Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
Zimmer, er schaute ihr mit einem nachdenklichen Lächeln hinterher.
     
    Wenig später saß Jill zusammen mit den anderen Mädchen im Bus. Zu ihrer Erleichterung waren Craig, Harriet und Mick anscheinend mit ihren Autos gefahren, sie war froh ihm nicht so schnell wieder begegnen zu müssen.
Während der einstündigen Fahrt nach Lakeside hatte Jill Gelegenheit sich zu überlegen, wie sie Craig ihr Verhalten erklären konnte, ohne preiszugeben, was sie tatsächlich in seinem Zimmer getan hatte. Frustriert stellte sie fest, dass es da kaum eine plausible Begründung gab, außer, dass sie wirklich die Absicht gehabt hatte, ihn zu verführen, und dann kalte Füße bekommen hatte. Das Ganze gefiel ihr gar nicht, aber sie hatte sich in die Sache reingeritten und somit wohl keine andere Wahl.
»Wahrscheinlich redet er jetzt sowieso nicht mehr mit mir«, dachte sie resigniert und schloss die Augen, versuchte sich ein wenig zu entspannen.
Als sie in der Stadthalle ankamen, herrschte bereits reger Betrieb.
Die Jury zog sich zur Beratung zurück, und die Mädchen hatten Gelegenheit, für den Auftritt am Abend zu proben. Dann war es auch schon Zeit sich umzuziehen, Ewan frisierte und schminkte sie alle sorgfältig, und flüchtig dachte Jill wieder an ihre Beobachtung am Strand.
Doch im Moment hatte sie andere Sorgen, sie musste versuchen, sich auf die Show zu konzentrieren. Auf keinen Fall wollte sie erneut so eine peinliche Nummer hinlegen wie die ersten beiden Male.
Schließlich war es so weit. Vor dem Auftritt eines jeden Mädchens gab es Einspieler mit Bildern aus der vergangenen Woche, danach mussten sie eine nach der anderen durch den Vorhang auf den Laufsteg treten. Die Entscheidungsshows fanden immer mit Publikum statt, und unter Applaus liefen sie einmal vor und zurück, dann wieder nach vorne. Anschließend stiegen sie ein paar Stufen hinab und traten vor die Jury.
Mick und Craig saßen hinter dem Tisch, während Harriet davor stand, und mit theatralischen Erläuterungen das Urteil bekannt gab. Wer weiter kam, erhielt von ihr ein Foto mit dem besten Bild aus den drei Shootings der vergangenen Tage. Überglücklich kehrten die ersten drei zurück, wedelten freudestrahlend mit ihren Fotos herum.
Schließlich war Jill dran. Sie holte noch einmal tief Luft, rief sich alles in Erinnerung, was sie in der letzten Woche beim Lauftraining gelernt hatte. Tatsächlich gelang es ihr, elegant und selbstbewusst über den Laufsteg zu schweben.
Sie kletterte die paar Stufen hinunter, stand dann vor Harriet, starrte diese konzentriert an und vermied es, in Craigs Richtung zu sehen.
»Nun Jill, bisher hast du uns nicht sonderlich von dir überzeugen können«, begann Harriet mit einem dramatischen Unterton in der Stimme. »Du bist bockig, zimperlich und scheinst dich nicht sehr zu bemühen, und wir fragen uns, ob du wirklich den Willen hast, Super-Model zu werden.«
Jill hielt die Luft an, rechnete fest damit, dass Harriet ihr gleich sagen würde, dass es vorbei sei.
»Allerdings sind die Bilder der letzten beiden Shootings so toll geworden, dass wir uns dafür entschieden haben, dir eine Chance zu geben – hier ist dein Foto«, fuhr Harriet fort.
Sie reichte ihr einen großformatigen Abzug, während das Publikum begeistert klatschte.
»Danke«, murmelte Jill, und musste sich gefallen lassen, dass Harriet sie mit gespielter Rührung an sich drückte. Es war vorgesehen, dass sie sich auch bei den beiden anderen Juroren bedankten, also ging Jill zu Mick und gab ihm die Hand. Danach trat sie zu Craig, dem sie ebenfalls die Hand schüttelte, allerdings ohne ihn dabei anzusehen.
Dann drehte sie sich hastig um und eilte auf dem von der Regie festgelegten Weg aus dem Saal.
Draußen wartete Mandy bereits auf sie, und nach einem kurzen Blick auf das Foto fiel sie Jill um den Hals. »Du bist weiter, das ist toll, ich freue mich so für dich«, sagte sie überschwänglich.
»Ja, ich bin weiter«, wiederholte Jill bedrückt, und wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht.
     

18
    O bwohl sie am Vorabend erst mitten in der Nacht in die Villa zurückgekehrt waren, mussten die Mädchen am anderen Morgen wieder früh aufstehen.
Das übliche Frühstückschaos nahm seinen Lauf, und irgendwann mittendrin erschien Jessica mit ihrem Koffer und einem mehr als unglücklichen Gesicht. Sie war diejenige, die am Abend zuvor ausgeschieden war, und mit hängenden Schultern lief sie nun durch die Küche und verabschiedete sich von allen.
»Machs

Weitere Kostenlose Bücher