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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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blieben. Klein besaß genügend Beweismaterial, das er der WHO hätte vorlegen können und das für die Forderung ausgereicht hätte, Bioaparat den Inspektoren ohne jede Einschränkung zugänglich zu machen. Aber da war Politik im Spiel. Die auge nblickliche Administration wollte nicht riskieren, Russland zu verärgern, das in den Kommunismus zurückzufallen drohte. Außerdem war eine Anzahl der WHO-Inspektoren nicht geneigt, dem von amerikanischer Seite beigebrachten Beweismaterial ohne Weiteres zu vertrauen. Darüber hinaus konnte man sich auch nicht auf ihre Diskretion verlassen. Die amerikanischen Geheimdienststellen waren um das Leben der Leute besorgt, die ihnen die Informationen geliefert hatten, und befürchteten, die Russen könnten, falls sie erfuhren, über welche Informationen der Westen verfügte, daraus Schlüsse hinsichtlich der undichten Stellen in ihrem System ziehen.
    »Ich habe keine Wahl«, sagte Klein mit düsterer Miene. »Ich muss den Präsidenten verständigen.«
»Damit könnte eine Regierungsangelegenheit daraus werden«, gab Smith zu bedenken. »Und in diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Vertrauen wir den Russen genug, dass sie dem Leck und dem Kurier nachgehen? Wir wissen nicht, mit wem wir es bei Bioaparat zu tun haben, wie weit oben der Betreffende angesiedelt ist und wer ihm seine Anweisungen erteilt hat. Möglicherweise handelt es sich gar nicht um einen abtrünnigen Wissenschaftler oder Forscher, der bloß auf das schnelle Geld aus ist, indem er ein Päckchen nach New York liefert. Ebenso gut könnte die ganze Geschichte bis in den Kreml hineinreichen.«
»Sie wollen sagen, wenn der Präsident seinen Amtskollegen in Moskau anspricht, könnten wir damit die falschen Leute in unsere Karten sehen lassen. Da bin ich ganz Ihrer Meinung - aber was für eine Wahl habe ich denn sonst?«
Smith brauchte drei Minuten, um Klein die Alternative darzulegen, die er sich während des Flugs überlegt hatte. Die skeptische Miene seines Gegenüber entging ihm nicht, und er war schon darauf vorbereitet, weitere Argumente bringen zu müssen, aber Klein verblüffte ihn, indem er nach kurzer Überlegung erklärte: »Ich bin einverstanden. Das ist der einzige Weg, der uns übrig bleibt, wenn wir sofort handeln wollen - und der auch Erfolgschancen bietet. Aber eines muss ich Ihne n sagen: Der Präsident wird uns nicht viel Zeit lassen. Wenn Sie nicht schnell Resultate bringen, wird ihm keine andere Wahl bleiben, als mit den Russen Fraktur zu reden.«
Smith atmete tief durch. »Geben Sie mir zwei Tage. Ich werde mich alle zwölf Stunden melden. Wenn mein Signal länger als sechzig Minuten ausbleibt, sollten Sie davon ausgehen, dass ich mich überhaupt nicht mehr melden kann.«
Klein schüttelte den Kopf. »Das ist verdammt riskant, Jon. Mir ist es wirklich zuwider, Leute einfach auf Verdacht hin solchen Gefahren auszusetzen.«
»Wir haben aber wahrscheinlich im Augenblick gar keine andere Wahl, Sir«, meinte Smith ernst. »Sie sollten dem Präsidenten vielleicht noch etwas sagen. Wir haben vor Jahren aufgehört, Pockenimpfstoff herzustellen. Im Augenblick besitzen wir Impfstoff für gerade mal hunderttausend Impfungen - die bei USAM-RIID lagern und ausschließlich für militärische Einsätze bestimmt sind. Wir könnten nicht einmal einen verschwindend geringen Teil unserer Bevölkerung impfen.«
Er hielt kurz inne. »Und da ist noch etwas, und das macht mir noch mehr Sorge: Wenn jemand Pockenviren stiehlt, weil die in Russland nicht in der Lage sind, Stadium zwei zu entwickeln, dann bringen sie sie hierher, weil es hier geht also wartet bereits jemand auf dieser Seite auf den Kurier. Wenn das der Fall ist und das Ziel der ganzen Aktion nicht nur darin besteht, eine mutierte Linie zu schaffen sondern das Virus in diesem Land zu verbreiten, dann besitzen wir keinerlei Verteidigungsmöglichkeiten. Wir könnten tonnenweise Impfstoff herstellen, aber gegen eine neue Variola Variante hätte der nicht die geringste Chance.«
Kleins Augen bohrten sich in die von Smith. Seine Stimme klang leise und schroff. »Gehen Sie und finden Sie heraus, was für eine Teufelei die Russen da im Schilde führen. Finden Sie es schnell heraus!«
    5
    Megans Absätze klapperten auf dem polierten Betonboden, als sie durch den riesigen Hangar schritt und schließlich ins Freie trat. Obwohl sie sich jetzt schon seit beinahe zwei Monaten in Houston aufhielt, hatte sie sich immer noch nicht an das texanische Klima gewöhnen können.

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