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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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geheiratet habe. Er hat mich vor dem Gefängnis bewahrt. Ich bin genauso wie er. Korrupt. Du musst dich von mir fernhalten. So wie es alle tun. Mein ganzes Leben ist eine einzige große Lüge. Ist es wohl schon immer gewesen. «
    Charlie sah mich an, verzog das Gesicht und wandte sich verletzt und mit Tränen in den Augen ab. Es tat mir weh, ihn so sehen zu müssen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder.
    » Charlie « , flehte ich und begann selbst zu weinen.
    » Ich gehe « , sagte er einen Moment später.
    Und genau das tat er. Ohne sich noch einmal umzudrehen.

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    Manchmal habe ich Probleme, im Flugzeug zu schlafen. Diesmal hatte ich sie allerdings nicht. Ich schlief bis Atlanta durch, nach dem Umsteigen war ich in null Komma nichts wieder weg und wachte erst wieder auf, als wir in New York aufsetzten.
    Eine Stunde später ging ich geduscht in Bademantel und Schlappen durch meine Wohnung, als mein Festnetztelefon klingelte.
    Bitte, lass es Charlie sein!, betete ich.
    » Ich hab’s gerade gehört! « , triumphierte mein Chef, Tom Sidirov. » Sie haben es geschafft! Sie haben tatsächlich jemanden vor der Hinrichtung gerettet. Ein Sieg auf der ganzen Linie. Kommen Sie gleich in die Kanzlei. Wir gehen zu Mittag essen. Sie müssen mir alles erzählen. «
    » Würde ich gerne, Tom « , lehnte ich ab. » Aber ich bin gerade erst gelandet. Wie wär’s mit morgen? Ich bin total im Eimer. «
    » Klar, klar. Ruhen Sie sich für die Fernsehkameras aus. Ich habe die PR -Leute schon angerufen. Die Kanzlei wird den Fall ausschlachten, so gut es geht. Ich bin so stolz auf Sie. Ich habe die anderen Partner heute Morgen ganz schön neidisch gemacht. Wir drehen morgen unsere Siegerrunde. Ich wusste, Sie schaffen das. «
    Nachdem ich aufgelegt hatte, überlegte ich, wie aufgeregt Tom am nächsten Tag sein würde, nachdem ich der Kanzlei den Unfalltod durch Trunkenheit am Steuer verheimlicht hatte und gar nicht Nina Bloom hieß.
    Na ja, das würde ich noch früh genug herausfinden.
    Dann klingelte es unten an der Tür.
    Ich drückte die Sprechtaste. » Wer ist da? «
    » Ich bin’s, Mom « , meldete sich Emma.
    » Emma! « , rief ich. Zumindest ein Mensch, der zu mir halten würde. » Ich habe dich so vermisst! «
    » Mom, los, jetzt lass mich endlich rein « , beschwerte sie sich.
    Ich drückte den Türöffner und entriegelte die Wohnungstür, bevor ich zurück ins Schlafzimmer ging, wo ich den Reißverschluss des Koffers öffnete. In dem Moment bemerkte ich, dass jemand, während ich unter der Dusche gestanden hatte, auf meinem Handy eine Nachricht hinterlassen hatte.
    » Hör zu, Nina « , keuchte Charlie.
    Gott sei Dank. Charlie wollte wieder mit mir sprechen.
    Ich hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde.
    » Hallo, Emma! « , rief ich über die Schulter. » Warte kurz. Ich bin im Schlafzimmer. Ich bin gleich bei dir. «
    » Das FBI hat Fournier zu einem Hotelzimmer in Key Largo verfolgt. Als sie ihn vor einer halben Stunde verhaften wollten, haben sie eine grausame Entdeckung gemacht. Seine Frau und seine beiden Söhne sind tot. Schuss in den Hinterkopf wie bei einer Hinrichtung. Fournier war nicht da. Niemand hat ihn gesehen. Das FBI glaubt, er sei mindestens seit vierundzwanzig Stunden verschwunden, und hat eine Fahndungsmeldung rausgegeben. Geh auf keinen Fall in deine Wohnung. Ruf mich sofort an. Ich muss wissen, dass mit dir alles in Ordnung ist. «
    In dem Moment hörte ich Emma vor meiner Schlafzimmertür.
    » Mom? «
    » Emma, hör zu, pack sofort eine Tasche. Ich erkläre dir gleich alles. Ich muss… « Ich begann, hektisch eine Nummer zu wählen.
    » Nein, Mom. Egal, worum es geht, es kann warten « , widersprach Emma in seltsam wütendem Ton. » Hier ist jemand, den solltest du dir vielleicht ansehen. «
    » Was? « , fragte ich.
    Ich drehte mich um und ließ das Telefon aus meinen zitternden Fingern rutschen, das mit lautem Schlag auf die Glasplatte meines Nachttisches fiel und von dort mit einem Purzelbaum auf dem Teppich landete. Langsam schüttelte ich den Kopf, die Augen weit aufgerissen, als drohten sie zu platzen.
    Emma stand in der Tür und sah mich an.
    Hinter ihr stand ein Mann mit einer Baseballkappe der Boston Red Sox. Dazu trug er eine Trainingsjacke, eine Tarnfleckhose und schwarz glänzende Kampfstiefel.
    » Meerjungfrau! « Peter hob zur Begrüßung seine Hand an die Kappe und trat ins Zimmer.

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    » Wie konntest du? « , schrie Emma mich an. Ihr Gesicht war

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