Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
ausgiebig gefrühstückt.
»So ein Mist«, dachte Jill genervt, sie hätte nur zu gerne Ewans Zimmer unter die Lupe genommen, doch das konnte sie jetzt vergessen.
»Morgen«, murmelte sie frustriert, als die Vier an ihr vorbeikamen.
Sie ging ein Stück die Treppe hinunter und wartete, bis die Schritte im obersten Stockwerk verklungen waren. Dann drehte sie um und stieg vorsichtig wieder die Stufen hinauf, überlegte kurz. Spontan beschloss sie, sich die Räume der Mädchen anzusehen. Zwar konnte sie sich kaum vorstellen, dort etwas Verwertbares zu finden, aber wenigstens hätte sie so nichts übersehen.
Leise öffnete sie die erste Tür und schlüpfte hinein. Ein wildes Chaos von Kleidern und Schminkutensilien bot sich ihren Augen. Naserümpfend ließ sie ihren Blick durch den Raum gleiten und war zum wiederholten Male froh, dass sie sich ihr Zimmer mit Mandy teilte.
Schnell und routiniert überprüfte sie alle Schränke und Kommoden und schaute noch kurz ins Bad.
Nachdem sie nichts gefunden hatte, schlich sie wieder nach draußen und nahm sich den nächsten Raum vor. Hier sah es nicht ganz so schlimm aus, und es dauerte nicht lange, bis sie sich überall umgesehen hatte. Als sie gerade hinausgehen wollte, fiel ihr Blick auf ein kleines Kästchen, das auf einem der beiden Nachttische stand. Sie drehte sich um, hob es hoch und öffnete es. Ein wenig Modeschmuck befand sich darin, darunter fand sie ein winziges Plastiktütchen mit ein paar bunten Tabletten.
Jill runzelte die Stirn, das waren zweifelsfrei keine gewöhnlichen Pillen, sondern Aufputschmittel. Sie zögerte, am liebsten hätte sie das Ganze in die Toilette geworfen. Doch wer auch immer die Besitzerin des Kästchens war, sie würde schnell bemerken, dass die Tabletten verschwunden waren. Da Jill die Einzige von den Mädchen war, die übers Wochenende im Haus war, würde der Verdacht sofort auf sie fallen, und sie durfte keine unnötige Aufmerksamkeit erregen. Sorgfältig legte sie das Tütchen zurück, stellte das Kästchen wieder auf den Nachttisch und ging nach draußen.
Die Suche im nächsten Raum verlief ergebnislos, aber im letzten Zimmer fand sie in der Kommode ebenfalls ein Tütchen mit bunten Tabletten, notdürftig versteckt zwischen T-Shirts und Unterwäsche.
Mit einem unguten Gefühl schlich Jill in ihr Zimmer zurück. Ihr war bekannt, dass es in dieser Branche durchaus üblich war, Rauschmittel zu konsumieren, doch die Mädchen waren gerade mal eine Woche dabei, das erschien ihr ungewöhnlich. Bei nur einem Fund hätte sie sich nicht unbedingt etwas gedacht, aber bei zwei Mädchen mit Tabletten glaubte sie nicht an einen Zufall. Nachdenklich fragte sie sich, wie die Pillen in den Besitz der beiden gelangt waren.
Sorgfältig trug sie ihre Notizen in ihr Buch ein, dann nahm sie ihr Handy heraus und wählte Walters Nummer.
»Jill hier«, meldete sie sich, nachdem seine dröhnende Stimme an ihr Ohr klang.
»Schön von dir zu hören. Alles in Ordnung?«, wollte er wissen.
»Ja – oder besser gesagt, ich weiß es nicht.« Kurz berichtete sie ihm, was sie in den Zimmern der Mädchen gefunden hatte.
»Denkst du, jemand aus der Crew versorgt sie mit dem Zeug?«
Jill zögerte. »Keine Ahnung, es kann genauso gut einer von den unzähligen Assistenten oder Kameraleuten oder sonst wer sein.«
»Gut, das muss nicht zwangsläufig etwas mit dem Verschwinden von Lucy Hollister zu tun haben, aber schau dich weiter um und halte die Augen offen«, wies Walt sie an.
»Ja, das tue ich auf jeden Fall«, versprach Jill. »Es ist nur immer schwierig, einen geeigneten Moment zu finden, um in die Zimmer zu gehen«, fügte sie dann hinzu, und musste sofort wieder an den Zwischenfall in Craigs Badezimmer denken.
»Du kriegst das hin«, sagte Walt zuversichtlich, »Und übrigens – gratuliere, dass du weitergekommen bist.«
»Das war gar nicht so einfach«, seufzte Jill.
»Ich hoffe nur, dass du deinen Job hier nicht hinwirfst, wenn du Super-Model bist«, schmunzelte Walt. »Aber falls du gewinnen solltest, schmeiße ich auf dem Präsidium eine große Party für dich.«
»Super-Model, ich lach mich tot. – Ich bin froh, wenn ich das hier hinter mir habe.«
     
    Nach dem Telefonat mit Walter hatte Jill sich aufs Bett gelegt und ihren Gedanken nachgehangen, hatte gegrübelt, wo wohl die Tabletten herkommen mochten, und war darüber irgendwann eingenickt.
Plötzlich klopfte es an die Tür, sie schreckte hoch, und sah Craig ins Zimmer kommen.
»Kann es sein, dass du mir aus dem

Weitere Kostenlose Bücher