Lübeck
Lohnendes und Bestaunenswertes:
Bevor man in den unteren Teil der StraÃe einbiegt, kann man links einige Schritte nach oben gehen und auf der linken Seite den Lübschen Laden (Nr. 18) besuchen. Heike Malzahn führt ein nettes Sortiment mit âLübecker Tüttelkramâ (MoâFr 10â18 Uhr, Sa 10â14 Uhr, Jan./Febr. MoâSa 10â14 Uhr); auch Stadtführungen können hier gebucht werden.Der expressionistische Klinkerbau (Nr. 25) von 1924 wiederum, in dem heute ein cooler Schuhladen untergebracht ist, kann mit Terrakotten von Statius von Düren aus dem 16. Jh. prahlen.
Hungrige Suppenfans finden im Suppentopf (Nr. 36, â Essen und Trinken) ihr Dorado.Gegenüber steht übrigens das Geburtshaus vonGustav Radbruch (Nr. 39, siehe auch Kasten).Junge Shopper greifen im Cyro Line (Nr. 49) zu hippen Shirts und Co., dazu legt samstags ein DJ auf. Die lässigen Motive werden übrigens auf Nachfrage binnen fünf Minuten auch auf ein andersfarbiges Shirt gedruckt.Und im Global Graphics gegenüber (Nr. 44, MoâFr 11â18 Uhr, Sa 10â16 Uhr) werden Klein- und GroÃode mit ausdrucksstarken Stadtansichten des international renommierten Lübecker Fotografen Thomas Radbruch angeboten.
Eine von drei Moscheen der âInselâ
Die Diyanet-Moschee , die jüngste der drei (kleinen) Moscheen der Stadt, entstand im Millenniumsjahr und befindet sich inNr. 55â57. Reich an Ornamenten, in türkiser Farbe, mit arabischen Schriftzügen und von vier Säulen getragen, steht sie 7.000 Muslimen offen, aber auch allen Reisenden (tägl. 9â22 Uhr). Die beiden anderen Gotteshäuser sind in der Hunde- und in der MühlenstraÃe.
Hinter den Mauern der Hausnummer 67hatte Thomas Mann die erste seiner drei Ehrenrunden zu absolvieren. Dr. Bussenius, der Institutsleiter des Progymnasiums, war nicht zufrieden â und Thomas rächte sich mit der satirischen Zeichnung eines peitschenschwingenden Wahnsinnigen, die er in âWilmanns Deutsche Schulgrammatikâ kritzelte. Wie zum Trotz überlebte das klassizistische Gebäude den Zweiten Weltkrieg â im Gegensatz zum zerbombten Geburtshaus (â Spaziergang 3) des unglücklichen Eleven â¦
Für zwei Häuser bitte ich Sie noch, Ihr Haupt zu heben: Die nebeneinanderliegenden Häuser Nr. 76 und 78 faszinieren durch eine klassizistische Putz- und eine weià glasierte Klinkerfassade, jeweils mit reichen Verzierungen. Die Nr. 78 war in der ersten Hälfte des 19. Jh. ein populärer Tanzsalon.
Spaziergang 2: St.-Annen-Museum, St. Aegidien und HüxstraÃe
Dorneâs Hof
Ein kurzer Abstecher in dieSchlumacherstraÃe lohnt sich, auch wenn die Hausnummer 19 zu den Höfen gehört, die man nur von auÃen besichtigen sollte. Ab 1458 bot dieser älteste Stiftshof für 25 Obdachlose ein soziales Netz; die Kosten für Essen und Unterkunft finanzierten sich aus den Ãberschüssen der anderen Mieter. Bei dem Gebäude handelt es sich um das einzige erhaltene gotische Traufenhaus Lübecks. Nicht die Fassade, sondern die Längsseite ist der StraÃe zugewandt â eine Seltenheit. Das geschnitzte Kruzifix über dem Eingang trägt das Datum der Renovierung des Hofes.
Spaziergang 2: St.-Annen-Museum, St. Aegidien und HüxstraÃe
St.-Johannis-Kloster undJohanneum
Willy Brandt war Schüler des Johanneums
Der in Ockerfarben gehaltene Gebäudekomplex auf der rechten Seite der StraÃeBei St. Johannis (Nr. 1â3) hat eine lange und komplizierte Geschichte hinter sich. Ab 1172 diente der Bau einem Kloster des Benediktinerordens. Dabei lief nicht immer alles nach (Ordens-)Schema F, denn im 13. Jh. nahm man erstmals neben Mönchen auch Nonnen auf, was zu âgravierende[n] innere[n] Schwierigkeitenâ führte, so die Stiftungsverwaltung. Fortan stand das Johannis-Jungfrauen-Kloster als Zisterzienserorden nur noch den unverheirateten Töchtern einflussreicher Bürger und des Landadels offen, die Ãbtissinnen rekrutierte man aus Familien des Rates. Im 19. Jh. nutzte man den südlichen Teil des Gebäudes dann für eine Dampfmühle, später als Hauptwache der Feuerwehr. Zu Beginn des 20. Jh. entstand an der Ecke Rosengarten/Dr.-Julius-Leber-StraÃe eine verkleinerte Neuauflage der Klosteranlage, die bis heute ein Altersheim für alleinstehende Frauen ist.
Der
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