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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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entschlossen die Sanitäter hinterher. An der Charité übernahmen sie Steffen und brachten ihn an einen sicheren Ort. Die Verletzung hatte schlimmer ausgesehen, als sie war. Sicher, Steffen wäre ohne ärztliche Hilfe verblutet. Sein Herz hatte sogar kurz zu schlagen aufgehört. Doch schon nach einem Tag saß er wieder geschäftig in seinem Bett, telefonierte und befehligte Leute. Liebling, ich muss eine Weile untertauchen. Negative Presse ist nicht gut für meine berufliche Zukunft. Du musst dir Urlaub nehmen. Heute noch. Wir fliegen in die USA . Pack deine Sachen und nimm die nächste Maschine nach Las Vegas! Ich komme über eine andere Route nach. Das ist sicherer.
    Dann hatte er sie tagelang in Las Vegas warten lassen, und als sie endlich in Cortez angekommen waren, stellte sich das versprochene Luxushotel als schäbige Pension heraus. Statt, wie versprochen, Wellness und Sightseeing, hatte er sie gestern nach Durango geschickt. Betäubungsgewehre holen. Und nun saßen sie in dem schaukelnden Helicopter. Ihr war speiübel. Unter ihnen lag Schnee. Entsetzlich. Hier oben war bereits Winter. Dafür hatte sie Berlin nicht verlassen.
    »Dort drüben lassen Sie uns raus!« Steffen brüllte gegen den Lärm ins Cockpit. »Und bleiben Sie auf Abruf in Cortez! Wie besprochen!«
    Der Heli sackte tiefer und setzte auf dem Boden auf.
    »Hier soll ich raus? Nie im Leben!« Diana merkte, wie sie in Panik verfiel und sich ihre Stimme überschlug.
    Der Pilot lachte.
    Sie wagte nicht, nach unten zu sehen. Im nächsten Moment hörte sie den Aufprall der schweren Ausrüstungstasche. Dann griff Steffen nach ihrem Gurt und löste ihn.
    »Spring schon!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe Angst. Ich will da nicht raus.«
    Noch immer drehten sich die Rotorblätter mit lautem Flapp, Flapp, Flapp.
    »Komm schon! Spring endlich!«
    Sie machte die Augen zu, stieß sich ab und fiel auf die Knie. Steffen sprang hinterher. Im selben Moment gewann der Heli schon wieder an Höhe, schoss auf eine Klippe zu, um kurz davor abzudrehen und dicht über den Felsen davonzujagen.
    »Was für ein Teufelskerl, der Pilot«, rief Steffen und schulterte die Leinentasche mit der Ausrüstung quer über dem Rücken.
    Diana klopfte sich die nassen Hosenbeine ab, während der Wind an ihren Haaren und ihrer Kleidung zerrte.
    »Mir ist kalt.« Sie schaute an sich herab. Seit Jahren hatte sie keine Jeans mehr getragen. Ihre Füße steckten in tonnenschweren klobigen Wanderschuhen. Sie trug einen kratzigen Wollpullover und eine dieser hässlichen Jacken aus Leinen und Leder, wie sie Cowboys anhatten, die eine Herde Rinder zusammentreiben wollten.
    »Ich sehe aus wie ein Cowboy.«
    »Wir beobachten Coyoten in freier Wildbahn, schon vergessen?« Steffen lachte. »Komm schon, sei kein Spielverderber! Dort geht es zur Höhle. Da ist es auch windgeschützter.«
    Obwohl der Helicopter längst abgeflogen war, hatte das heulende Geräusch nicht nachgelassen. Bestürzt merkte Diana, dass der Wind nicht von den drehenden Rotorblättern gekommen war, sondern heftig über die Berge fegte. Sie zeigte zum Himmel. »Hast du die Wolken gesehen?«
    »Mach dir keine Sorgen. Das fühlt sich auf der Coyote Junction schlimmer an, als es ist.«
    »Was suchen wir hier eigentlich wirklich?«
    »Coyoten. Das habe ich dir doch gesagt.«
    »Ja, aber ich dachte, es sei ein riesiger Urlaubsspaß für Touristen und kein Survival-Camp mitten in der Antarktis.«
    »Ach, die dünne Schneedecke. Das ist doch nur Puderzucker.«
    »Und wenn es noch mehr schneit? Schau mal nach oben!«
    »Es gibt keinen Schnee.«
    »Ich will sofort zurück. Ruf den Piloten an! Er soll mich abholen.« Bibbernd schlang sie die Arme um ihren Körper.
    »Zu spät. Außerdem gibt es hier keinen Handy-Empfang.«
    »Aber du hast doch gesagt, du rufst den Piloten an, wenn wir wieder gehen wollen.«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Sie suchte ihr Handy. »Wie ist die Nummer?«
    »Es gibt keinen Empfang.«
    »Ich glaube dir kein Wort. Ich rufe jetzt Dolores-Sightseeing an. Sie sollen mich wieder abholen.«
    »Diana, noch einmal, zum Mitschreiben! Wir sind hier ohne Handy-Empfang.«

83
    Canyons
    O ckerfarbene Felsen und rostrote Berge mit schneebedeckten Spitzen. Bizarre Skulpturen von der Natur geschliffen. Normalerweise eine traumhafte Kulisse. Die Straße wirkte, als wollte sie sich in den Berg fressen. Doch Cube hatte keinen Blick für die wilde Schönheit des Naturparks und blickte angestrengt durch die Frontscheibe

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