Lust auf Lust: Intime Geständnisse
um dort meinen misshandelten Hintern zu pflegen, liege ich japsend auf dem Rücken. Aber jetzt weiß ich es wenigstens.
Ich kapiere die alle nicht. Irgendwas fehlt mir. Anscheinend bin ich von einer anderen Spezies. Ich bin die letzte Nicht-Arschfickerin.
What men want
I ch finde es toll, Freunde zu haben. Und weil es zwischen mir und meinem eigenen Geschlecht noch immer nicht so gut läuft, sind die meisten meiner Freunde Jungs. Und darüber bin ich froh. Jungs sind im Allgemeinen etwas umgänglicher, freundlicher und hilfsbereiter. Und Hilfe kann ich oft gut gebrauchen, denn in meiner klischeehaften Mädchenexistenz denke ich, dass Elektrizität etwas ist, das Gott erfunden hat (soll heißen: Ist mir ein totales Rätsel), sind Fahrräder für mich wundersame Maschinen, die mir wie einem kleinen Kind die Sprache verschlagen, und irgendetwas reparieren kommt für mich schlichtweg nicht in Frage : kaputt ist kaputt. Wie eine Tür, die aus einem Schrank herausfällt. Für so einen Fall habe ich mich vorsorglich schon bestens angepasst: Ohne die Tür sieht man nämlich sehr gut, was da eigentlich alles im Schrank ist, und das ist auch ganz praktisch.
Aber manchmal hat man Hilfe nötig. Jammernd hänge ich am Telefon, um als echte damsel in distress meinen Retter aufzufordern, gefälligst angetrabt zu kommen und dem Übel abzuhelfen.
Ich dachte immer, das sei Freundschaft. So was Ähnliches wie Geschwisterliebe. Aber als ich einmal voller Stolz irgendeinem Mistkerl - der zufälligerweise auch die Rolle eines meiner besten Freunde spielt - erzählte, dass ich so’ne tolle Website gemacht hätte, will heißen, dass ich neben einem Freund von mir gesessen hatte, der so’ne tolle Website für mich gemacht hatte, fing er an zu lachen. So unschuldig wie ein frischgeschlüpftes Küken fragte ich ihn, was denn daran so komisch sei.
»Ach nichts, du bist einfach nur so wahnsinnig naiv.«
Als coole, energische Frau von Welt (die glaubt, dass Jerry Springer echt ist) lasse ich so was natürlich nicht auf mir sitzen und frage kleinlaut: »Ooch … wieso?«
Er lacht noch einmal, fährt dann aber ernst fort. »Na ja, du glaubst, dass all diese Jungs deine Freunde sind und so, aber natürlich wollen sie alle nur mit dir ins Bett. Darum geben sie sich so viel Mühe.«
Wie eine Katze, die gerade einen völlig unerwarteten Klaps auf die Nase bekommen hat, bin ich kurz still. Dann werde ich wütend. »Was soll das denn heißen, verdammt noch mal? Dass all die Leute gar nicht wirklich meine Freunde sind? Weißt du, was das für ein Unsinn ist? Und wie du mich damit beleidigst?«
Anstatt einzulenken, was ich eigentlich erwarte und verlange, geht er sogar noch ein Stück weiter. »Pass auf, richtige Freundinnen in dem Sinne haben wir Männer eigentlich gar nicht.« Er hört mich wütend schnauben und fährt hastig fort. »Gaaanz selten vielleicht schon, aber im Allgemeinen will ein Typ mit einer Frau, mit der er sich verabredet hat, dann auch ins Bett. Wenn er in der Disco eine nette Frau sieht, dann quatscht er sie an. Wenn sie ihm dann erzählt, dass sie einen Freund hat, aber trotzdem einfach gerne mit ihm befreundet sein möchte, ist er weg wie nix, weil er weiß, dass Vögeln dann nicht drin ist. Ist da aber doch noch eine kleine Chance, oder besser: eine große, dann wird er sich wieder mit ihr verabreden. Und zwischendurch sich ordentlich ins Zeug legen. Zum Beispiel solche Sachen machen wie… Websites bauen.«
Mir bleibt die Spucke weg. »Aber … und wir beide dann?«
»Wir sind Exe, also haben wir die Chance gehabt, etwas aufzubauen. Als es vorbei war zwischen uns, ist das dann geblieben. Pass auf, Jungs sind auch nicht nur brainless fuckmachines . Wenn sie kapieren, dass sie da eine schöne, platonische Beziehung haben, werden sie die vielleicht wegen Sex nicht mehr aufs Spiel setzen wollen. Oder die Freundschaft ist wirklich das Vorherrschende. Aber im Allgemeinen kalkulieren wir. Wie viel Prozent Chance auf Sex? Und arbeiten dann darauf hin.«
»A-aber, man braucht doch auch Frauen in seinem Freundeskreis, allein schon wegen der Abwechslung?«
»Ach, ich hab doch schon Freunde. Das sind meine Kumpels. Da kann eine Frau sowieso nie dazugehören. Frauen sind einfach stressiger. Und die paar weiblichen Freunde, die ich habe, dich und ein paar Freundinnen von Freunden, die reichen mir. Wenn ich jetzt eine Frau anspreche, dann ist das echt wegen Sex, nicht weil ich mich mit ihr anfreunden will.« Er lächelt
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