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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Stimme, »wo du doch bestimmt schon genug Stress hattest.«
»Essen ist eine gute Idee«, nickte Joel jetzt und stand auf. »Lass uns den Kühlschrank plündern.«
Er ging auf Craig zu und verschwand mit ihm in der Küche.
»Ich dachte du bist in Stanford«, hörte Jill ihn noch sagen, dann klappte die Tür hinter den beiden zu.
     

37
    W ie angewurzelt stand Jill da und starrte den beiden hinterher. Dann ließ sie sich mit einer Mischung aus Schrecken und Erleichterung auf einen Stuhl fallen und atmete tief durch.
Das war gerade nochmal gut gegangen – glaubte sie zumindest. Kopfschüttelnd fragte sie sich, welcher Teufel Craig geritten hatte, halbnackt hier herunterzukommen, obwohl er genau gewusst hatte, dass sie nicht alleine im Haus waren. Sie hoffte inständig, dass Joel keinen Verdacht geschöpft hatte, nicht auszudenken, wenn er Harriet irgendetwas von dieser Szene erzählen würde.
Leise schlich sie zur Tür und legte ihr Ohr daran, wollte wissen, ob Joel Craig irgendwelche unangenehmen Fragen stellte. Doch mehr als ein undeutliches Gemurmel war nicht zu hören.
Missmutig schob sie den Putzeimer in eine Ecke und verschwand nach oben. Sie hatte keine Lust, den beiden jetzt noch einmal zu begegnen, ihr Bedarf an Aufregung war für diesen Tag gedeckt.
Völlig gerädert und verschwitzt stieg sie in die Dusche und ärgerte sich, dass es ihr nicht gelungen war, einen Blick in Joels Fotokoffer zu werfen. Vermutlich hätte sie sowieso nichts Verwertbares darin gefunden, aber sie war es gewohnt, ihre Arbeit gründlich zu erledigen. Dummerweise hatte Craigs plötzliches Auftauchen ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Craig. Sie seufzte. Von Tag zu Tag fühlte sie sich stärker zu ihm hingezogen, und je mehr sie sich in ihn verliebte, desto mehr lief die ganze Sache hier aus dem Ruder. Von Anfang an hatte sie gewusst, dass es riskant war, sich mit ihm einzulassen, sowohl für die Ermittlungen als auch für ihren persönlichen Seelenfrieden. Ihr Verstand sagte ihr, dass es besser wäre, das Ganze zu beenden, bevor sie in ernsthafte Schwierigkeiten geraten würde, doch ihr Herz sprach eine ganz andere Sprache. Sie war gern mit Craig zusammen. Er sah gut aus, war witzig, charmant und liebevoll, und der Sex mit ihm war perfekt – ihre Gefühle für ihn waren bereits viel zu tief, um den Rückzug anzutreten. Das Einzige, was ihr übrig blieb, war aufzupassen, dass die Dinge nicht außer Kontrolle gerieten.
Das Klingeln ihres Handys unterbrach ihre Gedanken. Rasch wickelte sie sich in ein Handtuch und eilte aus dem Bad. Ein Blick auf das Display zeigte ihr, dass es Craig war, und mit einem unbehaglichen Gefühl nahm sie das Gespräch an.
»Ich warte immer noch«, sagte er schmunzelnd.
»Craig, hat dir das vorhin denn nicht gereicht?«
Sie konnte förmlich hören, wie er grinste. »Nun, wenn du mich so fragst – es war ein sehr kurzes Vergnügen.«
»Du weißt genau, dass ich nicht davon spreche«, erwiderte sie vorwurfsvoll. »Warum bist du eigentlich nicht gleich ganz ohne Kleidung nach unten gekommen?«
»Du hättest mich also lieber nackt gesehen?«, zog er sie auf. »Das kannst du gerne haben, du musst nur zu mir kommen.«
»Kannst du nicht einmal ernst sein?«, seufzte sie. »Ich frage mich wirklich, was du dir dabei gedacht hast. Du wusstest doch, dass wir nicht allein im Haus sind. Ich hoffe, Joel hat keinen Verdacht geschöpft – hat er noch irgendwas gesagt?«
»Nein, hat er nicht«, beruhigte er sie. »Und jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen. Komm lieber hoch und lass uns ein bisschen kuscheln. Joel ist weggefahren, wir sind also ganz ungestört.«
»Heute nicht mehr. Sei mir nicht böse, aber ich bin ziemlich fertig. Außerdem werden die anderen bestimmt auch bald zurückkommen, und ich möchte kein weiteres Fiasko erleben.«
»Schade, ich hätte dich gerne noch ein bisschen bei mir gehabt. Aber gut, ich will dich nicht drängen. Dann ruh dich aus, und wir sehen uns morgen.«
»Bis morgen«, verabschiedete sie sich leise und drückte dann das Gespräch weg.
Seufzend setzte sie sich auf ihr Bett. Es tat ihr schon wieder leid, dass sie ihn abgewiesen hatte, nur zu gerne würde sie jetzt in seinen Armen liegen und seine Zärtlichkeiten genießen. Doch es war besser kein Risiko mehr einzugehen, zumal sie beide nicht wussten, wann Harriet und die Mädchen zurückkommen würden.
     
    Sie nutzte die restliche Zeit, um kurz bei Walter anzurufen. Viel hatte sie ihm nicht zu berichten, aber er war froh, dass

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