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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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eine Frage der Zeit, bis er aufgestöbert und die gestohlenen Pockenerreger sichergestellt werden konnten.
    Trotz dieser Überzeugung war Kirov ein viel zu erfahrener Mann, um alles auf eine Karte zu setzen. Was er Klein versprochen hatte wollte er einhalten, und so war der Leiter des Föderationssicherheitsdienstes in St. Petersburg von ihm sofort informiert worden. Der FSD und die Polizei verfügten bereits über Berias Beschreibung und sonstige Einzelheiten, und der Anruf aus Moskau bestärkte sie in ihrem Eifer. Kirov hatte den FSDKommandanten aufgefordert, sich auf die Bahn- und Busstationen zu konzentrieren - über die Beria mit großer Wahrscheinlichkeit in die Stadt gekommen war - und natürlich auf den Flughafen. Außerdem sollten die Passagierlisten und die Videobänder des Flughafens gründlich überprüft werden. Falls sich die geringste Wahrscheinlichk eit zeigte, dass Beria in St. Petersburg gewesen war oder sich gar noch dort aufhielt, würde Kirov sofort benachrichtigt werden.
    Zwei Stunden nachdem American Airlines 1710 in London gestartet war, nahm Adam Treloar den letzten Schluck aus seinem Weinglas und verstaute seinen Klapptisch in der Armlehne. Er begab sich in den Waschraum, wusch sich die Hände, putzte sich die Zähne und beschloss, sich die Beine noch etwas zu vertreten, bevor er zu seinem Sitz zurückkehrte.
    Er zog den Vorhang beiseite, betrat die Business Kabine und ging den linken Gang in dem abgedunkelten Abteil hinunter. Einige der Passagiere sahen sich auf ihren Videoschirmen einen Film an, andere arbeiteten, lasen oder schliefen.
    Treloar schlenderte bis zum hintersten Ende der Economy Kabine, machte dann bei den Toiletten kehrt und ging durch den rechten Gang wieder nach vorn. Als er wieder in der Business Class war, blieb er ruckartig stehen, als ihm ein Taschenrechner vor die Füße fiel. Er bückte sich, um den Rechner aufzuheben und reichte ihn dem Mann auf dem Gangplatz. Dabei fiel sein Blick auf den Mann, der am Fensterplatz schlief.
    »Ist Ihnen nicht gut?«, flüsterte der Passagier.
    Treloar schüttelte den Kopf und verschwand mit zwei schnellen Schritten hinter dem Vorhang zur Ersten Klasse.
Unmöglich! Das kann er nicht sein.
Sein Atem ging schwer, als er verzweifelt versuchte, sich zu fassen. Der schlafende Mann am Fensterplatz hatte ihm das Gesicht zugewandt: Jon Smith.
»Darf ich Ihnen etwas bringen, Sir?«
Treloar starrte die Stewardess an, die neben ihn getreten war. »Nein… vielen Dank.«
Er eilte zu seinem Sitz zurück, ließ sich darauf nieder und hüllte sich in eine Decke.
    Treloar erinnerte sich an die Begegnung mit Smith in Houston. Reed hatte ihn gewarnt, dass Smith ihn nichts angehe. Er hatte Treloar versichert, dass es keinerlei Anlass dafür gäbe, dass der Ermittler noch einmal Treloars Weg kreuzen würde.
    Was macht er dann hier? Verfolgt er mich?
Die Fragen wollten Treloar einfach nicht loslassen, und so betrachtete er immer wieder seinen Bordcase, der zu seinen Füßen stand. Vor seinem inneren Auge sah er den glänzenden Behälter in dem Gepäckstück - und in dem Behälter die Ampullen mit ihrer tödlichen, goldgelben Flüssigkeit. Vor Schrecken wie gelähmt versuchte er gegen die Panik anzukämpfen, die ihn erfasst hatte.
Denk doch logisch! Wäre Smith über die Pockenerreger informiert gewesen, hätte er dich dann in London an Bord gehen lassen? Natürlich nicht. Du würdest bereits im Gefängnis sitzen. Also weiß er es nicht. Dass er hier ist, ist reiner Zufall. Kann gar nicht anders sein!
Diese Gedanken beruhigten ihn ein wenig, aber sobald die eine Fragenkette beantwortet war, drängte sich ihm die nächste auf: Vielleicht wusste Smith, dass er das Virus bei sich trug, aber die Zeit hatte nicht ausgereicht, ihn unbehindert in London verhaften zu lassen. Vielleicht hatten die Briten ihm die Unterstützung versagt. Vielleicht ließ Smith zu, dass er in die Staaten zurückkehrte, weil er zusätzliche Zeit brauchte, um in Washington alles vorzubereiten. Sie würden sich auf ihn stürzen, sobald er von Bord ging…
Treloar zog sich die Decke ans Kinn. Bei hellem Tageslicht in der sicheren Umgebung von Houston war ihm Reeds Plan so einfach und so perfekt vorgekommen. Ja, eine gewisse Gefahr war damit natürlich verbunden, aber im Vergleich mit dem Honorar, das er einstreichen würde, schien diese Gefahr verschwindend gering. Und vor der Gefahr hatten die Freuden Moskaus gewinkt.
Treloar schüttelte den Kopf. Er hatte sich in allen Details

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