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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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gekannt hat, aber ihr manipuliert und rafft und wundert euch dann, weshalb niemand euch dafür dankbar ist, geschweige denn euch mag. Euretwegen hat jeweils einer von drei Menschen nicht genug zu essen, und eine Milliarde Menschen sind im Begriff, tatsächlich zu verhungern. Und dafür sollen wir dankbar sein?«
»Reden wir doch von all den Unschuldigen, die bei Ihrem Angriff auf Israel ums Leben kommen werden«, erwiderte Jon. »Der Koran sagt: ›Du sollst keinen Menschen töten, dessen Tötung Gott dir verboten hat, ausgenommen für eine gerechte Sache.‹ Das ist ein Satz aus Ihrer Heiligen Schrift, Mauritania. Ihre Sache ist nicht gerecht, Sie treibt bloß eiskalter, selbstsüchtiger Ehrgeiz. Sie können niemanden täuschen, bloß die armen Seelen, die Sie angelogen haben, damit sie Ihnen folgen.«
Und Thérèse klagte an: »Sie verstecken sich hinter einem Gott, der von Ihnen erfunden wurde.«
Mauritania ignorierte sie und sagte zu Jon gewandt: »Bei uns beschützt der Mann seine Frauen. Sie dürfen nicht der Öffentlichkeit zur Schau gestellt werden, wo alle sie mit ihren Augen betasten können.«
Aber Jon hörte nicht länger zu und hatte auch keine Augen für Thérèse und Mauritania. Er konzentrierte sich ganz auf Émile Chambord, der kein Wort gesagt hatte, seit Mauritania, Abu Auda und ihre Männer hereingestürzt waren. Der Wissenschaftler stand noch an derselben Stelle, wo er versucht hatte, Thérèse zu schützen. Er war stumm, sah niemanden an, nicht einmal seine Tochter, wirkte beinahe unbeteiligt. Vielleicht stand er unter Schock, war paralysiert. Oder vielleicht weilten seine Gedanken nicht länger in diesem Raum, sondern irgendwo anders, wo es keine Sorgen gab und die Zukunft gesichert war. Chambord zu beobachten, machte Jon unruhig.
»Wir reden zu viel«, erklärte Abu Auda und winkte seinen Männern zu. »Schafft sie hinaus, und schließt sie in die Strafzelle. Wenn auch nur einer von ihnen entkommt«, warnte er seine Leute, »kostet das eure Augen.«
Mauritania widersprach. »Lassen Sie Chambord da. Wir haben einiges zu tun, nicht wahr, Doktor? Morgen werden wir eine veränderte Welt vor uns haben und einen neuen Anfang für die Menschheit.« Der kleine Terroristenführer schmunzelte, und man sah ihm an, welches Vergnügen ihm seine Worte bereiteten.
    27
    Randi beobachtete, wie die beiden bewaffneten Posten einander auf ihrem Patrouillengang um die Villa passierten, gefolgt von einem dritten Mann, der zur Eingangstür herauskam. Die beiden, die aneinander vorübergegangen waren, schlenderten locker und entspannt dahin und wechselten im Vorbeigehen ein paar Scherzworte. Der einzelne Wachmann blieb auf der Terrasse vor der Eingangstür stehen und machte den Eindruck, als würde er sich ganz dem Zauber des sanften Mondlichts, dem Duft der Orangen- und Zitronenbäume und dem Anblick der wenigen Wolken hingeben, die über den sternenbedeckten Himmel zogen.
    Die Männer wirkten lasch, als hätten sie schon zu lange ihre Wachpflichten wahrgenommen, ohne dass etwas geschehen war. Sie rechneten nicht damit, dass etwas geschah. Das schloss Randi daraus, dass die Kämpfer des Halbmondschilds sie bisher nicht bemerkt hatte, weder ihre Landung noch, dass sie die Mauer überstiegen hatte. Ihre Hoffnung, dass das Gelände weder durch Bewegungsmelder noch durch Fernsehkameras oder sonstige Scanner geschützt war, hatte sich also bewahrheitet. Was die Villa selbst anging, so konnte die Situation da eine ganz andere sein.
    Sie hatte das ganze Areal erforscht und dabei Baracken und ein Trainingslager, die Stichstraße zur Küstenautobahn und einen Hubschrauberlandeplatz mit einem alten Huey der US Army und einem gleichermaßen alten Hughes OH-6 Loach Scout entdeckt, die von einem einzigen, verschlafen wirkenden Terroristen in einem weißen Turban bewacht wurden. Jetzt arbeitete sie sich durch das Gebüsch an der Vorderseite der Villa vorbei, wo die dichte Vegetation genügend Schutz vor wachsamen Blicken bot. Sie blieb stehen, studierte erneut die Villa, die wie ein lang gestrecktes weißes Phantom vor ihr lag. Die meisten Fenster waren dunkel, bloß die Mosaikkuppel leuchtete wie ein Raumschiff von Außerirdischen. Sie suchte das Gelände nach irgendeinem Schwachpunkt ab, der ihr den Zugang zum Haus ermöglichen könnte. Was sie sah, war ein vierter Wachposten, der vor dem hinteren Eingang stand und ebenso entspannt und locker wie seine drei Kameraden wirkte.
    Bis plötzlich ein kleiner Mann in Jeans und einem

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