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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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sich nicht in letzter Minute kaputtmachen.
    Becker ging auf den Balkon, kniff ein Auge zu und zielte mit der Sig Sauer.
    Peng.
    Ein Rabe fiel vom Baum. Die schwarzen Federn flogen in alle Richtungen.
    Becker lachte dröhnend.
    Man sah sich immer zweimal im Leben. Aber dieses Mal wäre er auf Cube vorbereitet. Dieses Mal würde ihm kein Fehler unterlaufen. Es war an der Zeit, alle Spuren aus der Vergangenheit zu beseitigen. Seine Falle für den Ermittler war gut geplant. Nun müsste er ihn nur noch aus dem Weg räumen. Endgültig! Es war noch nicht zu spät. Der Showdown konnte beginnen.

78
    Eine Höhle in der Mesa Verde
    A uf den höchsten Gipfeln lag Schnee, bedeckte die roten Canyons, Felsen und Steinsäulen so, als hätte ein Riese weiße Farbkleckse draufgetupft. Eva hatte die überwältigende Kulisse auf dem Weg zur Mesa Verde genossen. Fast war ihr die Fahrt wie ein kleiner Urlaubstag erschienen. Da Cube gefahren war, hatte sie nachgedacht, während die Canyons und Bergmassive an ihr vorbeiglitten.
    Zuletzt waren die rostfarbenen Felsen ins Ocker gewechselt, teilweise dünn mit Schnee bepudert, je höher sie lagen. Sie hatten den Zugang zum Nationalpark passiert, den Eingang jedoch links liegen gelassen, und waren in einen Seitencanyon abgebogen. Jetzt stoppten sie auf einem Parkplatz.
    Das war also der Ort, an dem Cube und Becker einander vor fünf Jahren das erste Mal begegnet waren. Cube hatte ihr alles erzählt. Hier war möglicherweise eine Forschung betrieben worden, die jegliche Moral und Verantwortung sprengte.
    Eva öffnete die Autotür. Der Wind blies ihr schneidend entgegen. Sie fasste hinter sich, zog einen petrolgrünen Fleecepullover und eine schwarze Windjacke vom Rücksitz. Während sie die Sachen anzog, stand Gull hechelnd neben dem Auto, kratzte mit den Pfoten über den harten Boden, schüttelte sich und fraß Schnee aus einer Pfütze.
    »Gull, was passt dir denn jetzt schon wieder nicht?« Cube war ebenfalls neben sie getreten, bückte sich, wuschelte dem Collie über die Ohren und klopfte ihm die Seite. Gull leckte über seine Hand und bellte.
    »Jetzt ist es aber gut, mein Dickkopf. Du bist meilenweit zu hören. Sei endlich still, und bleib an meiner Seite!«
    Cube drückte den Knopf für die automatische Verriegelung des Leihwagens. Der Collie stürmte bellend los.
    »Ist er immer so aufgeregt?«, fragte Eva, während sie den Reißverschluss ihrer Jacke zuzog.
    »Er hört nur schlecht.«
    »Oh, und ich dachte, er ist nicht von dem Merle-Effekt betroffen.«
    »Was meinst du?«
    »Zwei blaue Augen. Auf dem Gen liegt die Veranlagung zur Taubheit. Man versucht das in der Züchtung zu vermeiden, wegen des hohen Risikos. Deshalb haben Border Collies ein braunes und ein blaues Auge.«
    »Tatsächlich?« Cube schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nein, Gull hört gut, aber er hört nicht auf mich. Er ist ein verdammter Dickschädel.«
    Sie gingen ein paar Schritte. Cube pfiff auf zwei Fingern.
    »Gull! Komm zurück!«
    Doch der Collie reagierte nicht.
    Plötzlich blickte Cube sehr ernst. »Wir sollten uns beeilen.«
    Mit kräftigen, langen Schritten eilte er vorwärts. Er hatte den Rucksack mit der Ausrüstung geschultert.
    Gull war schon seit einer Weile nicht mehr zu hören.
    Eva japste. Sie war die dünne Luft, den eisigen Wind und vor allem den steilen Anstieg nicht gewohnt. »Ich brauche eine kleine Pause«, sagte sie und drehte sich zurück, um zu sehen, wie weit sie schon gegangen waren. Unter ihnen lagen die Holzhäuser des geräumten Camps und das verlassene Dorf mit den indianischen Lehmbauten.
    »Geht es wieder?«, wollte Cube wissen und wirkte von Minute zu Minute ungeduldiger.
    »Ja, wir können weiter.«
    Er nickte, drehte sich um, kletterte einen Felsen hinauf und reichte ihr die Hand. Eva ließ sich auf den Felsvorsprung hochziehen. Sie folgten einem schmalen Weg, der halb um ein Felsenkliff herumführte, und gelangten auf ein kleines Plateau vor einem Busch. Gull tauchte wieder auf, hechelte aufgeregt und knurrte eine verwischte Spur im Schnee an. Während unten am Parkplatz der Schnee fleckig verstreut gelegen hatte, lag hier eine dünne, geschlossene Schneedecke. Eva betrachtete Gulls Spuren und die Fußabtritte.
    »Sind das eure Spuren?«, fragte sie und hielt die Luft an.
    Cube blickte ernst. »Allerdings nicht nur. Am Parkplatz hatte ich noch gehofft, mich zu irren. Es muss in der Zwischenzeit jemand hier oben gewesen sein. Deshalb hat Gull so einen Aufstand gemacht. Auf dem

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