Luke Skywalker und die Schatten von Mindor
Passagiere. Das Cockpit war eine totale Fälschung; ein Pilot und höchstens zwei oder drei andere Leute konnten in einer winzigen Kapsel, umgeben von zusätzlichen Strahlungsschilden, inmitten dessen sitzen, was bei einer normalen Fähre der Passagierraum gewesen wäre.
Alles war geplant. Alle Schwierigkeiten waren vorweggenommen, und es gab Notfalllösungen für alle Situationen.
Mit einer Ausnahme.
Dieses elende Mädchen weigerte sich, ihren Widerstand aufzugeben.
Ihren Körper mit Kristallen zu durchdringen war problemlos verlaufen. Die schiere Kraft des Vastor-Körpers hatte es Cronal erlaubt, ein Schattennetz aus kristallinen Nerven mit der Geschwindigkeit von Frost, der sich über supergekühlten Transparistahl ausbreitet, in sie hineinzuversetzen. Da nur wenig Zeit blieb - und er nicht genug Thanatizin II bereit hatte -, hatte er ohne die Verabreichung von Drogen fortfahren müssen. Immerhin war sie nur ein Mädchen, das durch die Zufälle der Genetik eine ausgesprochen starke Verbindung zu dem kleinen Bruchteil des Dunklen hatte, das die Jedi ignoranterweise die Macht nannten. Er hätte imstande sein sollen, sie schon durch seine reine geistige Überlegenheit zu überwältigen.
Er hatte ihr das Augenlicht genommen, das Hörvermögen, hatte ihren Geruchs-, den Tast- und den Geschmackssinn ausgelöscht. Er hatte ihr die kinästhetische Wahrnehmung genommen, sodass sie sich ihres eigenen Körpers nicht mehr bewusst war. Er verhinderte die Aktivität bestimmter Neurotransmitter in ihrem Hirn, sodass sie sich nicht mehr erinnern konnte, wie es sich angefühlt hatte, zu leben.
Sie kämpfte nicht gegen ihn an. Sie wusste nicht wie. Er ließ nicht zu, dass sie sich daran erinnerte, was Kämpfen war.
Doch sie ließ einfach nicht los.
Sie hatte etwas, was ihrem Bruder gefehlt hatte, einen inneren Funken von Kompromisslosigkeit, der sie gegen die Dunkelheit aufrechterhielt. Er hatte keine Ahnung. was dieser Funken sein mochte, ein mädchenhaftes, naives Festhalten vielleicht. Was immer es sein mochte, es musste ein und für alle Mal ausgelöscht werden. Sie musste für immer schlafen.
Das Problem war, wie er das anfangen sollte, ohne sie einfach umzubringen. Die Schattennerven aus Schmelzmassiv würden nur sein Bewusstsein tragen, doch er brauchte ihr funktionierendes Gehirn, damit es automatische Funktionen weiterführte. Er hatte sich nicht all diese Mühe gemacht, um seinen verfallenden Körper gegen einen einzutauschen, der bereits tot war.
Das hatte alles schon viel zu lang gedauert. Der männliche Jedi war bereit gewesen, sich in einem Bruchteil der Zeit davongleiten zu lassen, und außerdem hatte er in sich eine innere Dunkelheit, die seine Schwester zweifellos erstaunt hätte, hätte sie länger gelebt, um sie zu entdecken. Hätte Skywalker Shadowspawns Kontrollkristalle nicht beschädigt, wäre nichts davon notwendig gewesen. Aber so, wie es nun einmal war, blieb ihm nichts anderes, als seinen Willen tiefer ins Dunkle zu treiben und an ihrem Widerstand mit der störrischen Intensität eines klepthischen Steinotters zu nagen, der sich in die Schale einer Basaltmuschel fraß.
Aber als er schließlich durch diesen Widerstand brach, fand er ihr Gehirn nicht schwach Lind bebend, sondern fest wie einen Brandbeerenstein und mit einem strahlenden weißen Eicht leuchtend, das alles andere als imaginär war. Das Eicht stach ihm in die Augen wie ein Messer und trieb ihn zurück.
Er nahm diesen Stein mit einer Hand, die aus dem Dunklen bestand, und mit einem Steinhammer des Dunklen schlug er zu - und der imaginäre Hammer zersplitterte in der imaginären Hand. Er stürzte sieh auf den Stein wie eine Edelsteinharpyie und schluckte ihn in einen Kropf, der stark genug war, um Diamanten zu pulverisieren, aber der Stein brannte seinen Weg nach draußen. Er ballte Fäuste aus ganzen Galaxien und brachte sie zusammen, um diesen einzigen winzigen Stein zu zerschmettern, aber als ihr Kataklysmus wieder ins Dunkle verging, schien der winzige Stein weiter.
»Was stimmt nur nicht mit dir?«, schrie er den Stein frustriert an. »Was bist du, und warum willst du nicht sterben?«
»Das kann ich Euch sagen.« Die Stimme kam von überall und nirgends, und es war die eines jungen Mannes mit dem flachen, nasalen Akzent des Äußeren Rands. Cronal fuhr in der absoluten Schwärze des Schatteneis ruckartig auf.
»Wenn Ihr Freundschaft mit den Schmelzern geschlossen hättet, statt sie zu Sklaven zu machen, hättet Ihr vielleicht
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