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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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drehte sich zur Autotür um, drückte sie auf und ließ sich in den Sitz fallen.
    Sie frisst mir aus der Hand , dachte er. Denkt bestimmt, ich mache ihr einen Heiratsantrag in Las Vegas. Einfach blind für das Wesentliche.

81
    Canyons
    Ü ber die zerklüfteten Canyons jagten Wolkenfetzen. Gull preschte vorwärts. Cube ließ ihn gewähren und sog die kalte Morgenluft in seine Lungen. Die Tatsache, dass der Fötus verschwunden war, beunruhigte ihn zutiefst. Es bewies, dass jetzt auch die Gegenseite Bescheid wusste. So ein Fund sprach sich schnell hinter vorgehaltener Hand unter den Wissenschaftlern herum. Sicher hatte einer gequatscht. Aber wer? Und wer hatte das merkwürdige Wesen verschwinden lassen? Steffen Becker? War er hier? Zusammen mit Diana Boxer? Handelte es sich um ein Wolfskind, wie Eva vermutete?
    Der Mann von der Autovermietung am Flughafen hatte die blonde Frau auf dem Foto sofort wiedererkannt und breit gegrinst. Ja, die wasserstoffblonde Deutsche war hier. Sie hat den Golf für zehn Tage gemietet. Bloß kein Automatikgetriebe , hatte sie verlangt.
    Dann hatte er mit den Augen verschwörerisch gezwinkert, die Stimme gesenkt und hinzugefügt: Frau am Steuer. Lassen Sie das bloß nie zu, wenn Sie den Wagen und Ihre Frau lieben!
    Boxer musste also hier irgendwo sein. Und Becker? Die Verbindung zwischen Boxer und Becker ließ nur einen Schluss zu: Er hatte sie schwer verletzt aus seiner Wohnung angerufen, dann war er verschwunden. Sie hatte ihm geholfen. Das konnte sie, denn sie arbeitete ja an der Charité. Sie musste ihn abgefangen haben. Und jetzt war auch das Wolfskind verschwunden. Was wollten sie hier? Was hatte Steffen Becker vor? Wollte er weitere Beweise seiner monströsen Forschung vernichten?
    Das Geröll unter Cubes Füßen knirschte. Kleine Steine gaben mit leisem Klacken nach, hüpften den steilen Pfad hinab, den er hinaufstieg. Sein Ziel war ein mit dünnem Schnee bedeckter Felsvorsprung, der wie eine eckige weiße Burg aus dem zerklüfteten rostfarbenen Berg herausragte.
    Als er endlich oben stand und hinabsah, erschien auch Gull wieder hechelnd neben ihm. Cube blickte ins Tal, dann in die möwenblauen Augen seines Hundes und schließlich erneut in die Ferne. »Wir müssen sie suchen. Beide. Ich wette, dass Becker auch hier ist.«
    Auf dem Rückweg blieb Gull an seiner Seite. Weder preschte er in irgendeinen Canyon, eine Höhle oder ein Gestrüpp, noch schien er wie gewohnt die Gegend erkunden zu wollen.
    »Was ist los? Bist du krank?«
    Er beugte sich zu seinem Collie hinunter und klopfte ihm den Rücken. Dann zog er eine Asservatentüte aus seiner gefütterten Wachsjacke und öffnete sie. »Hier Gull, das ist die Spur, die wir suchen. Das Stück Stoff habe ich aus einem Hemd von Becker geschnitten, falls du vergessen hast, wie er riecht. Deine Nase ist besser als meine. Also such ihn gefälligst!«
    Doch Gull schüttelte sich wie so oft, wenn ihm etwas nicht passte, und lief dann auf dem Weg vor ihm direkt in Richtung Pension zurück.
    *
    Eine Stunde später zuckte Cube ratlos mit den Schultern, während sie am Geländewagen standen. »Entweder ist Becker nicht hier, oder Gull hat seine Aufgabe doch nicht verstanden.«
    Der Collie reichte ihm bettelnd eine Pfote.
    »Okay Kumpel, einigen wir uns darauf, dass wir die Fährte von Becker nur noch nicht gefunden haben.«
    »Ich fahre.« Eva hielt die Hand auf.
    Lachend warf Cube ihr den Autoschlüssel zu und wartete, bis Gull auf die Ladefläche gesprungen war. Mit dumpfem Knall schloss er die Heckklappe und setzte sich auf den Beifahrersitz. Dort zog er eine Landkarte hervor, die er kurz zuvor im Souvenirshop der Pension gekauft hatte.
    »Wenn Becker hier ist, dann finden wir ihn.«
    Sein Finger wanderte über die Markierungen, während er laut vorlas: »Levis, Dolores, Mancos, Hesperos, Cortez. Das müssten wir heute schaffen. Nach Durango kommen wir zuletzt. Notfalls erst morgen. Wir fahren die Tankstellen und Pensionen ab. Wenn die beiden in der Gegend sind, werden sie irgendwo schlafen oder tanken. Eine Chance für Gull, ihre Spur zu finden.«
    Der Hund jaulte hinter ihm im Wagen auf, als sein Name fiel. Cube drehte sich um. »Wir suchen Becker.«
    *
    Am späten Vormittag blickte er resigniert von der Karte hoch. »Und wenn Becker nicht hier in einer der Siedlungen ist? In unserem Rücken liegen die San Juan Mountains. Das alleine ist ein riesiges Gebiet. Vielleicht suchen wir am falschen Ende.«
    »Was sollten wir sonst tun?« Evas Hand

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