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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Uhr, es war bereits nach zwölf und höchste Zeit den Rückweg anzutreten.
Verschlafen drehte sie sich auf den Rücken und setzte sich auf, wollte nach ihren Sachen greifen und hielt entsetzt inne. Dort wo vorhin noch ihr Bikinioberteil und ihre Kleidung gelegen hatte, war nur gähnende Leere. Bestürzt sah sie sich um, durchsuchte ihre Tasche – nichts.
»Cloe, du verdammtes Biest«, schoss es ihr durch den Kopf, und sie verfluchte sich selbst, wie sie so leichtsinnig gewesen sein konnte, einzuschlafen. Sie musste sich jetzt ganz schnell etwas einfallen lassen, nur mit einem Handtuch bekleidet konnte sie schlecht zur Villa zurücklaufen, und sich auch nicht unbedingt in ein Taxi setzen. Aber wenn sie nicht rechtzeitig zurück war, würde sie den Bus verpassen, sie wusste, dass Harriet den Fahrer angewiesen hatte, unter keinen Umständen zu warten, falls jemand fehlen sollte. Im gleichen Moment wurde ihr bewusst, dass das offenbar Cloes Absicht gewesen war, wer nicht zur Show erschien, war draußen – einfacher hätte sie Jill nicht loswerden können.
»Mist«, fluchte Jill leise.
Fieberhaft überlegte sie, was sie nun tun sollte. Sie könnte Mandy anrufen, bestimmt würde sie ihr helfen. Doch dann würde sie ebenfalls den Bus verpassen und das wollte Jill auf keinen Fall. Kurz entschlossen nahm sie ihr Handy aus der Tasche und suchte Craigs Nummer aus dem Adressbuch heraus.
»Für den Notfall«, hatte er gesagt, als er sie ihr den einen Abend am Strand gegeben hatte. Zunächst hatte sie sich ein bisschen dagegen gesträubt, aber jetzt war sie froh darüber, dies war ein Notfall.
»Craig, ich bin es, du musst mir unbedingt helfen«, sprudelte sie los, als er sich wenige Sekunden später meldete.
»Jill«, entfuhr es ihm überrascht, »was ist denn los?«
»Ich brauche dringend etwas zum Anziehen.«
»Du willst einen Einkaufsbummel mit mir machen?«, fragte er amüsiert.
»Craig, ich habe jetzt keine Zeit für dumme Scherze. Bitte bring mir einfach nur schnell was zum Anziehen hierher«, sagte sie eindringlich.
»Wo bist du?«
»Ich bin am Strand.«
»Am Strand? Du weißt schon, dass der Bus bald losfährt, oder?«
»Ja, das weiß ich«, gab sie entnervt zurück. »Könntest du dich also bitte beeilen?«
Er seufzte. »Na gut. Was brauchst du?«
»Eine Hose, ein Oberteil und einen BH.«
»Ich habe also deine Erlaubnis, in deiner Unterwäsche herumzuwühlen?«
Sie konnte förmlich hören, wie er grinste, und wäre am liebsten durch das Telefon gekrochen, um ihm den Hals umzudrehen.
»Himmel, hör auf jetzt mit dem Unsinn und fahr los.«
»Wie heißt das Zauberwort?«
»Craig«, seufzte sie verzweifelt, »Bitte!«
»Na also, geht doch«, lachte er, »Bis gleich.«
»Bis gleich«, murmelte Jill und legte auf, sandte dann ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie es noch rechtzeitig schaffen würde.
Genervt saß sie im Sand, eingerollt in ihr kleines Handtuch, wartete und schaute immer wieder auf die Uhr. Eine halbe Stunde verging, und ihr war klar, dass sie den Bus auf keinen Fall mehr erwischen würde.
»Verdammt«, fluchte sie leise. »Was macht er nur so lange?«
Unruhig starrte sie in Richtung Böschung, und es vergingen weitere fünfzehn Minuten, bis sie endlich Craigs Auto oben an der Straße sah.
Mit einer Mischung aus Erleichterung und Verärgerung lief sie darauf zu. »Wo steckst du denn bloß?«, fragte sie vorwurfsvoll.
»Hallo lieber Craig, ich bin froh dich zu sehen, vielen Dank, dass du extra hierher gekommen bist«, begrüßte er sie ironisch.
»Tut mir leid, ich wollte dich nicht anschnauzen. Natürlich bin ich froh, dass du da bist.«
Er musterte das Handtuch und grinste. »Was hast du denn dieses Mal wieder angestellt?«
»Ich habe jetzt keine Zeit für lange Erklärungen, du musst mich bitte mit nach Lakeside nehmen«, sagte Jill nervös.
»Warst du etwa nackt baden?«
Flehend schaute sie ihn an. »Craig bitte, hör auf dich über mich zu amüsieren und lass uns fahren. Du nimmst mich doch mit, oder?«
»Ja«, seufzte er, »ich nehme dich mit, obwohl ich es garantiert irgendwann bitter bereuen werde.«
Er beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete die Tür. »Na komm schon, steig ein.«
Überglücklich lief Jill um den Wagen herum und stieg ein.
»Danke«, strahlte sie ihn an, »ich mache es wieder gut, versprochen.«
Einen Moment lang heftete er seinen Blick auf das Handtuch, dann schaute er ihr in die Augen und lächelte. »Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen.«
     

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