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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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richtige Spur bringen. Oder sie verwirren.
    »Hier hat also die tote Ratte gelegen.«
    »Ekliges Ding. Was wollte die Tote damit?«
    »Keine Ahnung. Wie habt ihr die eigentlich entdeckt? Die lag doch ziemlich abseits. Wenn ich das richtig sehe, ist der Täter aber in Richtung See geflüchtet.«
    »Cube hat das Tier gefunden.«
    Die Kollegen sahen gleichzeitig auf.
    »Hey, Cube. Gibt es etwas Neues?«
    »Noch nicht.« Er schüttelte den Kopf und trat näher.
    »Wie hast du die Ratte eigentlich gefunden?«
    »Es war eine Maus.«
    »Ja, und?«
    »Ein scharfer, chemischer Geruch lag in der Luft. Formaldehyd. Ich bin nur der Spur gefolgt.«
    Kyra Keller saß mit dem Rücken zur Bildschirmwand etwas abseits an einem modernen Lack-Schreibtisch, der an seinen antiken Schreibtisch angrenzte. Sie drehte sich um und gab ihm ein Handzeichen.
    Er ließ die Kollegen stehen und ging zu ihr. Sie flüsterte: »Der Chef wartet auf dich. Er war bereits zweimal in der letzten halben Stunde hier und hat nach dir gefragt. Ist heute ziemlich ungeduldig und sehr launisch. Wenn du mich fragst, der ist mit dem falschen Fuß aufgestanden.«
    »Das sind wir alle letzte Nacht!«, brummte Cube. Vor allem war er sehr schwer ins Bett gekommen.
    »Ist was mit dir?«
    Kyra hatte gerötete Augen. Schon am frühen Morgen hatte sie verweint ausgesehen. Er erteilte sich innerlich eine Rüge. Sein Kummer um den Verlust von Bella durfte nicht dazu führen, dass er unaufmerksam wurde. Nachdenklich strich er sich das Haar aus der Stirn und überlegte, wie er die richtigen Worte finden sollte.
    »Kyra. Hör mal, wenn du privaten Kummer hast, sagst du es mir bitte! Ja? Du brauchst für den Job hier einen klaren Kopf. Alles andere wäre viel zu gefährlich. Also sag mir, wenn es dir nicht gut geht! Dann werfe ich ein extra Auge auf dich, damit dir nichts passieren kann!« Er legte eine Hand auf ihre Schulter. »Aber dieser Zustand sollte nicht allzu lange anhalten. Da draußen laufen einfach zu viele Irre rum.«
    Sie nickte. »Sören, dieser Mistkerl, hat eine andere.« Tränen schossen ihr in die Augen. Sie zog ein Papiertaschentuch hervor und schluchzte leise. »Außerdem fliegt mich, glaube ich, gerade ein Schnupfen an.«
    »Sören ist ein Idiot. Es gibt auch noch andere, bessere Männer. Lass dich nicht runterziehen.«
    Sie nieste.
    »Und lass dich krankschreiben!«
    »Ist doch nur ein Schnupfen.«
    »Du weißt doch, wie manche Kollegen reagieren, seit wir die Pandemie hatten.«
    »Ich habe keine Grippe.« Sie rollte mit den Augen und schnäuzte sich die Nase. »Danke für dein Angebot, Cube. Du bist ein netter Kollege. Wenn du die nächsten Tage ein Auge auf mich werfen könntest, damit mir nichts passiert, weil ich nur meinen Liebeskummer im Kopf habe, dann hätte ich nichts dagegen.« Sie drehte sich weiter zu den Kollegen um und blickte in Richtung Wandtafel, vor der die anderen noch immer standen und redeten.
    »Konntest du das mit der Maus klären?«
    »Ja, ich war zwischenzeitlich in der Charité. Professor Urbath war ziemlich echauffiert. Wenn du mich fragst, ein eingebildeter Denker, der die Bodenhaftung verloren hat. Ihm hat das tote Nagetier gehört. Ich hatte den Eindruck, ihm tat es mehr um das Exponat leid, als um die tote Krankenschwester. Wenn er so weitermacht, spreche ich ihn noch mit Professor Unratte an …«
    Kyra schnäuzte sich. »Das tote Tier sah ohne Fell so schrecklich aus. Wenn ich nur daran denke, was die Mediziner mit der armen Maus gemacht haben, dann bekomme ich die Krise.«
    »Diesen Gedanken solltest du nie zu Ende denken. Das menschliche Ohr auf dem Rücken der Maus ist ein Fake. Das ist nicht echt. Und jetzt geh ich zu Schiller.«
    Er legte seinen Softshell-Mantel über die Stuhllehne und schritt zur Tür zurück.
    Henner Frantz unterbrach das Gespräch mit den anderen und sah zu ihm herüber. »Hey, Cube, hast du noch eine Minute?«
    »Wir reden gleich. Muss erst einmal zu Schiller rein«, wehrte er ab, ging zur Tür hinaus, klopfte bei seinem Chef an und trat ein.
    Profiler Lars Frieder saß in einem Sessel und hatte die Beine lässig wippend übereinandergeschlagen.
    Ausgerechnet dieser neunmalkluge Schreibtischermittler, dachte Cube. Frieder erinnerte ihn mit den schulterlangen Haaren und der schwarzen Hornbrille an eine Mischung aus Superman und einem Tantra-Guru.
    Höflich nickte er Frieder mit undurchdringlichem Pokerface zu und schaute dann Schiller in die Augen. »Also, die Maus ist ein Fake. Ein Scherz unter

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