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Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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lieben ihr von Wäldern umschlossenes Nest – und haben ihm sogar eine nett gemachte Internetseite gewidmet. Unter www.schlutup-online.de finden sich u. a. historische Ansichten des Stadtteils.

    St. Andreas : Leider ist dieses eigentlich charmante Kirchlein von 1436 nur während der Gottesdienste geöffnet. Es liegt freundlich auf einem Hügel und hat die Form eines Schiffsrumpfs, der sich von West nach Ost verschmälert. Den Kirchturm der gotischen Kirche erbaute man erst um 1600. Wer das Gotteshäuschen von innen betrachtet, kommt z. B. in den Genuss einer aufwendig gestalteten Kanzel aus der Übergangszeit von Renaissance zu Barock und einer Taufe, deren Becken aus gotländischem Kalkstein wohl auf das 13. Jh. zurückgeht. Beeindruckend ist auch der hölzerne Taufdeckel, der einen sechsseitigen Tempel darstellt.
    Seit 1988 steht auf dem kleinen Kirchhof ein Schlutuper Lüttkahn: das letzte der alten Holzboote, das von einem Fischer bis 1986 auf der Trave benutzt wurde.
    Wer sich für eine Kirchenführung interessiert, kann Di/Mi 9–12 Uhr im Gemeindebüro unter Tel. 691800 anfragen.

    Grenzmuseum Schlutup : In einer grauweißen Baracke, dem ehemaligen Zollgebäude in Westdeutschland, befindet sich seit dem 9. November 2004 die Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup e. V., wie die zeitgeschichtliche, neugierig machende Ausstellung etwas ungelenk heißt. Die Besucher des kleinen, wichtigen Museums finden ausdrucksstarke, historische Fotos von Grenzbau bis Wiedervereinigung. Exponate von Privatleuten wie Orden und Pässe, aber auch ein Feldtelefon, ein Stahlhelm, Uniformen und das Modell des menschenverachtenden Grenzverlaufs an Dassower See, Pötenitzer Wiek und Priwall mit Wachposten, Zäunen, Minengürteln und Hundeläufen gehören zum Inventar.
    Lübeck war die nördlichste Grenzstadt zur DDR
    Eine Jubelwand mit Zeitungsausschnitten zur Vertiefung – u. a. gaben die Lübecker Nachrichten eine Sondernummer mit Hinweisen auf die Zahlstellen für das Begrüßungsgeld heraus –, eine Trabi-Ecke und Interessantes zum Kleinen Grenzverkehr werden präsentiert. Am Eingang kann man sogar einen Blick in zwei Reiseführer-Broschüren des einstigen Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen werfen: „77 praktische Tipps“ und „Reisen in die DDR“. Die abhörsichere Arrestzelle am Ende der Ausstellung wurde mit wissenswerten, gut gestalteten Postern zur Geschichte des Mauerfalls ausgestattet. Und im Keller zeigt ein 15-Min.-Film die Stimmungsbilder vom November 1989, als 1.000 Menschen aus Hamburg, Kiel und Lübeck nach Schlutup kamen, um die ausreisenden DDR-Bürger zu begrüßen. Zu guter Letzt werden vom sehr freundlichen, ehrenamtlichen Personal gerne und engagiert Fragen beantwortet. Auch eine kleine, kostenlose Führung ist auf Nachfrage immer möglich (wobei sich der Verein natürlich über Spenden freut).
    Außerdem gibt es etwa zwei Sonderausstellungen pro Jahr. Am 2./3. Oktober und 9. November finden Feierlichkeiten mit Vorträgen von Betroffenen und Referenten zu DDR-Themen statt. Ein kleiner Buchshop ist angeschlossen, in dem man z. B. das gut aufbereitete „Grenzerfahrungen. Dokumentation zum Leben mit der innerdeutschen Grenze bei Lübeck von 1945 bis heute“ (5,50 €) bekommt.
    Mecklenburger Str. 12, Tel. 6933990, www.grenze-luebeck.de . Fr/Sa 14–17 Uhr, So 11–17 Uhr. Eintritt 2 €, Kinder (6–16 J.) 1 €, unter 6 J. frei, Gruppen ab 8 Pers. (nach Anmeldung, auch außerhalb der Öffnungszeiten, mit Führung) 1,50 € pro Pers. Alle 20 Min. fahren Busse der Linie 11 vom ZOB bis zum Marktplatz Schlutup und zurück. Etwas länger braucht die Linie 12, die vom ZOB bis zum Travepark fährt. Für Autofahrer sind Parkplätze vorhanden.

Unbekanntes Lübeck
Kücknitz
    Der südlich von Travemünde gelegene Stadtteil ist einer der interessantesten Lübecks. Denn Kücknitz hat eine bewegte Historie und bietet mit dem Dummersdorfer Ufer ein wunderbares Naturschutzgebiet. Hinterlassenschaften sind u. a. ein jungsteinzeitliches Hünengrab und ein slawischer Ringwall. Außerdem war Kücknitz für die Industrie der Hansestadt von Bedeutung: Großbetriebe wie Villeroy & Boch, die Asmus-Ölmühle, das Hochofenwerk in Herrenwyk und die Flender Werft in

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