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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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in ihrer Struktur so vor wie diese kombinierten Einheiten? Stückwerk, mit ein wenig Klebstoff zusammengefügt wie das Spielzeug eines Schuljungen? Ich würde so etwas jedenfalls nicht einheitlich nennen.«
La Porte zögerte kurz und meinte dann bedächtig: »Die genaue Struktur einer kombinierten europäischen Militärorganisation müsste natürlich erarbeitet werden. Ich kann mir da mehrere Möglichkeiten vorstellen, Sir Arnold. Wir würden natürlich großen Wert auf den Beitrag Englands legen und …«
Otto Bittrich fiel ihm ins Wort. »Was mich betrifft, so kann ich mir eine hochgradig integrierte Truppe vorstellen, in der der Einfluss der einzelnen Staaten verschwimmt, um nicht zu sagen in Wegfall kommt. Kurzum, eine wahrhaft unabhängige europäische Armee unter einem gemeinsamen Kommando im Rotationsverfahren, die nicht einer einzelnen Nation, sondern einzig und allein dem EU-Parlament verantwortlich ist. Auf diese Weise ist die politische Kontrolle sichergestellt, da ja schließlich alle Nationen der EU Delegierte in das Europaparlament entsenden und dort mehrheitlich abgestimmt wird.«
General Gonzalez schien damit nicht einverstanden, er beklagte sich mit deutlichem spanischem Akzent: »Wovon Sie hier sprechen, ist mehr als eine Armee, General Bittrich. Sie stellen sich ein vereintes Europa vor, so etwas wie einen Bundesstaat, und das ist für einige von uns etwas völlig anderes als eine Europäische Union.«
»Aus einer echten europäischen Truppe würde fast mit Sicherheit ein vereinigtes Europa entstehen, würde ich sagen«, bemerkte der britische General spitz.
Bittrich und La Porte wischten das beide mit einer Handbewegung weg, und Bittrich meinte etwas verärgert: »Das habe ich nicht gesagt, General Moore. Ich spreche hier als Soldat, nicht als Politiker. Als Handelsblock und als geografische Einheit hat Europa gemeinsame Interessen, die für die Vereinigten Staaten von geringer Bedeutung sind. Tatsächlich laufen unsere Interessen häufig denen der Vereinigten Staaten entgegen. Die EU hat alles gemeinsam, angefangen bei der einheitlichen Währung bis zu den Vorschriften über den Schutz der Zugvögel. Es ist doch sicherlich an der Zeit, diesen Schirm etwas weiter zu spannen. Wir sollten nicht länger von dem verdammten amerikanischen Militär abhängig sein!«
»Für meine Person«, ließ sich La Porte mit einem bellenden Lachen vernehmen, »und ich glaube, Sie werden alle zugeben, dass niemand eifersüchtiger über seine nationale Identität und Wichtigkeit wacht als ein Franzose, ganz besonders einer wie ich …, für meine Person glaube ich, dass es zu einem wahrhaft vereinten Europa kommen muss. Vielleicht erst in tausend Jahren, aber es ist unvermeidbar. Dennoch bezweifle ich, dass eine vereinigte Militärstreitkraft Zwang ausüben wird, es früher dazu kommen zu lassen.«
»Nun«, erklärte der Brite scharf und plötzlich ohne seine bisherige Leichtigkeit, »die Ansichten meines Landes zu diesem Thema sind klar. Keine völlig integrierte europäische Armee. Keine europäischen Schilder auf den Mützen. Keine europäische Fahne. Keine. Und jedes britische Kontingent, das der Schnellen Eingreiftruppe oder meinetwegen auch einer selbstständigen Armee beigestellt wird, muss eindeutig unter britischer Kontrolle bleiben und darf einzig und allein den Weisungen des britischen Premierministers unterstehen.« Sir Arnold schnaubte ärgerlich und fragte: »Und kann mir vielleicht jemand sagen, wo das Geld für die Transportflugzeuge herkommen soll, die für ein solches Militär ›ohne US-Einschaltung‹ benötigt würden? Und für die Transportschiffe und Flugzeuge, die Kommunikationssysteme, die lasergesteuerte Munition, die elektronischen Störeinheiten, das militärische Planungssystem und die moderne Kommandostruktur? Ganz sicherlich nicht von England!«
»Das Geld wird zur Verfügung stehen, Sir Arnold«, erklärte La Porte zuversichtlich, »und zwar dann, wenn die Notwendigkeit so offenkundig wird, dass selbst die Politiker sich dieser Erkenntnis nicht länger verschließen können. Dann nämlich, wenn sie verstehen, dass das Schicksal Europas auf dem Spiel steht.«
Sir Arnold musterte den französischen General scharf.
»Könnte es sein, dass Sie sich einen Zeitpunkt vorstellen, wo wir möglicherweise Krieg gegen die Vereinigten Staaten führen wollen?«
Ein düsteres Schweigen legte sich über den Raum, während La Porte plötzlich mit finsterer Miene auf und ab zu gehen begann, wobei es

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