Ludlum Robert - Covert 02
bei der Kontrolle Zeit, und einer der Namen fiel ihm auf, weil es ein russischer Name in einem amerikanischen Pass war. Iwan Beria nennt sich jetzt John Strelnikov. Wenn die Finnair Maschine pünktlich ist, wird sie in fünfzehn Minuten auf dem Dulles Airport in Washington landen.«
Klein starrte durch seine Windschutzscheibe auf die Blockhütten, die jetzt vor ihm auftauchten. »General, ich muss Sie noch einmal anrufen.«
»Ich verstehe. Alles Gute, Sir.«
Klein fuhr an den rustikal wirkenden Häusern vorbei, bis er das größte erreicht hatte, das an einem kleinen Teich stand. Er hielt an, stieg aus dem Wagen und eilte zur Tür. Nathaniel Klein hatte Aspen erreicht, das PräsidentenBlockhaus in Camp David.
Als Camp David 1938 als Erholungsgebiet für Franklin Delano Roosevelt errichtet worden war, hatte es noch den Namen Catoctin Recreational Demonstration Area (RDA) getragen und war damals von Bundesangestellten und ihren Familien benutzt worden. Das umzäunte Gelände umfasste sechzig Hektar Land, auf dem reichlich Eichen, Pappeln, Eschen und Hickorysträucher wuchsen. Die Gästehäuser - die von Staatsgästen, Freunden, der Familie des Präsidenten und anderen Besuchern benutzt wurden waren jeweils ein Stück von Aspen entfernt und mit ihm durch Fußwege verbunden.
Zwischen den Bäumen konnte Klein den Präsidentenhubschrauber, Marine One, ausmachen. In der augenblicklichen Situation war er froh, dass die Flugzeit nach Washington nur eine halbe Stunde betrug.
Der Secret Service Agent öffnete ihm die Tür, und Klein trat in ein kleines, mit Fichtenbrettern vertäfeltes Foyer. Ein zweiter Agent führte ihn durch ein gemütliches Wohnzimmer in den großen, behaglich ausgestatteten Raum, der dem Präsidenten als Büro diente.
Samuel Adams Castilla saß hinter einem schlichten Schreibtisch und arbeitete. Der ehemalige Gouverneur von New Mexico war mit einem Jeanshemd und einer schlichten Strickjacke bekleidet; er stand auf und streckte Klein seine kräftige, schwielige Hand hin. Kühle, schiefergraue Augen hinter einer titangeränderten Brille musterten den Besucher.
»Unter normalen Umständen würde ich jetzt sagen: Schön Sie zu sehen, Nate«, begann der Präsident. »Aber da Sie erwähnt haben, dass es dringend ist…«
»Es tut mir sehr Leid, Sie hier stören zu müssen, Mr. President, aber dieses Problem kann nicht warten.«
Castilla fuhr sich über die dunklen Bartstoppeln. »Hat es mit der Geschichte zu tun, über die wir in Houston gesprochen haben?«
»Leider ja.«
Der Präsident wies auf eine der beiden Couchen. »Bringen Sie mich auf den neuesten Stand«, sagte er knapp. Fünf Minuten später wusste Castilla mehr, als er je hatte wissen wollen. »Und wie lautet Ihre Empfehlung, Nate?«, fragte er ruhig.
»Wir ordnen FIREWALL an«, erklärte Klein mit angespannter Stimme. »Wir können es uns nicht leisten, dass auch nur einer von diesen Passagieren das Terminalgebäude verlässt.«
Operation FIREWALL war in Zusammenarbeit zwischen der Luftfahrtbehörde, dem FBI und dem Pentagon entwickelt worden und stellte eine gezielte Reaktion auf das Eindringen irgendwelcher Terroristen in die Vereinigten Staaten dar. Wenn die Warnung früh genug kam, würde jeder internationale Flughafen und jeder Hafen der Vereinigten Staaten von Sicherheitsbeamten besetzt werden, die dort auf eine Zielperson warteten. Klein wusste, dass es bereits zu spät war, das in Dulles zu tun. Die Zeit reichte gerade noch aus, jeden zur Verfügung stehenden Beamten in Uniform oder Zivil in der Anlage zu alarmieren und die Suchaktion einzuleiten. Während die Beamten bereits ausschwärmten, würde die Luftfahrtbehörde die Passagierliste an die zentrale Kommandostelle faxen.
Der Präsident starrte ihn ein paar Sekunden lang an, nickte dann und griff nach dem Telefon. Binnen Sekunden hatte er Jerry Matthews, den Leiter des FBI, an der Leitung und erklärte diesem, was zu tun war.
»Ich habe im Augenblick keine Zeit, Sie mit allen Einzelheiten vertraut zu machen, Jerry. Lösen Sie einfach FIREWALL aus. Ich gebe Ihnen, während wir sprechen, die Beschreibung des Verdächtigen per Fax durch.«
Der Präsident nahm die Skizze entgegen, die Klein ihm hinhielt, und schob sie in das Gerät.
»Sein richtiger Name lautet Iwan Beria, Jerry. Er ist serbischer Staatsangehöriger, nennt sich jetzt aber John Strelnikov und reist mit einem gefälschten US Pass. Er ist nicht - ich wiederhole nicht amerikanischer Staatsbürger. Und eines noch, Jerry - das ist
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