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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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schluckten. Nichts, was weiterhalf. Cube ließ den Film im Schnelltempo weiterlaufen. Plötzlich betrat eine Frau den Raum. Er erkannte die tote Urologin, Skadi Löv, stoppte die Aufnahme und notierte sich das Datum. Löv reichte jedem Probanden einen Becher. Nach und nach verschwanden die Testpersonen aus dem Raum und kamen zurück. Sie gaben ihr den Becher. Löv nickte, stellte die Becher auf einen Tisch, hob die Deckel ab und zog mit einer Pipette eine Probe. Die entnommene Probe steckte sie in ein Glasröhrchen, das sie verschraubte. Dann packte sie alles in ein Tütchen und schrieb etwas mit einem Edding darauf. Cube zoomte näher und las: B-Probe.
    Die Urologin hatte also die Urinproben überwacht und analysiert. War sie auch am Abend ihres Todes in der BEA-Klinik gewesen? Brian Eden hatte das jedenfalls behauptet. Sie sei da gewesen, er wüsste es, weil er sie gesehen hatte. Cube pfiff durch die Zähne.
    Aber was war an diesem Tag geschehen? War Eden nach der letzten Tabletteneinnahme durchgedreht und die Urologin ihm zufällig auf dem Nachhauseweg in die Hände gefallen?
    Fieberhaft suchte Cube sich durch die Datensticks. Der Freitag vor dem Auffinden der ersten Leiche, das müsste der Todeszeitpunkt der Ärztin gewesen sein.
    Da lag der verdammte Stick. Mit hektischen Bewegungen steckte er ihn in den Computer und öffnete das Programm mit der Aufnahme. Stückweise spielte er das Video vorwärts. Dann stoppte er, vergrößerte das Bild und schaltete lauter: »Herr Brian Eden, das sind Sie doch?«
    Cube lauschte mit größter Anspannung. Die Stimme der Urologin klang schneidend.
    »Ja, was wollen Sie von mir?«
    »Nicht so unhöflich. Ich habe in meinem Leben viele kluge Männer getroffen, aber Erfolg hatten immer nur die höflichen.«
    »Was soll das? Ich muss zurück zu meinen Tests.«
    »Das ist doch Ihre Urinprobe?«
    »Ja, und? Kommen Sie auf den Punkt.«
    »Der Punkt ist folgender: Sie haben laut Schnelltest extrem hohe Medikamentenrückstände. Entweder sind Sie drogenabhängig und nehmen noch irgendetwas anderes, oder Sie haben die Testmedikamente überdosiert. Ich verlange eine Erklärung, was hier vor sich geht.«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich nehme alle Medikamente so, wie es mir angewiesen wird. Fragen Sie Professor Becker. Die Medikamentengabe hat er zu verantworten.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Nichts.«
    »Soll ich Ihnen sagen, was ich denke? Sie haben heimlich Medikamente gestohlen und die Dosis erhöht, um kurz vor den Prüfungen bessere Leistungen zu erzielen. Ich werde die Probe noch einmal in meiner Klinik gründlich untersuchen, und dann: Gnade Ihnen Gott. Ich sorge dafür, dass Ihnen die Prüfungsergebnisse aberkannt werden, wenn ich Ungereimtheiten feststelle. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Professor Becker etwas hiermit zu tun hat.« Die Urologin zeigte auf eine Reihe mit Glasröhrchen.
    Eden packte sie hart am Arm. »Elende Schlampe«, schrie er. »Du Miststück sagst mir gar nichts.«
    In diesem Moment erschien der Professor im Raum. Cube atmete tief ein und aus, als er das Gesicht des Mediziners sah. Noch immer konnte er sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass dies Becker war. Offensichtlich war etwas an dem Sprichwort dran, dass man sich immer zweimal im Leben traf. Auf dieses Wiedersehen hätte er gerne verzichtet. Er ließ die Videoaufnahme weiterlaufen und versuchte, so ruhig wie möglich ein- und auszuatmen. Doch er spürte, wie sich eine altbekannte Panik, ein Déjà-vu, in ihm ausbreitete und ihn langsam lähmte.
    Derweil lief der Film weiter.
    Becker zog Eden mit sich fort und hielt ihn an beiden Armen fest. »Herr Eden«, sagte er im ruhigen Ton. »Sie sind jetzt viel zu aufgeregt. Ich kläre das mit den Urinproben. Möglicherweise wurde ja nur etwas vertauscht. Aber Sie müssen sich jetzt bitte wieder beruhigen. Sofort!« Energisch schob er den Probanden zur Tür hinaus und sagte zur Urologin gewandt: »Ich muss mich zutiefst für sein Verhalten entschuldigen.« Dann verließ er ebenfalls den Raum.
    Die Urologin arbeitete weiter. Kurz darauf kam Becker zurück.
    »Ich nehme ihn aus dem Projekt«, begann er das Gespräch. »Möglicherweise war der Student«, er räusperte sich, »ein wenig überehrgeizig. Können wir es dabei belassen, dass dieser Proband hier aus allem raus ist?«
    »Wie denken Sie sich das? Der Mann hat mich angegriffen und beleidigt. Das wird auf alle Fälle ein Nachspiel haben.«
    »Bedenken Sie, er hat heute schon viele

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