Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lügen haben rote Haare

Lügen haben rote Haare

Titel: Lügen haben rote Haare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne-Marie Käfer
Vom Netzwerk:
praktisch … nein ! Frag Anton.« Ich schließe hastig mein Auto auf; aus dieser Situation muss ich so schnell wie möglich raus. Ich öffne die Autotür, meine Schwester drückt sie wieder zu.
    »Bitte, Karo. Ich kann Anton nicht fragen; ich müsste ihm erklären, wofür ich diese große Summe brauche.«
    »Das müsstest du mir auch, Conny, also kannst du Anton auch direkt fragen.« Ich ziehe an der Autotür, Conny steht davor und blockiert sie wie ein Esel.
    »Ich kann ihm aber nicht erklären, wofür. Ich möchte eine Privatdetektei einschalten. Die sollen Anton am Freitag und Samstag jeweils acht Stunden observieren.«
    »Boah, Conny, schäm dich. Observieren ist das Allerletzte, was frau machen sollte. Hör auf Mama und Papa.« Für diese Belehrung wird mich Bruni morgen auslachen.
    »Was würdest du denn machen, wenn du in meiner Situation wärst?«
    Ich zerre jetzt an der Tür, dieses Mal erfolgreich.
    »Ach, Conny, ich hätte Anton erst gar nicht geheiratet.«
    »Bitte, Karo, du bist doch meine Schwester. Das Wochenende wird mir Gewissheit bringen. Wenn er mich weit weg weiß, wird sich herausstellen, ob er wirklich ›geheilt‹ ist. Nur dieses eine Mal.«
    »Wann bekomme ich das Geld zurück?« Sie hat es geschafft.
    »Am Montag, gleich am Montag. Im Nachhinein lege ich ein Geständnis ab; wenn Anton mich liebt, wird er mich verstehen.«
    Bevor Conny mich mit stürmischen Danke-danke-Küsschen attackieren kann, schließe ich die Tür und lege schnell den Rückwärtsgang ein. Kurz vor Machungwas Elternhaus fällt mir auf, dass ich vergessen habe, Gisela mitzunehmen.

35. Tschüss Medizinmann
    Machungwa öffnet die Tür mit einem breiten Lächeln und nimmt mich in seine starken Arme. Mit einem Blick erfasse ich, dass die Einrichtung des Hauses einem fröhlichen afrikanischen Basar gleicht. An den Wänden hängen bunte, lustige Holzmasken, unzähliger Nippes gibt dem Wohnzimmer ein gemütliches Ambiente. An einem hübsch gedeckten Tisch im Garten, auf dem viele kleine Schüsseln mit Köstlichkeiten stehen, sitzen meine Freunde und begrüßen mich mit lautem Gejohle. Auch hier erkläre ich meinen ungewöhnlichen Teint durch die Benutzung einer neuen Gesichtscreme. Bruni lässt sich nicht anmerken, dass die Ursache meines Ausschlages eine andere ist.
    Begeistert sehe ich mich um. Ein großer, beleuchteter Schwimmteich bildet den Mittelpunkt des Gartens, ein Froschkonzert gibt es gratis. Auf dem Grill liegen dicke Fleischstücke, die nach herrlichen, mir unbekannten Gewürzen duften. Damit ich auch ein Glas von dem leckeren afrikanischen Wein trinken kann, beschließe ich, mein Auto hier stehen zu lassen. Heiners Fahrzeug bietet Platz für alle. Neugierig beäugen wir Mädels die verschiedenen Salatkreationen, die Machungwa uns auffordert zu probieren.
    Ob scharfer Bananensalat, Avocadosalat oder Linsensalat, Manchungwa ist ein Meisterkoch. Das Fleisch auf dem Grill, welches ante mortem ein Strauß war, hat eine glänzende Kruste. Der Matjes soll sich ducken, er wird gleich vom Strauß erschlagen.
    Simone hebt ihr Saftglas, wir stoßen an.
    »Machungwa, es war toll, dich kennengelernt zu haben. Schade, dass du abreist. Schade, dass du Karo nicht heiratest.«
    Ich hüstele verlegen, Machungwa lächelt und schweigt.
    Als die Sprache auf das nächste Wochenende kommt und erneut Fehmarn auf dem Programm steht, melde ich mich missmutig ab.
    Bruni erklärt mit knappen Worten die Situation, dass ich noch einmal im Allgäu die Zähne zusammenbeißen müsse, danach wäre wohl Ruhe im Karton. Geigenpaul habe sich anderweitig orientiert und neben Bert die kurzweilige Angestellte Vivi erobert.
    »Idiot.« Heiner stellt sein Weinglas fester als beabsichtigt auf den Tisch.
    Simone findet Pauls Verhalten ebenfalls eigenartig. »Soll er dich doch direkt in die Freiheit entlassen.«
    Ich füge hinzu, dass er das Wochenende lediglich wegen meiner Familie, die er eingeladen habe, durchziehen müsse.
    »Der spinnt doch. Wieso hat er deine Leute überhaupt eingeladen? Alibifrau hin, Alibifrau her. So ein Aufwand. Ich kann das nicht nachvollziehen. Diese ganzen Umstände? Ne, ne.« Willi denkt angestrengt nach. »Die Sache hat einen Haken, das sagt mir mein Verstand.«
    Machungwa legt das Fleisch auf die Teller; ich würde zu gerne wissen, was sich hinter Willis Stirn abspielt, hake aber nicht weiter nach.
    »Die Liebe geht verzweigte Wege, Willi. Ist es das, was du sagen wolltest?« Heiner wartet auf Willis Antwort.
    Simone stört

Weitere Kostenlose Bücher