sich ausgeprägten Respekt im Hinblick auf die Kulturen angewöhnt, mit denen sie hier arbeitete. Selbst unter noch so sicheren Umweltbedingungen vergaß sie nie, womit sie es zu tun hatte. Sie setzte äußerst vorsichtig die Glasschale auf die Arbeitsplatte und nahm dann den Deckel ab, sodass die Bakterien freigelegt waren.
Reeds Stimme ertönte in ihrem Kopfhörer: »Die Uhr läuft. Vergessen Sie nie: Bei Teilschwerkraft haben Sie nur dreißig Minuten für jedes Experiment. Auf dem Shuttle werden Sie sich Zeit lassen können.«
Megan wusste seine Professionalität zu schätzen. Reed lenkte seine Wissenschaftler nie von der Arbeit ab, indem er während eines Experiments mit ihnen redete. Sobald sie die Probe geöffnet hatte, war sie ganz auf sich selbst gestellt.
Megan schob sich das oben an der Schuhschachtel angebrachte Mikroskop zurecht und atmete tief durch. Dann musterte sie die Probe, die vor ihr lag. Sie hatte schon früher mit Legionärskrankheit gearbeitet; es war also so, als hätte sie einen alten Freund vor sich.
»Na schön, Kumpel«, sagte sie laut. »Mal sehen, was du zustande bringst, wenn du nicht so viel wiegst.«
    Sie drückte den Knopf, der den Videorecorder einschaltete, und machte sich an die Arbeit.
    Zwei Stunden später schwebte Megan Olson aus dem Space Lab zurück ins mittlere Deck, wo die Schlafstationen, die Behälter mit den Nahrungsvorräten, die Waschräume und die sonstigen Vorratsbehälter untergebracht waren. Von dort kle tterte sie die Leiter zu dem jetzt verlassenen Flugdeck hinauf und arbeitete sich zur Sprechanlage vor.
    »Okay, Leute, lasst mich raus.«
    Sie wartete, während der Luftdruck in der Attrappe angeglichen wurde. Nach einem halben Tag teilweiser Schwerelosigkeit fühlte sie sich sehr unbeholfen. An dieses Gefühl hatte sie sich bis jetzt nie ganz gewöhnen können. Sie musste sich immer wieder bewusst machen, dass sie kompakte dreiundfünfzig Kilo wog, und fast alles perfekt durchtrainierte Muskeln.
    Als der Druckausgle ich abgeschlossen war, klappte die Cockpitluke auf. Die kühle klimatisierte Brise, die ihr entgegenwehte, klebte ihr die Kleidung an die Haut. Ihr erster Gedanke nach einem Ausbildungsgang war immer der Gleiche: Gott sei Dank kann ich jetzt richtig duschen. An Bord der Attrappe hatte sie auch geübt, sich nur mit einem feuchten Lappen zu reinigen.
    Wenn du überhaupt zum Einsatz kommst, wirst du dich schon mit

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