Lust auf Lust: Intime Geständnisse
Freitag was zusammen?« Schwach, das weiß ich sofort, weil er auch genau weiß, dass das nicht stimmt.
»So eine Tradition haben wir doch gar nicht. Letzte Woche musstest du am Freitag zu deinen Freundinnen, weißt du noch?«
Mist. Dann muss ich ihn eben von dem Gedanken überzeugen, ich hätte wirklich geglaubt, dass wir uns verabredet hätten. »Aber … was soll ich dann machen? Ich dachte, wir würden was unternehmen, jetzt kann ich mich nicht mehr verabreden. Und macht es dir denn keinen Spaß, mit mir essen zu gehen?« Immer gut, die Tatsachen zu verdrehen.
»Nee, das ist es nicht, tut mir leid, aber du kannst doch noch jemand anrufen, oder?«
Weiter so. »Nein, jetzt nicht mehr, du sagst mir auch viel zu spät Bescheid, was soll ich denn jetzt noch machen?« Noch ein bisschen Schuldgefühle und Vorwürfe.
Natürlich hatten zwei Freundinnen mich noch vor zwei Minuten gefragt, ob ich mitkommen wollte. Aber das ist jetzt völlig irrelevant. Ich probiere eine andere Masche. »Die Freunde, zu denen du da gehen willst, ist das eine Mädchen da auch dabei? Die du so süß gefunden hast? Gehst du dahin?« Jetzt weitermachen, ein bisschen Panik, eine Menge Unsicherheit dazu und ein Zittern in der Stimme für den Effekt. »Das ist es, stimmt’s? Du gehst mit ihr essen! Und du tust so, als würdest du mit deinen Freunden …« Ich breche ab, als könnte ich nicht mehr weitersprechen.
Er wird leider ein bisschen sauer. »Nein, wie kommst du denn darauf? Natürlich ist sie dabei, aber ich kenne sie schon seit ich zwei war.«
»Oh. Okay.« Als hätte ich gerade mein Todesurteil erhalten. »Na, dann viel Spaß. Mit ihr. Wenn du lieber bei ihr bist«, sage ich mit weinerlicher Stimme. Jetzt läuft es gut.
Ich höre ihn auf der anderen Seite seufzen. »Nein, nein, das ist es natürlich nicht. Natürlich will ich lieber bei dir sein.«
»Also«, sage ich mit ein klein bisschen Hoffnung in der Stimme, »wenn du das wirklich willst …« Dann wieder deprimiert: »Ach, lass mal. Geh du ruhig zu ihr. Ich bleibe dann eben allein zu Hause.«
Er seufzt noch einmal. Ich höre die Verzweiflung eines Mannes in Not. »Also, Schatz … ich kann echt nicht … kannst du nicht jemand anrufen?«
Jetzt knallhart zuschlagen. Den Gnadenstoß geben. »Tja, ich kann natürlich bei Koen (Ex! Ex! Ex!) vorbeigehen. Der freut sich bestimmt, wenn ich ihn besuche.« Das war’s. Während ich auf der anderen Seite eine vielversprechende Stille höre, gratuliere ich mir.
»Hm … na ja, ich glaube, dass ich doch noch absagen kann. Sonst bist du so allein.«
Anale Phase
L angsam gehe ich durch das Zimmer meiner Freundin. Die stampft nebenan laut herum und ruft mir zu, dass sie nur noch den fiesen Rooibostee hat. »Ist gut«, rufe ich zurück, während ich ihren Schrank aufmache. Ich nehme einen Pulli heraus und halte ihn mir prüfend vor den Körper. Dann schnüffele ich noch kurz durch ihre Unterwäschenschublade, einfach weil es Spaß macht, in schönen Dessous zu wühlen. Weil mir das nötige Kleingeld fehlt und ich sowieso nicht einsehe, wozu Dessous gut sein sollen, besteht meine Unterwäschenschublade ausschließlich aus soliden, bequem sitzenden Mädchen-Boxershorts. Sie, mit ihrer vierjährigen Dauerbeziehung, hält Dessous allerdings für eine nützliche Investition.
Mit viel Seufzen und Stöhnen arbeite ich mich aus meinen engen Stiefeln und schmeiße mich aufs Doppelbett - vierjährige Dauerbeziehung.
Ich drehe mich auf die Seite, um eine Zeitschrift vom Nachttisch zu nehmen. Dann fällt mein Blick auf eine große Dose Vaseline, die gut sichtbar neben einer Elle und einem Lippenstift steht. Hmmm.
Ich drehe mich auf dem Bett um. Mit einem satanischen Grinsen frage ich: »Roos? Wozu hast du denn da einen Fünf-Liter-Pott Vaseline neben deinem Bett stehen?«
Obwohl wir als Busenfreundinnen den Anspruch haben, völlig offen zueinander zu sein, und uns gerne voreinander umziehen - allein schon um zu zeigen, dass wir das können -, wird Roos ein bisschen rot. »Ja … das ist ganz nützlich. Für bestimmte Praktiken. Auch wenn sich das jetzt so anhört, als würde ich nachts Leichen einbalsamieren. Nee, ich bin seit einiger Zeit schon äh … mit … miiiit … Analsex zugange.«
»Arschficken, Roos! Arschficken!« Ich bin völlig verblüfft. Roos ist anständig, zivilisiert und ganz und gar nicht pervers.
Sie lässt sich auch aufs Bett fallen und stopft sich einen Keks in den hochroten Kopf. Mit vollem Mund sagt sie: »Ja, Rens,
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