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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ganze Weile schweigend die Landstraße entlang gefahren waren, warf Craig ihr irgendwann einen fragenden Blick zu.
»Willst du mir vielleicht erzählen, was da am Strand los war? Oder ist das auch wieder etwas, was du mir nicht sagen kannst?«
»Also wenn du es wirklich wissen willst – ich bin eingeschlafen, und als ich aufgewacht bin, waren meine Klamotten weg«, erklärte Jill zögernd.
»Alle?«
Jill wurde rot. »Ja alle, bis auf meine Bikinihose, die hatte ich glücklicherweise an.«
»Und die Sachen sind einfach so verschwunden?«, fragte er mit einem belustigten Seitenblick.
»Nein, natürlich nicht.« Kurz erzählte sie ihm, was passiert war. »Aber bitte, behalte das für dich, ich möchte nicht, dass es deswegen Ärger gibt, davon hatte ich schon mehr als genug. Da du mich ja jetzt mitnimmst, ist zum Glück auch nichts Schlimmeres passiert.«
»In Ordnung«, versprach er. Er schwieg wieder einen Moment, dann stellte er die nächste Frage, und es war genau das Thema, wovor Jill sich im Stillen bereits gefürchtet hatte. »Und was war das gestern da am Pool?«
Sie hielt die Luft an, war sich nicht sicher, ob er nun von dem Kuss sprach, oder dem unfreiwilligen Bad, welches sie Pat verabreicht hatte.
Glücklicherweise klingelte in diesem Augenblick ihr Handy und entband sie von einer Antwort.
»Jill, um Himmels willen, wo steckst du denn?«, fragte Mandy aufgeregt. »Ich habe vorhin schon versucht dich zu erreichen, doch es war besetzt.«
»Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung.«
»Aber du hast den Bus verpasst, Harriet wird dich rauswerfen.«
»Keine Panik, ich bin bereits auf dem Weg nach Lakeside«, versuchte Jill sie zu beruhigen.
»Bist du mit dem Zug unterwegs?«
»Nein, ich …«, sie warf einen kurzen Seitenblick auf Craig, » … ich habe eine andere Mitfahrgelegenheit gefunden.«
»Oh, ich verstehe. – Wirst du es noch rechtzeitig schaffen?«
»Ich glaube schon. Wenn nicht, dann lass dir was einfallen, um Harriet eine Weile abzulenken«, feixte Jill.
Sie verabschiedeten sich, und Jill steckte ihr Handy wieder in die Tasche, hoffte dabei, dass Craig jetzt nicht erneut mit dem Thema Pat anfangen würde.
Doch zu ihrer Erleichterung schien er nicht die Absicht zu haben. Schweigend und aufmerksam schaute er auf die Straße, und Jill schloss beruhigt die Augen, versuchte sich ein wenig zu entspannen und auf die bevorstehende Show zu konzentrieren.
Irgendwann spürte sie, wie der Wagen abgebremst wurde und sie hob den Kopf, in der Annahme, sie seien bereits in Lakeside.
Irritiert bemerkte sie, dass Craig in einen Seitenweg einbog
»Was hast du vor?«
»Willst du in dem Aufzug in der Stadthalle eintreffen?«, fragte er grinsend und warf einen amüsierten Blick auf ihr Handtuch. »Nicht dass es mir nicht gefallen würde, ganz im Gegenteil. Nur bin ich mir nicht so sicher, was die anderen dazu sagen würden.«
»Oh Mist, daran habe ich ja gar nicht gedacht«, entfuhr es ihr nervös. Sie schaute auf die Uhr. »Aber wir haben gar keine Zeit mehr.«
»Wenn du dich ein bisschen beeilst, schaffen wir das locker«, beruhigte er sie. »Notfalls kommst du eben ein paar Minuten zu spät, ich werde das dann regeln. Oder hast du einen besseren Vorschlag?«
»Ich will keinen neuen Ärger haben, und ich will ebenso wenig, dass du dich schon wieder schützend vor mich stellst. Ich kann mich doch unterwegs anziehen.«
Abrupt brachte er das Auto zum Stillstand. »Oh nein, das kannst du nicht. Es war bereits schlimm genug, die ganze Zeit zu wissen, dass du unter diesem Handtuch nichts drunter hast. Du wirst jetzt nicht auch noch halbnackt hier neben mir herumturnen, während ich dazu verdammt bin, meine Hände am Lenkrad zu lassen.« Er nahm eine Tasche vom Rücksitz, drückte sie ihr in die Hand und deutete auf ein paar Büsche am Wegrand. »Also beweg deine hübschen Beine da rüber und zieh dich an.«
»Wir werden garantiert zu spät kommen«, murmelte sie vorwurfsvoll.
»Jill, wenn du nicht sofort aussteigst, werde ich dir helfen, aber mit Sicherheit nicht beim Anziehen«, drohte er leise, und der raue Klang seiner Stimme verursachte ein wildes Kribbeln in ihrem Bauch.
»Nein, schon gut«, sagte sie hastig, »ich gehe ja schon.«
Fluchtartig sprang sie aus dem Wagen und stürmte auf das Gebüsch zu. Wenig später kam sie in Shorts und T-Shirt und mit rotem Kopf zurück.
Sie warf die Tasche auf den Rücksitz und stieg ein.
»Jetzt fahr endlich los«, murmelte sie nervös, als sie das Funkeln in seinen Augen sah.

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