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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ein paar belegte Brote geholt. Sie machten es sich auf ihren Betten gemütlich und aßen, während sie sich einen Film im Fernsehen ansahen.
Plötzlich klingelte das Telefon und Jill zuckte zusammen, sie ahnte sofort, dass es Craig war.
»Du solltest dran gehen, es ist doch wahrscheinlich sowieso für dich«, zwinkerte Mandy ihr zu, die offenbar den gleichen Gedanken gehabt hatte.
Bedrückt stand Jill auf und nahm den Hörer ab.
»Hi«, murmelte sie, als sie Craigs Stimme hörte.
»Da es zum Schwimmen zu kalt ist, und du für heute sicher die Nase voll hast vom Wasser – was hältst du davon, wenn wir essen gehen?«, schlug er vor.
»Ich ... ich denke eher nicht«, sagte sie rasch. »Ich bin ziemlich müde, ich glaube ich brauche ein bisschen Ruhe.«
»In Ordnung, also verschieben wir das.« Er klang ein wenig enttäuscht, doch sie konnte hören, dass er lächelte. »Übrigens – tolles Shooting heute.«
»Danke. – Gute Nacht«, sagte sie leise.
»Gute Nacht, träum was Schönes.«
Niedergeschlagen legte sie den Hörer auf und kuschelte sich dann wieder auf ihr Bett. Mandy warf ihr einen prüfenden Blick zu, war aber ruhig, und Jill war ihr dankbar dafür. Müde und traurig schloss sie die Augen und war wenig später eingeschlafen.
     
    Es war Donnerstag, und am Abend würde die nächste Show stattfinden, in der bekannt gegeben wurde, welche der zehn Kandidatinnen ihre Koffer packen und die Heimreise antreten musste.
Entsprechend aufgeregt war die Stimmung beim Frühstück. Harriet erschien und trommelte alle zusammen.
»Heute ist die erste Entscheidungsshow, das wisst ihr ja. Wir werden kurz nach dem Mittag hier losfahren, damit ihr Zeit für die Probe habt und wir uns in Ruhe beraten können. Bis dahin habt ihr Freizeit, außer die Pummelgruppe, ihr geht mit Craig in den Geräteraum und schwitzt euch dort noch ein bisschen Fett herunter.«
Cloe und die anderen drei Mädchen maulten, und Jill und Mandy grinsten sich erfreut an.
»Was wollen wir denn bis zur Abfahrt tun?«, fragte Mandy, als sie wieder in ihren vier Wänden waren.
»Keine Ahnung«, erklärte Jill schulterzuckend. Dann schoss ihr spontan durch den Kopf, dass es eine gute Gelegenheit wäre, sich in Craigs Zimmer umzusehen. Zwar behagte ihr der Gedanke überhaupt nicht, aber sie hatte schließlich einen Job zu erledigen und durfte bei ihm keine Ausnahme machen.
»Lass uns einfach hierbleiben und ein bisschen lesen«, schlug sie vor, und hoffte, dass ihr im Laufe des Morgens eine Ausrede einfallen würde, um unbemerkt nach oben zu gehen.
Mandy nickte, und sie legten sich in die Liegestühle auf dem Balkon, jeder mit einem Buch in der Hand.
Unkonzentriert blätterte Jill in ihrem Roman, schaute dauernd nervös auf die Uhr. Irgendwann stand sie auf.
»Ich gehe mir kurz was zu trinken holen«, erklärte sie und verließ den Raum. Sie war sich sicher, dass sie nicht lange brauchen würde, vermutlich würde sie sowieso nichts finden, und wäre zurück, bevor Mandy misstrauisch werden würde.
Leise stieg sie die Treppe hinauf, dann hielt sie inne, ihr fiel ein, dass sie überhaupt keine Ahnung hatte, welches Zimmer Craig gehörte.
»Okay, also klopfen und sich schlimmstenfalls eine dumme Frage einfallen lassen«, dachte sie genervt. Auf keinen Fall wollte sie ihren Plan aufgeben, wer weiß, wann sie wieder eine neue Gelegenheit finden würde.
Unbehaglich lief sie an Harriets Tür vorbei, ging zur nächsten, legte ihr Ohr daran. Leises Gemurmel klang von drinnen und sie schlich weiter. Hinter der folgenden Tür schien alles ruhig zu sein. Sie klopfte zögernd an, und als sich nichts rührte, schlüpfte sie schnell hinein.
Auf den ersten Blick stellte sie fest, dass sie sich im richtigen Zimmer befand, Craigs Jacke hing über einem Stuhl, und sie atmete erleichtert auf.
Mit schlechtem Gewissen fing sie an die Schubladen zu untersuchen, sie fühlte sich äußerst unwohl dabei, hinter seinem Rücken hier in seinen Sachen herumzustöbern.
Systematisch durchsuchte sie alles, war heilfroh, dass sie nirgends etwas Verdächtiges fand. Dann fiel ihr Blick auf einen Laptop, der auf dem Tisch lag. Schnell schaltete sie ihn ein und wartete darauf, dass er hochfahren würde, aber zu ihrem Unmut war er passwortgeschützt. Sie überlegte, fast jeder benutzte als Passwort irgendetwas aus seinem persönlichen Umfeld, sicher war er da keine Ausnahme. Rasch ließ sie sich alles durch den Kopf gehen, was sie an Informationen über ihn hatte, und probierte nacheinander alle

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