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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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anpacken?«
    Er blickte in die Runde. Janne Lundin meldete sich zu Wort.
    »Ich habe vor einiger Zeit von einem Findelkind in Dänemark gehört«, sagte er. »Dort hat sich die Polizei mithilfe der Medien direkt an die Mutter gewandt. Man veröffentlichte Bilder des Kindes und hoffte, dass die Mutter ihr Kind in der Zeitung oder im Fernsehen sehen und sich melden würde. Ich glaube, sie ließen sich von einem Verhaltenspsychologen bei dieser Strategie beraten. Klingt recht einleuchtend«, meinte Janne Lundin abschließend.
    Im Zimmer wurde es vollkommen still.
    »Das klingt nachahmenswert«, meinte Claesson schließlich, »oder was meint ihr?«
    Sie sahen sich an.
    »Warum nicht?«, sagte Erika.
    »Aber wir brauchen dann richtig gute Fotos von ihr«, meinte Peter Berg.
    »Yes«, erwiderte Claesson. »Können wir irgendwo einen Fotografen auftreiben?«
    »Es kann doch nicht so schwer sein, einen guten Fotografen zu finden?«, sagte Erika Ljung.
    »Gut, dann kannst du dich ja direkt nach der Besprechung darum kümmern«, entgegnete Claesson.
    Erika Ljung nickte. So war es immer, sagte man etwas, bekam man automatisch mehr Arbeit aufgehalst.
    »Und was ist mit dem Karton, in dem Matilda gefunden wurde?«, wollte Claesson wissen.
    Lennie Ludvigsson erhob sich schwerfällig und heftete ein Foto an die Wand.
    »Das ist also die fragliche Kiste.«
    »Ihr seht alle«, sagte Lennie Ludvigsson und deutete auf das Foto, »dass hier ›Apfelreich‹ in blauen Buchstaben auf der Seite der Kiste steht. Sie hat einmal Äpfel der Sorte Aroma enthalten. Sie kamen aus Skåne, um genau zu sein aus der Gegend von Kivik. Hier steht auch der Name des Obstbauern.« Er deutete auf ein weiteres Foto, auf dem die Schmalseite des Kartons zu sehen war. »Er heißt Lage Jeppson und hat vermutlich nicht das Geringste mit der Sache zu tun. Ich habe ihn bereits angerufen. Jedenfalls ist das ein stabiler und guter Karton. Er befindet sich im Augenblick bei der Spurensicherung. Er ist für das Gewicht eines Säuglings mehr als ausreichend. Man kann daher davon ausgehen, dass die Mutter ihn nicht zufällig ausgesucht hat«, schloss Lennie.
    Es fiel Claesson auf, dass alle ständig versuchten, die Mutter als fürsorglich hinzustellen, obwohl sie ihre Tochter spätabends ausgesetzt hatte. Die Nacht hätte kühl werden und das Mädchen erfrieren können.
    »Der Karton ist robust und vierzig mal sechzig Zentimeter groß, also geräumig genug, um ein Neugeborenes hineinzulegen«, fuhr Lennie fort. »Matilda ist schließlich nur 49 cm groß. Wo bekommt man so eine Kiste? Praktisch in jedem Lebensmittelladen, bei COOP und ICA beispielsweise. Was ICA angeht, gehen die Äpfel vom Obstbauern zum Zentrallager nach Helsingborg, und von dort werden sie in ganz Schweden ausgeliefert.«
    Lennie Ludvigsson verstummte und überlegte, ob er etwas vergessen hatte.
    »Das war alles«, sagte er und ließ sich schwer auf seinen Stuhl fallen.
    »Irgendjemand muss sich bei den Supermärkten erkundigen, ob dort jemand um eine Kiste gebeten hat«, meinte Claesson. »Vielleicht unter dem Vorwand eines Umzugs.«
    Zwei Beamte wurden mit dieser Aufgabe betraut.
    »Dann wenden wir uns jetzt der Schießerei zu, die wir bislang als Mordversuch rubriziert hatten und die eine unerwartete Wendung genommen hat. Die Frau ist, wie ihr vermutlich alle wisst, gestern im Krankenhaus verstorben. Du kannst die Einzelheiten vortragen, Louise.«
    Claesson nickte ihr zu, und sie referierte knapp, was sie wusste.
    »Der Leichnam ist gestern der Gerichtsmedizin überstellt worden. Die Obduktion, die wir abwarten müssen, wird noch eine Weile dauern. Wir wissen auch noch nichts über die Waffe. Das Staatliche Kriminaltechnische Labor untersucht das Projektil. Die Angelegenheit wirkt undurchsichtig, um es gelinde auszudrücken … Das war alles«, schloss sie ihren Bericht.
    »Ich lasse die Getränke, die auf dem Nachttisch standen, auf Gift untersuchen«, sagte Benny Grahn, »aber mehr unternehme ich im Augenblick nicht. Ich lege die Proben auf Eis, bis die Obduktion abgeschlossen ist.«
    »Ließ irgendetwas auf eine Vergiftung schließen?«, wollte Lundin wissen.
    »Vielleicht«, erwiderte Louise Jasinski. »Die Leiche war noch nicht kalt, als sie gefunden wurde. Offenbar stand Charlotte der Schweiß noch auf der Stirn.«
    Louise warf einen Blick in die Runde.
    »Ich weiß allerdings nicht, was das bedeutet. Ich treffe heute den Ehemann. Er war gestern nicht so gut ansprechbar. Er wollte natürlich

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