Lübeck
lieben ihr von Wäldern umschlossenes Nest â und haben ihm sogar eine nett gemachte Internetseite gewidmet. Unter www.schlutup-online.de finden sich u. a. historische Ansichten des Stadtteils.
St. Andreas : Leider ist dieses eigentlich charmante Kirchlein von 1436 nur während der Gottesdienste geöffnet. Es liegt freundlich auf einem Hügel und hat die Form eines Schiffsrumpfs, der sich von West nach Ost verschmälert. Den Kirchturm der gotischen Kirche erbaute man erst um 1600. Wer das Gotteshäuschen von innen betrachtet, kommt z. B. in den Genuss einer aufwendig gestalteten Kanzel aus der Ãbergangszeit von Renaissance zu Barock und einer Taufe, deren Becken aus gotländischem Kalkstein wohl auf das 13. Jh. zurückgeht. Beeindruckend ist auch der hölzerne Taufdeckel, der einen sechsseitigen Tempel darstellt.
Seit 1988 steht auf dem kleinen Kirchhof ein Schlutuper Lüttkahn: das letzte der alten Holzboote, das von einem Fischer bis 1986 auf der Trave benutzt wurde.
Wer sich für eine Kirchenführung interessiert, kann Di/Mi 9â12 Uhr im Gemeindebüro unter Tel. 691800 anfragen.
Grenzmuseum Schlutup : In einer grauweiÃen Baracke, dem ehemaligen Zollgebäude in Westdeutschland, befindet sich seit dem 9. November 2004 die Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup e. V., wie die zeitgeschichtliche, neugierig machende Ausstellung etwas ungelenk heiÃt. Die Besucher des kleinen, wichtigen Museums finden ausdrucksstarke, historische Fotos von Grenzbau bis Wiedervereinigung. Exponate von Privatleuten wie Orden und Pässe, aber auch ein Feldtelefon, ein Stahlhelm, Uniformen und das Modell des menschenverachtenden Grenzverlaufs an Dassower See, Pötenitzer Wiek und Priwall mit Wachposten, Zäunen, Minengürteln und Hundeläufen gehören zum Inventar.
Lübeck war die nördlichste Grenzstadt zur DDR
Eine Jubelwand mit Zeitungsausschnitten zur Vertiefung â u. a. gaben die Lübecker Nachrichten eine Sondernummer mit Hinweisen auf die Zahlstellen für das BegrüÃungsgeld heraus â, eine Trabi-Ecke und Interessantes zum Kleinen Grenzverkehr werden präsentiert. Am Eingang kann man sogar einen Blick in zwei Reiseführer-Broschüren des einstigen Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen werfen: â77 praktische Tippsâ und âReisen in die DDRâ. Die abhörsichere Arrestzelle am Ende der Ausstellung wurde mit wissenswerten, gut gestalteten Postern zur Geschichte des Mauerfalls ausgestattet. Und im Keller zeigt ein 15-Min.-Film die Stimmungsbilder vom November 1989, als 1.000 Menschen aus Hamburg, Kiel und Lübeck nach Schlutup kamen, um die ausreisenden DDR-Bürger zu begrüÃen. Zu guter Letzt werden vom sehr freundlichen, ehrenamtlichen Personal gerne und engagiert Fragen beantwortet. Auch eine kleine, kostenlose Führung ist auf Nachfrage immer möglich (wobei sich der Verein natürlich über Spenden freut).
AuÃerdem gibt es etwa zwei Sonderausstellungen pro Jahr. Am 2./3. Oktober und 9. November finden Feierlichkeiten mit Vorträgen von Betroffenen und Referenten zu DDR-Themen statt. Ein kleiner Buchshop ist angeschlossen, in dem man z. B. das gut aufbereitete âGrenzerfahrungen. Dokumentation zum Leben mit der innerdeutschen Grenze bei Lübeck von 1945 bis heuteâ (5,50 â¬) bekommt.
Mecklenburger Str. 12, Tel. 6933990, www.grenze-luebeck.de . Fr/Sa 14â17 Uhr, So 11â17 Uhr. Eintritt 2 â¬, Kinder (6â16 J.) 1 â¬, unter 6 J. frei, Gruppen ab 8 Pers. (nach Anmeldung, auch auÃerhalb der Ãffnungszeiten, mit Führung) 1,50 ⬠pro Pers. Alle 20 Min. fahren Busse der Linie 11 vom ZOB bis zum Marktplatz Schlutup und zurück. Etwas länger braucht die Linie 12, die vom ZOB bis zum Travepark fährt. Für Autofahrer sind Parkplätze vorhanden.
Unbekanntes Lübeck
Kücknitz
Der südlich von Travemünde gelegene Stadtteil ist einer der interessantesten Lübecks. Denn Kücknitz hat eine bewegte Historie und bietet mit dem Dummersdorfer Ufer ein wunderbares Naturschutzgebiet. Hinterlassenschaften sind u. a. ein jungsteinzeitliches Hünengrab und ein slawischer Ringwall. AuÃerdem war Kücknitz für die Industrie der Hansestadt von Bedeutung: GroÃbetriebe wie Villeroy & Boch, die Asmus-Ãlmühle, das Hochofenwerk in Herrenwyk und die Flender Werft in
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