Luke Skywalker und die Schatten von Mindor
geschrumpft. Im Licht von R2s ausfahrbarem Scheinwerfer sah der Stein schwarz aus, war aber auch halb durchscheinend und zeigte das Glitzern einer inneren Kristallstruktur wie harterranischer Mondstein.
Han ging zwischen R2 und Chewie her, schweigend und mit gesenktem Kopf. Er konnte nicht aufhören, an die Mindoresen zu denken, die sich überall auf dem Falken herumtrieben. Und wer flog ihn jetzt gerade? Wessen schmuddelige Hände begrabschten seine Steuerung?
»Growr«, stimmte Chewie leise zu, der Hans Zorn sah. Aber dann hob er die Hand, um nach vorn zu deuten, und sagte: »Her-roowarr bunnoo.«
Han starrte mit zusammengekniffenen Augen in den Tunnel. Leia war rasch gegangen, seit sie in diese Gänge gekommen waren; sie hatte nach ein paar Minuten aufgegeben, mit Han reden zu wollen, und war so weit vorn, dass er nur das entfernte Wackeln ihres Glühstabs sehen konnte. Er nickte. »Ich glaube, sie ist wütend auf mich. Denkst du das auch?«
»Memo booerree.«
»Es ist nicht meine Schuld.« Han verzog das Gesicht. Irgendwie sagte er das zu oft. »Es ist nicht meine Schuld. Ich habe sie gewarnt, oder? Hab ich ihr nicht gesagt, es würde uns noch leidtun, wenn wir diesen Abschaum retten?«
Teeooorr weep? R2S Pfeifen klang trocken und ein wenig ironisch, und Han hatte eine ziemlich gute Vorstellung, was er meinte.
»Natürlich tut es mir nicht leid, dich gefunden zu haben. Das hab ich nicht gemeint«, sagte er. »Mann, sie ist wirklich verärgert, wie?«
»Rowroo«, sagte Chewie nachdenklich.
»Wirklich?« Hans Miene hellte sich ein wenig auf. »Glaubst du?«
Chewie grollte ein wenig mehr und bedeutete Han vorzugehen. Han kaute auf seiner Unterlippe, eilte dem Licht von Leias Glühstab hinterher und kam zu einer Entscheidung. »Vielleicht hast du recht. Bleib hier mit dem Droiden.« Weepweep teerr, meldete sich R2.
»Du auch? Sieh mal, es ist mein Problem, also wartet ab, wie ich damit fertig werde.« Han ging schneller. »Prinzessin! He, Prinzessin, wartet auf mich.«
Sie drehte sich nicht einmal um. Er fing an zu laufen, und als er sie einholte, fiel er neben ihr in Tritt. »Leia, warte. Ich muss mir deine Schulter ansehen.«
»Keine Zeit.«
Han verzog das Gesicht. »Das sagst du, als wüsstest du, wo wir hingehen.«
»Das tue ich. Irgendwie.« Sie richtete den Glühstab in die Dunkelheit vor ihr. »Dort entlang.«
Han kniff die Augen zusammen. Er sah nur Dunkelheit. »Was ist denn dort?«
»Luke.«
»Luke? Soll das ein... Ah, ich meine, bist du sicher? Wie kannst du sicher sein?«
Sie sah ihn nicht einmal an. »Ich bin sicher.«
»Oh. 0 ja, wahrscheinlich bist du das.« Han blieb stehen, um tief Luft zu holen, dann musste er sich beeilen, um sie wieder einzuholen. »Weißt du, Leia, diese Macht-Geschichte... Naja, es ist eine Sache zuzusehen, wie Luke es macht, aber...«
»Aber was?« Nun blieb sie doch stehen und sah ihn an, und er wünschte sich, er wäre etwa fünfzehn Sekunden zuvor schlau genug gewesen, sich auf die Zunge zu beißen.
»Ich wollte doch nur. Du weißt, du und ich. «
»Es tut mir leid, wenn ich dir Unbehagen verursache, General Solo«, sagte sie spitz. »Ich nehme an, du wärst besser dran mit jemandem wie. «
»Da brat mir doch einer meine Busschienen!«, rief Han. »Chewie hatte recht - du bist wirklich eifersüchtig!«
»Was? Was hat dieser räudige Riesenzausel über mich gesagt? Ich werde ihn auf den Boden werfen und rasiere seinen. «
»Immer mit der Ruhe, Leia...«
»Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin wütend. Sie hat dich vollkommen überrascht.«
Han zuckte zusammen. »Nicht vollkommen. «
»Glaubst du, sie hätte das machen können, wenn sie nicht gut aussähe?«
»Vielleicht nicht«, gestand ihr Han mit der Andeutung eines trägen Grinsens zu. »Aber ich bin tatsächlich ziemlich sicher, wenn sie nicht gut aussähe, hättest du sie auch nicht so heftig geschlagen.«
»Ich hoffe, ich habe ihr die Nase gebrochen«, murmelte Leia finster, dann erwiderte sie plötzlich sein Grinsen und fügte ein leises Lachen hinzu. »›Brat mir die Busschienen?‹ Im Ernst?«
Han zuckte mit den Schultern und fühlte, wie er rot anlief. Schon wieder. »Nur ein Ausdruck, den ich teste. Wenn ich zu alt werde, um schneidig zu sein, will ich wenigstens farbenfroh wirken.«
»Farbenfroh bist du bereits«, sagte sie. »Und du wirst immer schneidig sein.«
»He, du kannst einem wirklich jeden Spaß nehmen.«
Statik aus seinem Komlink ließ beide zusammenzucken. »Hart!
Weitere Kostenlose Bücher