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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Mundwinkel.
»Kurz gesagt, du hast Charakter, und das hast du auch bei den Dreharbeiten zu dem Werbespot sehr deutlich zur Geltung gebracht.« Sie wandte sich mit einer theatralischen Geste zu einem Vorhang, der seitlich des Laufstegs angebracht war. »Und hier ist unser heutiger Ehrengast, der das sicherlich bestätigen kann – herzlich willkommen, Pat Britt.«
Überrascht riss Jill die Augen auf, während Pat unter tosendem Applaus den Saal betrat, auf sie zukam, sie drückte und ihr einen kurzen Kuss auf die Wange gab.
Jill nutzte den Augenblick und flüsterte ihm ein rasches »Es tut mir leid« zu, doch er schien es ihr wirklich nicht übelgenommen zu haben. Er lächelte, umarmte sie noch einmal und legte ihr den Arm um die Taille. Zusammen schauten sie sich die eingespielten Filmclips der vergangenen Tage an, darunter auch die Szene am Pool, als Jill Pat ins Wasser gestoßen hatte. Jill bekam einen knallroten Kopf, aber Pat nahm es gelassen und küsste sie nochmals lächelnd auf die Wange, während die Zuschauer johlten und tobten.
Harriet wartete, bis das Publikum sich einigermaßen beruhigt hatte, dann fuhr sie fort. »Auf jeden Fall hast du es geschafft, uns alle mal wieder zu überraschen, dein Spot war perfekt. Hier ist dein Foto, und ich freue mich dir sagen zu dürfen, dass du eine der drei Gewinnerinnen der Challenge bist und morgen mit zur ‚Magic Modemesse‘ nach Las Vegas fliegst.«
Begeisterter Applaus ertönte, erfreut nahm Jill ihr Bild entgegen und ließ sich noch einmal von Pat umarmen. Danach musste sie sich gezwungenermaßen bei Harriet bedanken und ging anschließend auf den Tisch der Jury zu. Mick drückte sie für ihren Geschmack einen Moment zu lange an sich, doch ihr war bewusst, dass die Kameras immer noch auf sie gerichtet waren, also lächelte sie und bedankte sich bei ihm.
Sie ging weiter zu Craig, zögerte einen kurzen Augenblick, dann umarmte sie ihn ebenfalls.
»Danke«, murmelte sie rasch, und er flüsterte ihr ein leises »Ich freue mich auf Las Vegas« ins Ohr.
Sofort wurden ihre Knie wieder weich, und sie war froh, dass ihr Auftritt vorüber war und sie den Saal verlassen konnte. Sie winkte noch einmal lächelnd in die Kameras und verschwand im Umkleideraum.
Dort sank sie auf einen Stuhl, ließ abwesend die Glückwünsche und Fragen der anderen über sich ergehen. Auch das Ausscheiden von Lilly, die in Tränen aufgelöst hinter die Bühne gestolpert kam, bekam sie nur am Rande mit. Vollkommen aufgewühlt konnte sie nur noch daran denken, dass sie morgen nach Las Vegas fliegen würde, und Craig würde bei ihr sein.
     

26
    D er nächste Morgen begann wie üblich mit einem nervenaufreibenden Frühstück. Obwohl Lilly sich bereits verabschiedet hatte, und außer Jill und Mandy nur noch sechs Mädchen im Haus waren, hatten der Lärm und das Chaos kein bisschen nachgelassen.
»Mein Gott, ich bin so froh, wenn ich mir dieses Geschnatter mal für zwei Tage nicht anhören muss«, sagte Jill entnervt, als sie anschließend wieder oben in ihrem Zimmer waren.
»Du hast es gut«, seufzte Mandy, die zwar in der Show weitergekommen war, aber nicht mit nach Las Vegas durfte.
Jill strich ihr tröstend über den Arm. »Das nächste Mal bist du dran.«
»Ach, ich freu mich für dich«, lächelte Mandy, »Du hast es verdient, dein Dreh war wirklich toll, und ich hoffe, du hast ein wunderschönes Wochenende. Vegas ist toll, ich bin mir sicher, dass du es genießen wirst.«
»Na das will ich doch hoffen«, schmunzelte Jill, und begann ihre Sachen für die Reise einzupacken.
»Ähm …«, räusperte Mandy, die ihr zugesehen hatte, sich plötzlich. »Ich will ja nicht meckern, aber in den Klamotten kannst du da nicht herumlaufen.«
Jill runzelte die Stirn. »Warum? Was gibt es daran auszusetzen?«
»Im Prinzip nichts, und für den Alltag sind sie bestens geeignet. Allerdings ist Las Vegas nicht Lakeside. All die luxuriösen Hotels, Restaurants und Kasinos – du brauchst etwas Elegantes.«
»Ich mag mich nicht so auftakeln«, widersprach Jill.
»Das ist mir bewusst. Aber du willst doch auch nicht aussehen wie Unkraut im Rosengarten, oder?«
Unglücklich zuckte Jill mit den Achseln. »Und was jetzt? Ich habe nichts anderes, außer ein paar normalen Sommerkleidern.«
Mandy warf einen Blick auf die Uhr. »Wir könnten in Oceanview noch einkaufen gehen. Wenn wir uns ein Taxi nehmen, sind wir rechtzeitig wieder hier.«
»Ich weiß nicht. Eigentlich habe ich keine Lust, mein sauer verdientes Geld für

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