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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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»Wenn du ein bisschen Gas gibst, schaffen wir es vielleicht rechtzeitig.«
»Ich wusste, dass ich es bereuen würde«, seufzte er kopfschüttelnd, als er wieder auf die Schnellstraße einbog, »Du kostest mich die letzten Nerven.«
     
    Es dauerte nicht mehr lange, bis sie die Ortseinfahrt von Lakeside passierten. Angespannt sah Jill auf die Uhr und stellte erleichtert fest, dass sie noch ein paar Minuten Zeit hatte, bis die Probe beginnen würde.
»Wir sind gleich da«, sagte Craig, als er ihren Blick bemerkte. »Ich lasse dich direkt an der Tür raus und fahre dann weiter zum Parklatz. Du wirst pünktlich da sein.«
Wenig später hielt er vor der Stadthalle und schaute sie prüfend an. »Alles in Ordnung?«
»Ja klar, alles okay«, nickte sie verlegen.
»Ich hoffe, du bist mir nicht böse wegen vorhin. Ich war etwas …«, er räusperte sich, »… aufgeregt.«
»Schon gut«, wehrte sie ab, »War nicht so schlimm.«
Craig grinste. »Für mich schon.«
Er beugte sich ein Stück zu ihr, legte einen Finger auf ihr Knie und fuhr ihr ganz langsam den Oberschenkel hinauf, bis er den Rand ihrer Shorts erreichte.
»Ich wünsche dir viel Spaß«, sagte er leise mit seinem Mund an ihrem Ohr. »Und während du mit den anderen probst, überlege ich mir, was ich als Wiedergutmachung von dir verlangen werde.«
Seine Berührung war sehr sanft, kaum spürbar, doch sie löste in Jill eine wahre Explosion von Empfindungen aus. Sekundenlang schloss sie die Augen, wünschte sich, er würde nicht aufhören, aber dann schob sie diese Gefühle mühsam beiseite.
»Ich muss mich jetzt beeilen«, flüsterte sie atemlos, griff nach ihrer Tasche und sprang aus dem Wagen und eilte auf den Eingang zu, ohne sich noch einmal umzusehen.
Drinnen lehnte sie sich für einen Augenblick an die Wand und versuchte ihre Fassung wiederzugewinnen. Ihr Puls raste, ihre Haut schien von seiner Berührung förmlich zu brennen, und hektisch atmete sie ein paar Mal tief durch. Schließlich hatte sie sich so weit gefangen, dass sie in der Lage war, ihren Weg zum Umkleideraum anzutreten, wo Mandy ihr erleichtert um den Hals fiel.
»Gott sei Dank, ich hab schon gedacht, du schaffst es nicht mehr.«
»Doch, zum Glück hat Craig mich mitgenommen,« erklärte Jill leise, und versuchte, ihr sofort wieder einsetzendes Herzklopfen zu ignorieren.
»Was war denn überhaupt los?«, wollte Mandy wissen.
»Das kann dir vielleicht unsere Freundin Cloe erklären«, sagte Jill grimmig.
Sie schaute sich suchend im Raum um, bis ihr Blick auf die pummelige Brünette fiel, die in einer Ecke stand und sie entgeistert anschaute.
Jill ging ein Stück auf sie zu. »Na Cloe, dein Plan hat wohl nicht so ganz funktioniert, was?«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, gab Cloe schnippisch zurück. »Fantasierst du dir jetzt schon was zusammen? – Naja, wir wissen ja alle, dass du etwas anders bist.«
Sie betonte die Worte »etwas anders« ironisch und ein paar der Mädchen kicherten.
»Ja, das bin ich allerdings«, erwiderte Jill ruhig, »Denn im Gegensatz zu dir renne ich nicht sofort zu Harriet und petze.«
Cloe machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, geh dich doch einfach wieder blamieren und lass mich in Frieden.«
»Das Gleiche kann ich dir empfehlen. Wenn du mich nicht in Frieden lässt, wirst du vielleicht zum Schluss die Blamierte sein«, warnte Jill nachdrücklich, und wandte sich zu Mandy. »Komm wir gehen uns umziehen, ich habe keine Lust mehr, meine Zeit mit dieser Zicke zu vertrödeln.«
Sie zogen sich um und verbrachten den restlichen Nachmittag mit den Proben für die Show. Schließlich wurde es Abend, Ewan erschien, um sie zu frisieren und zu schminken, und danach ging es los.
Das Ganze lief genauso ab wie beim letzten Mal, allerdings war Jill sehr überrascht, dass sie die Erste war, die zur Jury gerufen wurde.
Ruhig und selbstbewusst drehte sie ihre Runde auf dem Laufsteg und blieb dann vor Harriet stehen, rechnete damit, dass diese sie vermutlich wieder mit abfälligen Kommentaren überschütten würde.
»Jill, ich muss dir leider sagen, dass du unser Sorgenkind bist«, begann Harriet auch gleich auf die übliche dramatische Weise. »Du hast deinen eigenen Kopf, willst dich nicht anpassen und machst uns die Zusammenarbeit mit dir nicht gerade leicht.«
»Okay, das war es dann jetzt wohl«, dachte Jill niedergeschlagen und warf einen kurzen Seitenblick zu Craig. Sein Gesicht schien unbeteiligt, doch ein kleines, kaum merkliches Lächeln spielte um seine

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