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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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verstehen. Er musste jetzt mit ihr reden. Sofort.
    Sie meldete sich mit müder Stimme. »Hallo?«
    »Guten Morgen, Eva. Ich bin es. Wie schnell kannst du nach Denver oder Las Vegas fliegen? Ich brauche dich hier. Dringend.«
    »Was ist passiert?« Ihre Stimme klang plötzlich hellwach und klar.
    »Ich war vor drei Stunden in dem verlassenen Camp eines ehemaligen Hilfsprojekts in der Mesa Verde. Einzelheiten erkläre ich dir später. Professor Becker hat hier früher als Arzt gearbeitet. Gull hat in einer nahegelegenen Höhle etwas ausgebuddelt. Das solltest du dir unbedingt ansehen. Eva, normalerweise würde ich denken, irgendein Tier ist hier verendet. Aber ich glaube nicht an Zufälle im Zusammenhang mit Professor Becker. Die Körperform des toten Wesens ist menschlich. Aber es hat Fell. Ich brauche eine Gen-Analyse.«
    »Hast du es angefasst?«
    »Nein, Gull hat es ausgegraben. Ich habe ihn abgeduscht. Schau mal in dein Postfach! Ich habe dir ein Handy-Foto geschickt. Sieh dir vor allem den Kopf an!«
    Eine Weile war es still in der Leitung. Dann hörte er sie scharf ausatmen.
    »Ich nehme den nächsten freien Flieger. Sei vorsichtig! Ich melde mich, wenn ich meine Ankunftszeit weiß.«
    »Danke. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.«
    »Du hast was gut bei mir«, sagte Eva sanft. »Schon vergessen? Du hast mir das Leben gerettet«, schob sie hastig hinterher. Durch das Telefon konnte er ahnen, wie sie errötete.
    »Wir sehen uns in ein paar Stunden.«
    »Guten Flug.«

76
    Flughafen Berlin Brandenburg
    E va bezahlte die Taxifahrt mit der Scheckkarte. Sie legte sich den Trenchcoat über den Arm und griff nach dem Rollkoffer. Am Eingang zum Flughafenterminal schenkte ihr jemand einen codierten Chip für kostenlose digitale Zeitschriften. Sie schob das Kärtchen in die Jackentasche und zog bei der Gelegenheit ihr Handy heraus. Unschlüssig hielt sie es einen Moment in der Hand.
    Nicht jetzt!
    Sie steckte das Telefon zurück.
    Später!
    In der Abflughalle suchte sie das Hinweisschild zur Check-in-Insel der Airline-Allianz oneworld und gab ihren Koffer auf.
    Kurz darauf schlenderte sie am Sonderschalter für die Haustier-Desinfektion vorbei. Cube hatte ihr am Telefon erzählt, was Gull für einen Aufstand gemacht hatte. Sein Bellen hätte beinahe empört geklungen. Erst als die Flughafen-Angestellte gedroht hatte, dass der Hund sonst nicht mit in die USA fliegen dürfe, hatte der Collie stillgehalten, und die Dame konnte das Mittel auf sein Fell sprühen.
    Eva wand den Blick von den Leuten ab, die geduldig auf die Desinfektion ihrer Hunde warteten, und suchte den Weg zu den Bars und Shops. Vor ihr lagen drei gläserne Aufzüge, flankiert von mehreren Rolltreppen, auf denen sich Menschen mit Koffern und Taschen drängten. Sie wählte die mittlere Rolltreppe und folgte den Hinweisschildern. Kurz darauf ließ sie sich mit einem Becher in der Hand auf einem der apfelgrünen Plastikdrehstühle nieder und zog ihr klingelndes Handy hervor. Es war ihr Vater.
    Zufall?, fragte sie sich, oder hatte Professor Steinmeier ihm bereits von ihrem überstürzten Sonderurlaub erzählt?
    »Ja?«, sagte sie in abwartendem Tonfall.
    »Eva, ich mache mir Sorgen.«
    Sie blickte zur Decke. »Dad, nicht schon wieder.«
    »Professor Steinmeier hat gesagt …«
    Ihre Nackenhaare richteten sich auf. »Hat er dich angerufen?«
    »Nein, Eva. Ich habe in der Rechtsmedizin angerufen.«
    »Dad, du hast doch meine Handynummer. Wenn du was von mir willst, ruf mich an und nicht meinen Chef. Und akzeptiere endlich, dass ich in der Rechtsmedizin bleibe! Ich hoffe, Professor Steinmeier ist da ganz meiner Meinung.«
    »Nein, er ist nicht deiner Meinung. Er war im höchsten Maße irritiert. Um es ganz offen zu sagen, er war ein wenig aufgebracht. Du lässt wegen diesem Kripomann alles in der Rechtsmedizin stehen und liegen. Und das nur, weil dieser Möchtegern-Ermittler irgendwelche Spuren zu einem abgeschlossenen Fall verfolgt. In diesem Punkt sind dein Chef und ich uns ausnahmsweise einig. Cube ist kein Umgang für dich. Er bringt dich eiskalt in Schwierigkeiten, nur um sein Ermittler-Ego zu pflegen.«
    »Aber Dad. Jetzt komm mal wieder runter.« Eva merkte, wie ihre Stimme lauter wurde – und ein Herr im dunklen Anzug, der sich an den Nebentisch gesetzt hatte, sie neugierig anstarrte. Ihr fielen die Worte von Hermine ein. »Du musst endlich lernen, deinen Vater zu manipulieren, so wie er es mit dir macht. Er will doch mit dir reden.« Eva

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