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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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Fabiana suchen. «
    » Komisch, genau dasselbe habe ich auch gerade gedacht. « Und schon rannten wir zum Wagen zurück.
    Nach Little Haiti war das Restaurant von Fabianas Mutter, das Rooster’s Perch, eine angenehme Überraschung. Es lag eine halbe Stunde entfernt in South Beach, eine Querstraße westlich der schicken Jugendstilhotels am Ocean Drive und dem Strand. Hinter den abgenutzten Tischen des Restaurants zeigte ein Wandgemälde Rinder und Hühner unter Palmen, lächelnde schwarze Kinder in karierten Schuluniformen und dunkle Frauen in bunten Kleidern mit Wäsche unter dem Arm.
    » Wir machen erst mittags auf « , empfing uns eine sehr dunkle alte Frau, die an der Bar gleich hinter der Tür ein Wäschereipaket mit Tischdecken öffnete. Sie trug ein teures, cremefarbenes Kleid, Perlen und einen misstrauischen, mürrischen Gesichtsausdruck zur Schau.
    » Lassen Sie mich raten: Sie sind Isabelle « , sagte Charlie.
    » Wer sind Sie? Woher kennen Sie meinen Namen? Was wollen Sie hier? «, fragte Isabelle mit funkelnden Augen zurück und kam um die Bar herum.
    Jetzt war mir klar, was der Leiter des Wohnwagenparks meinte, als er sie mit seiner Papierkobra verglich.
    » Wir sind hier, um mit Fabiana zu sprechen « , antwortete Charlie.
    » Jemanden mit diesem Namen gibt es hier nicht. « Sie deutete mit ihrem Messer zur Tür. » Gehen Sie. Sofort. «
    » Ist schon in Ordnung, Mama « , meldete sich eine jüngere Schwarze, die mit Schürze in der Schwingtür zur Küche stand.
    Charlie und ich sahen einander freudig überrascht an.
    » Es ist nicht in Ordnung! « , beharrte Isabelle zu ihr gewandt.
    Die jüngere Frau bellte etwas auf Französisch, woraufhin die Alte ihre Augen weit aufriss und uns widerwillig aus dem Weg ging.
    » Ich bin Fabiana Desmarais « , stellte sich die junge Frau vor und winkte uns in die Küche. » Was kann ich für Sie tun? «

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    Fabiana, eine zierliche Frau, hatte hellblaue Augen und zimtfarbene Haut. Obwohl sie fast fünfzig war, wirkte sie nicht halb so alt. Sie trug eine schlichte Bauernbluse mit weitem Halsausschnitt und einen fuchsienfarbenen Baumwollrock, der viel billiger aussah als das Kleid ihrer Mutter.
    Hinter ihr lagen geviertelte Hähnchen auf einem Schneidebrett neben einem Berg Chilischoten. Einem riesigen Kochtopf auf dem Herd entstieg der starke, aber leckere Duft von Hühnerbrühe. Ich bekam sofort Appetit, musste aber dem Drang widerstehen, Fabiana um einen Teller voll zu bitten.
    » Hi, Fabiana. Ich bin Nina, und das ist Charlie « , übernahm ich die Vorstellung. » Es tut uns echt leid, wenn wir Sie stören, aber wir sind wegen Justin Harris hier. «
    Fabiana blickte uns ängstlich an, den Mund zu einem kleinen O geformt. » Was ist mit ihm? « , wollte sie wissen, als sie sich wieder im Griff hatte.
    » Sie meinen, Sie wissen es nicht? « , fragte ich zurück.
    Sie schüttelte den Kopf. » Was soll ich wissen? «
    » Justin Harris wird hingerichtet, Fabiana « , erklärte Charlie. » In zwei Tagen wird er wegen des Mordes an diesem Mädchen, Tara Foster, hingerichtet werden. «
    Fabiana zupfte an ihrem Kinn, während sie mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden starrte. » Sind Sie von der Polizei? « , erkundigte sie sich.
    » Nein, wir sind hier, um Justin zu helfen « , antwortete ich. » Wir sind seine Anwälte. Wir wollen ihn retten. Aber es müssen endlich alle Betroffenen mit der Wahrheit rausrücken, damit er nicht für ein Verbrechen bezahlen muss, das er nicht begangen hat. «
    Fabiana ging zu einer Arbeitsplatte aus Edelstahl, auf der ein großer Mörser stand. » Ich habe Justin geliebt « , sagte sie und begann, mit Wucht einen Berg Gewürze zu zerstoßen. » Er war ein guter Mann, immer anständig. Er hatte ein Auto. Er wollte mich überall hinfahren. Ich wusste vorher nicht, dass die Welt so wunderbar war. Er sagte, er würde mich heiraten. Er würde mich von meiner Mutter wegholen. Dann sagte die Polizei, er hätte diese schlimmen Dinge mit der weißen Frau gemacht. Er hätte ihr auf der Arbeit böse Sachen angetan. Er hat gelogen. Er war kein anständiger Mann. Mama hatte recht. Ich hätte so einen Mann nie lieben dürfen. «
    » Aber er war an dem Tag, als das Mädchen entführt wurde, mit Ihnen zusammen, Fabiana. Das wissen wir. Sie waren zusammen im Miami Seaquarium. «
    » Nein, dort war ich nicht. « Fabiana ließ den Stößel fallen. » An dem Tag war ich mit der Gruppe aus meiner Kirchengemeinde zusammen. Mama wird Ihnen das auch sagen.

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