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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Film.«
»Ich fand es überhaupt nicht witzig. Manchmal habe ich das Gefühl, mich in einer billigen Porno-Produktion zu befinden. Ich warte nur auf den Tag, bis wir uns vor der Kamera ganz ausziehen sollen.«
»Mir gefällt es auch nicht, dass Tausende von Zuschauern Dinge zu sehen bekommen, die ich lieber für mich alleine haben würde«, erklärte er und strich spielerisch über ihre Brüste. »Aber so ist das eben in diesem Business, Sex sells.«
Resigniert verzog sie das Gesicht. »Ja, sieht wohl so aus. Aber das ist jetzt sowieso egal, es war ja mein letztes Shooting.«
»Du irrst dich.«
»Das glaube ich kaum. Am Donnerstag wird Harriet mich vor allen Zuschauern noch mal so richtig fertigmachen, und dann bekomme ich den Gnadenschuss.«
»Du irrst dich«, wiederholte Craig, »du wirst nicht nach Hause geschickt.«
»Was?« Verständnislos sah sie ihn an. »Aber …«
»Eigentlich dürfte ich es dir nicht sagen, weil Harriet der Meinung war, wir sollten dich ein bisschen schmoren lassen«, erklärte er. »Du wirst weiterkommen.«
»Willst du mich auf den Arm nehmen?«
»Nein. Du hättest die Fotos sehen sollen, die Joel von dir gemacht hat, nachdem das Chaos ausgebrochen war. Es waren mit Abstand die besten Bilder des heutigen Tages, du siehst darauf einfach toll aus, und«, er küsste zärtlich ihre Schulter, »ziemlich sexy. Das musste selbst Harriet zugeben. Zwar war sie nicht bereit, dich zu belohnen, indem sie dich morgen zum Casting schickt, aber wir waren uns einig, dass du auf jeden Fall in der Show bleibst.«
Einen Moment lang starrte sie ihn sprachlos an, wusste nicht, ob sie das wirklich glauben sollte. »Und du Schuft hast mich hier die ganze Zeit in dem Glauben gelassen, dass ich rausgeworfen werde«, sagte sie dann vorwurfsvoll. »Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?«
»Weil wir dich eigentlich ein bisschen zappeln lassen wollten.« Er grinste. »Außerdem wollte ich mich nicht um mein Vergnügen bringen.«
»Craig Peters, du bist der unmöglichste, frechste und arroganteste Kerl, der mir je über den Weg gelaufen ist«, schimpfte sie kopfschüttelnd.
Lachend zog er sie in seine Arme und küsste sie. »Stimmt, aber genau deswegen hast du dich doch in mich verliebt.«
     
    Gefasst sah Jill am nächsten Morgen zu, wie die Mädchen nach Stanford aufbrachen. Zwar gefiel es ihr keineswegs, dass sie den Tag mit Putzen verbringen sollte, doch sie war froh mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Ihr war nicht entgangen, dass die anderen sich über ihre Anwesenheit wunderten, genau wie Jill selbst hatten sie wohl damit gerechnet, dass Harriet sie umgehend nach Hause schicken würde. Alle warfen ihr erstaunte Blicke zu, aber niemand wagte zu fragen, und Jill hütete sich, einen Ton über das Thema zu verlieren.
Sie hatte Craig versprochen, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie bereits Bescheid wusste, und daran würde sie sich halten, selbst Mandy gegenüber.
Unter lautem Gekicher und Geschnatter verließen die Mädchen das Haus. Jill wünschte Mandy noch viel Erfolg und trottete in die Küche.
»Harriet hat recht, hier sieht es aus wie im Schweinestall«, dachte sie seufzend, nachdem sie sich kurz umgesehen hatte.
Sie schaltete das Radio ein, dann begann sie, aufzuräumen. Zuerst nahm sie sich den Kühlschrank vor, in dessen hintersten Ecken sich einige Dinge befanden, die äußerst unappetitlich aussahen und keinerlei Ähnlichkeit mehr mit etwas Essbarem aufwiesen.
Als sie gerade dabei war, die einzelnen Fächer auszuwischen, kam Joel herein.
»Guten Morgen, du Schönste aller Schönen«, begrüßte er sie gutgelaunt. »Wir beide werden also heute den Tag miteinander verbringen.«
»Ist das ein Angebot mir beim Putzen zu helfen?«, fragte sie scherzhaft.
»Oh nein, auf keinen Fall. Dafür sind meine sensiblen Fotografenhände nicht geeignet«, grinste er. »Du wirst das schön alleine machen, und ich werde mich ausruhen und auf dich aufpassen.«
Er goss sich Kaffee ein, füllte sich eine Schale mit Müsli und setzte sich an den Küchentisch.
»Na toll«, ging es Jill durch den Kopf, »er wird doch hoffentlich nicht die Absicht haben, mich keine Sekunde aus den Augen zu lassen.«
Aber es sah ganz so aus, als würde Joel seine Aufgabe äußerst ernst nehmen. Während Jill nach und nach überall aufräumte, folgte er ihr von Raum zu Raum, setzte sich irgendwo hin und schaute ihr zu. Zwischendurch las er in einem Buch, und Jill überlegte verzweifelt, wie sie es anstellen sollte, ihn für eine

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