Lübeck
nordöstlich der Aegidienkirche) weitgehend verschont geblieben ist. Enge, gemütliche Gassen zeigen das angenehme, entspannte Lübeck. Kleine, einstöckige Häuser, teilweise in Fachwerk, verbreiten noch immer das Flair des einstigen Handwerkerviertels. Auch wer etwas über das jüdische Leben in der Stadt erfahren mag, befindet sich auf dem richtigen Weg.
Spaziergang 2: St.-Annen-Museum, St. Aegidien und HüxstraÃe
Abstecher zumMühlentorplatz
Bevor man im St.-Annen-Museum eine faszinierende Sammlung mittelalterlicher Kunst betritt, kann man von der Musterbahn aus der einstigen Mühlentorbefestigung nachspüren: 1242 erstmals erwähnt, riss man die Wehrbauten im Zuge der Entfestigung 1808â61 ab; nachgebaute Modelle befinden sich in drei Schaukästen auf der rechten Seite der Mühlenbrücke, der Verlängerung der MühlenstraÃe stadtauswärts. Einen der repräsentativen Rundtürme des äuÃeren Mühlentors â mit breitem Schindelhelm â bauten die Nazis 1936 als Hochbunker nach. Er befindet sich, unweit seines einstigen Standortes, hinter der Mühlentorbrücke am Verkehrskreisel Mühlentorplatz. Einst war die Nord-Süd-Achse Lübecks, von der GroÃen BurgstraÃe bis zum Mühlentorplatz, eine der wichtigsten ZugangsstraÃen im Mittelalter. Sie führte als âalte SalzstraÃeâ ins Herzogtum Lauenburg und nach Hamburg.
Am Mühlentorplatz hat man die Möglichkeit zu einem ausgedehnten Uferspaziergang. Wer etwas Zeit mitgebracht hat, kann die Innenstadtinsel auf den teilweise verschlungenen Wegen an den Rändern des Elbe-Lübeck-Kanals und seiner Seitenarme umrunden. Falls Sie Kinder haben, packen Sie die Brotreste Ihres Frühstücksbüfetts ein â in Lübeck sind Enten, Schwäne und Möwen keine Seltenheit.
In der Stadthalle sitzt das CineStar
Wer mag, kann auch die ehemaligen Wallanlagen âerklimmenâ. Die einstigen, längst von der Natur zurückeroberten Schutzwälle dienen heute der Naherholung.Oder man wirft einen Blick auf die prächtige Stadthalle, in der sich ein höchst mittelmäÃiger Italiener neben dem Multiplex CineStar niedergelassen hat.
Auf dem Rückweg ist es möglich, die Reste der alten Stadtmauer zu bewundern. Einfach beim Hotel Excellent an der Mühlenbrücke nach unten gehen. Man hat einen schönen Blick auf den mittelalterlichen Rundbogen, das Altstadtbad Krähenteich und die Aegidienkirche.Wer die Stadtmauer aus der Nähe betrachten mag, der zweigt hinter der Brücke kurz in die selten befahrene, gemütliche StraÃeAn der Mauer ab. Aus Nr. 47 ragt der Halbturm , doch auch die sich anschlieÃenden Fachwerkhäuschen sind allerliebst.
Spaziergang 2: St.-Annen-Museum, St. Aegidien und HüxstraÃe
MühlenstraÃe
Die Hauptverkehrsader der Altstadt wird zum Zentrum hin eher unspannend.Auf jeden Fall riskiere man aber einen Blick auf die backsteinerne Hauptturnhalle (Nr. 74) im neogotischen Stil von 1891 schräg gegenüber einer beliebten Kneipe: dem Alten Zolln (â Kultur und Nachtleben). Falls Sie einen Kuchen verspeisen möchten oder Lust auf ein deftiges Essen verspüren, könnenSie hier einkehren. Denn: Unterschätzen Sie die folgende Sehenswürdigkeit nicht! Im St.-Annen-Museum in der gleichnamigen SeitenstraÃe kann man Zeit und Hungergefühl vergessen â¦
Spaziergang 2:
St.-Annen-Museum, St. Aegidien und Hüxstraße
St.-Annen-Museum und
Kunsthalle
Was machte man im Mittelalter mit seinen unverheirateten Töchtern? Man
steckte sie in ein Kloster. So ersparte man sich Gesichtsverlust und die Kosten
für eine hohe Mitgift. Deshalb entstand auf Drängen von zwölf angesehenen
Bürgern 1502–15 nach Plänen des Braunschweiger Architekten Synsingus Hesse
ein zweites Frauenkloster (nach St. Johannis) in der ehemaligen Ridderstrate
(wie die St.-Annen-Straße bis 1883 hieß). Dabei tat sich besonders Werner
Buxtehude hervor – seine Motiviation: Er hatte fünf Töchter … Doch nicht
einmal 17 Jahre gaben sich die Jungfrauen den Regeln des Ordens hin. Eine
zweite, gegenteilig ausgerichtete Initiative vertrieb mit der Durchsetzung der
Reformation in Lübeck (1530–32) die Nonnen des Augustinerordens. Schnell
verwandelte sich das Konvikt in ein Lager (u. a. für Kanonen), ab 1601 in ein
Armen- und Arbeitshaus, später in ein Gefängnis und erst 1915 in
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