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Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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möglich, den Ringwall zu umrunden und im Nordosten durch das ehemalige Tor den Innenraum zu betreten. Falls Sie das vorhaben, bitte unbedingt im anliegenden Gehöft Bescheid geben! Sonst erscheint ein Bauer mit einem Hund und schimpft.

    Weitaus faszinierender, weil geheimnisumwittert und gar nicht so häufig in Deutschland, ist das im Westen wenige Hundert Meter entfernte Pöppendorfer Großsteingrab (auch Hünengrab Waldhusen). Eingefasst von kleineren Steinen, wurde es 1844 unter einem 4 m hohen Erdhügel freigelegt unddiente Emanuel Geibel für einige seiner eher unbedeutenden Verse. Heinrich Mann bezieht sich auf die Beschädigung des Denkmals im Jahr 1898 durch drei Gymnasiasten und einen Kaufmannslehrling literarisch in „Professor Unrat“. Leider gibt es an dem ungewöhnlichen Denkmal nicht einmal eine zerkratzte Infotafel. „Das Sippengrab einer großbäuerlichen Familie […] ist […] das älteste Beispiel behördlicher Maßnahmen zur Erhaltung vor- und frühgeschichtlicher Denkmäler in Lübeck“, weiß zumindest das Stadtlexikon. Die Megalithanlage hat eine Länge von 6 m und besteht aus sechzehn Findlingen, zwölf Tragsteinen und vier Decksteinen. Bis heute ist nicht restlos geklärt, wie die Menschen der jüngeren Steinzeit (ca. 4000–2000 v. Chr.) die riesigen Steine transportiert haben.
    Aufgang zum etwas drögen Ringwall
    Beide Sehenswürdigkeiten gehören zu einem 5,5 km langen archäologisch-naturkundlichen Wanderweg durch den Waldhusener Forst, der an einigen Hügelgräbern der jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit vorbeiführt; außerdem am ehemaligen Lager Pöppendorf, einem Kriegsgefangenenlager der Alliierten.
    Pöppendorf ist 17 km vom Zentrum entfernt und mit dem Auto einfach zu erreichen. Öffentliche Verkehrsmittel: am besten mit den Buslinien 30 oder 31 vom ZOB bis Surenfeld (ca. 30 Min.). Von dort erreicht man Pöppendorf zu Fuß (1–3 km westlich des Ortes liegen die Sehenswürdigkeiten).
    Dummersdorfer Ufer und Stülper Huk: Wer es sich irgendwie einrichten kann, sollte diesen Ausflug in seine Lübeck-Reise einplanen! Am Dummersdorfer Ufer direkt an der breiten Trave gelegen, finden sich erstklassige Fotomotive, und ich kann sagen, dass es sich um das schönste Naturschutzgebiet der Stadt handelt. Fünf Rundwege, zwischen 5 und 10 km lang, sind auf einer öffentlichen Karte eingezeichnet. Man findet sie am Parkplatz 600 m vor dem nicht (!) mit dem Auto zu befahrenden Dummersdorfer Ufer.

    Im Naturschutzgebiet kann man sich zunächst einen Überblick am Stülper Huk auf dem 16 m hohen Hirtenberg verschaffen. Ein Gedenkstein erinnert an eine Festung von 1147/49, die Adolf II. von Schauenburg, der Stadtgründer Lübecks, zum Schutz der Travemündung errichten ließ. Die Burg des Grafen wurde bereits 1181 von den Slawen zerstört.
    Vom Stülper Huk blickt man auf die Pötenitzer Wiek und nach Mecklenburg-Vorpommern. In der Ferne erkennt man das eher unschöne Maritim-Hotel von Travemünde. Durch die Nähe zum Skandinavienkai sieht man manchmal die dicken Pötte der Reedereien vorbeiziehen. Die ökologische Vielfalt des Dummersdorfer Ufers (z. B. Niederwald, Heidereste) lässt sich durch die Mischung des süßen Fluss- mit dem salzigen Meerwasser erklären. Ferner ist diese Ecke Lübecks, die 1958 (!) zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und inzwischen 340 ha umfasst, eine der letzten großen Endmoränen dieser Region.
    Obwohl die Strände verführerisch aussehen, ist Baden strengstens verboten. Um die Brutpflege geschützter Vogelarten zu gewährleisten, bitte nur die ausgewiesenen Pfade betreten!

    Das Dummersdorfer Ufer erreicht man am besten mit dem Auto über denHirtenbergweg (18 km vom Zentrum entfernt). Außerdem möglich: Buslinie 32 vom Koberg bis Haltestelle Hirtenbergweg (ca. 20 Min.), von dort sind es noch ca. 2,5 km Fußmarsch in östlicher Richtung. Die letzte Fahrt zurück ins Zentrum ist um 18.24 Uhr.

Unbekanntes Lübeck
Buntekuh
    Um einer Falschmeldung vorzugreifen: Der Name des Stadtteils, der wie Moisling eng mit sozialem Wohnungsbau verbunden ist, hat nichts mit der Hansekogge „Bunte Kuh“ zu tun, die auf Klaus Störtebeker Jagd machte. Die Bezeichnung geht auf einen Hof und eine ländliche Gaststätte zurück. Seit 1972

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