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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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konnte es sein, dass Mauritania jemand anderen an der Hand hatte, dessen wissenschaftlich-technische Ausbildung ausreichte, um den DNS-Computer zu bedienen, selbst wenn er nicht imstande war, einen zu bauen. Das wiederum bedeutete, dass sie sich entscheiden musste, ob sie Mauritania töten oder den Prototyp beschädigen sollte.
    Was tun? Was würde das beste Ergebnis bringen?
Wenn Chambord am Leben blieb, konnte das am Ende vielleicht bedeuten, dass die Welt den DNS-Computer bekam,
    oder vielleicht auch die Vereinigten Staaten allein. Es hing viel davon ab, wer Chambord befreite. Und Langley wollte den Computer unbedingt haben.
    Andererseits war jeder Angriff für sie gleichbedeutend mit einem Todesurteil für Thérèse Chambord und Jon. Und wenn diese Konstruktion hier vielleicht doch nicht der Molekularapparat war, würde sie mit ihren Schüssen nur erreichen, dass sämtliche Wachen sich auf sie stürzten und ihr damit jede Chance nahmen, die Situation oder ihre Freunde zu retten.
    Sie ließ ihre Maschinenpistole sinken. Schließlich hatte sie auch einen Alternativplan ausgearbeitet, der zwar gefährlich war, aber alle Eventualitäten in Betracht zog. Wenn sie nach diesem Plan handelte, würde der Computer in jedem Fall ausgeschaltet werden, ganz gleich, wo in der Villa er sich befand. Das Problem war nur, dass dabei alle ums Leben kommen konnten.
    Doch das Risiko musste sie eingehen. Nachdem sie sich noch einmal nach den Wachen umgesehen hatte, rannte sie geduckt zum vorderen Teil der Villa. In der Ferne konnte sie das Rauschen der Brandung am Strand hören. Es war wie ein Echo ihres Herzschlags. An der Ecke angelangt, spähte sie vorsichtig um die Hauswand herum auf die vordere Terrasse und zum Eingang. Abu Auda und zwei seiner Männer führten gerade Jon und Thérèse über die Terrasse und über das freie Gelände in Richtung auf die Baracken zu. Als sie weit genug entfernt waren, folgte sie ihnen.
    Jon sah sich zwischen den dunklen Bäumen um und überlegte, wie er Thérèse und sich befreien könnte. Abu Auda und seine Männer hatten sie durch einen Mandarinenhain zu einem rechteckigen Bretterbau gebracht, der in einer Lichtung vielleicht fünfzig Meter hinter den Baracken stand. Der süßliche Duft der Zitrusfrüchte war überwältigend.
    Nachdem einer seiner Beduinen die schwere Tür geöffnet hatte, stieß Abu Auda Jon in einen dunklen Raum. »Sie haben uns zu viel Ärger gemacht, Amerikaner. Unter normalen Umständen hätte ich Sie bereits getötet. Sie können sich bei Khalid bedanken, der in größeren Dimensionen als ich denkt. Hier werden Sie uns jedenfalls keinen Ärger mehr machen, und die Frau hat Zeit, über ihre Sünden nachzudenken.«
    Die Wachen stießen Thérèse hinter Jon in die Hütte und knallten die Tür zu. Dann drehte sich der Schlüssel im Schloss; ein lautes Klirren war zu hören, als sie noch eine zusätzliche Eisenstange vorschoben, und schließlich ein Klicken, als die Stange mit einem Vorhängeschloss gesichert wurde.
    » Mon Dieu «, seufzte Thérèse.
    Jon lächelte aufmunternd und sagte in englischer Sprache: »Ich hatte mir etwas andere Vorstellungen gemacht, wie es wäre, wenn wir das nächste Mal miteinander alleine sein würden.« Er sah sich in der Zelle um. Aus einem vergitterten Fenster hoch oben an der Wand fiel schräg das Mondlicht herein und bildete einen rechteckigen Lichtfleck auf dem Betonboden. Der Boden war hellgrau, woraus Jon schloss, dass der Beton erst vor kurzem gegossen worden war. Weitere Fenster gab es nicht, und die hölzerne Tür wirkte ausgesprochen massiv.
    »Ich auch«, nickte sie. Trotz ihres verschmierten Gesichts und ihres zerfetzten weißen Abendanzugs strahlte sie eine Schönheit und eine Würde aus, die von all dem unberührt schien. »Ich hatte gehofft, dass Sie ins Theater kommen und mir bei der Arbeit zusehen würden. Anschließend hätten wir dann ein spätes Diner einnehmen können.«
    »Das hätte mir gefallen.«
»Mich arbeiten sehen oder das Diner?«
»Beides … das Diner und der Wein – und am meisten das,
    was nachher kommt.« Er lächelte.
»Ja.« Sie erwiderte sein Lächeln, doch dann wurde sie ernst.
    »Ist es nicht seltsam, wie das Leben so plötzlich alles verändern kann, so völlig unerwartet?«
    »Ja, das ist wahr.«
    Sie legte den Kopf etwas zur Seite und musterte ihn. »Sie sagen das, als hätten Sie in Ihrem Leben viel verloren.«
    »Wirklich?« Er wollte nicht über Sophia sprechen. Nicht hier und nicht jetzt. Die

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