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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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Justin hat sich geirrt. Ich muss jetzt weiterarbeiten. «
    » Moment « , hielt ich sie auf und packte sie am Handgelenk. » Was Justin mit Tara Foster getan hat, war falsch. Und Sie in dieser Weise zu behandeln war gewissenlos. Aber dafür sollte er nicht sterben. Wenn er mit Ihnen an dem Tag zusammen war, müssen Sie das sagen. Oder Sie werden für seinen Tod verantwortlich sein. «
    Fabiana schüttelte den Kopf. » Ich habe nichts mehr zu sagen. Sie müssen jetzt gehen. Ich muss weiterarbeiten. «
    » Ja « , sagte Königin Isabelle, die durch die Schwingtür kam. » Gehen Sie. Sofort. «
    » Gut « , stimmte Charlie zu und schob seine Hand in seine Jackentasche. » Kennen Sie das South Beach Marriott? «
    » Das Hotel um die Ecke? « , fragte Fabiana verwirrt. » Ja. Was ist damit? «
    Charlie reichte ihr seine Visitenkarte mit einer auf die Rückseite per Hand geschriebenen Zimmernummer. » Wir werden dort die nächsten zwei Tage verbringen. Wenn Sie vorbeikommen möchten, können Sie mit uns im Fernsehen ansehen, wie Ihr Exfreund hingerichtet wird. «
    » Aber Sie sagten, Sie wären seine Anwälte. Werden Sie nicht hingehen, um ihm zu helfen? « , fragte Fabiana verwirrt.
    » Das liegt nicht mehr in unserer Hand, Fabiana. Sie sind die Einzige, die Justin jetzt noch helfen kann « , antwortete Charlie im Gehen.

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    » Zimmerservice? « , sagte Charlie zehn Minuten später in unserem Zimmer im Marriott ins Telefon. » Wir hätten gerne zwei Truthahnbaguettes und eine Karaffe mit… «
    Ich trat Charlie in die Kniekehle.
    » …äh, mit Limonade « , beendete er den Satz und legte auf.
    Ich ließ meinen Laptop und meine Aktentasche aufs Sofa fallen und trat ans Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen. Aufgekratzt von der Enttäuschung und meiner Erschöpfung, schüttelte ich den Kopf, den Blick auf den leuchtend blauen Himmel und das viel zu grell glitzernde Meer gerichtet.
    Meine Rückkehr nach Florida war nicht so verlaufen, wie ich gehofft hatte. Ich hatte vermeiden wollen, Peter zu begegnen, was mir aber nicht geglückt war. Ich log weiterhin jemanden an, für den ich anfing, Gefühle zu entwickeln. Und jetzt weigerte sich Fabiana, nachdem wir sie endlich gefunden hatten, Justin zu helfen. Was für eine grausame, ungewöhnliche Bestrafung. Was sollten wir denn jetzt nur tun?
    Hinter mir schleuderte Charlie seine Schuhe von den Füßen und legte sich aufs Sofa.
    » Glaubst du, Fabiana wird den Köder schnappen? « , fragte ich.
    » Woher soll ich das wissen? « Charlie schloss die Augen. » Hängt vermutlich davon ab, wie sehr sie Justin hasst. Die Hölle kennt keinen schlimmeren Zorn als den einer verschmähten Frau. Und genau den hat Justin in Fabiana ausgelöst. Aber ist es möglich, dass eine Frau einen Mann zu Tode hasst? «
    » Du würdest dich wundern « , antwortete ich finster. » Wie lange wollen wir warten? «
    Charlie stieß müde den Atem aus. » Zwei, drei Stunden höchstens. Wenn sie nicht kommt, haben wir keine andere Wahl. Dann greifen wir zu Plan B. «
    » Und der wäre? « , fragte ich.
    » Wir sprechen trotzdem mit dem Ausschuss für Gnadengesuche in Tallahassee, aber statt dass Fabiana ihre Zeugenaussage zurücknimmt, wirst du dem Ausschuss deine abstruse Lebensgeschichte erzählen müssen. Das wäre die bescheuertste Möglichkeit und würde vielleicht nicht klappen, ist aber unsere letzte Chance. «
    Ich ging dieses peinigende Szenario durch. Ich hatte schon Schwierigkeiten gehabt, Charlie meine Geheimnisse zu erzählen. Wie sollte ich es dem Gouverneur von Florida gegenüber schaffen?
    Eine lange Stunde später und nach meinem dritten Spiel Solitär ging ich auf den Balkon, um Emma anzurufen, als leise an die Tür geklopft wurde.
    » Endlich. Unser Essen « , brummte Charlie im Halbschlaf auf dem Sofa.
    » Bleib ruhig liegen. Ich mach das schon « , sagte ich und eilte zur Tür.
    Meine Stimmung stieg, als ich sie öffnete.
    Es war nicht der Zimmerservice.
    Ich ging einen Schritt zurück und ließ Fabiana eintreten.

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    » Ganz herzlichen Dank, dass Sie gekommen sind, Fabiana « , begrüßte ich sie. » Ich verspreche Ihnen, wenn Sie aussagen, dass… «
    » Ich habe meine Meinung nicht geändert. Ich werde nicht aussagen. Ich wollte Ihnen nur das hier geben. « Sie zog ein Blatt aus ihrer Tasche und reichte es mir.
    Ich faltete das Blatt auf, eine vergilbte Seite mit Anzeigen aus dem » Miami Herald « . Und hielt den Atem an, als ich das Datum in der Ecke bemerkte, den 19. Juni 1993.

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