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Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Titel: Lust auf Lust: Intime Geständnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renske de Greef , Matthias Müller
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dann meistens nicht gerade meine allerbesten Freunde, und ich bin auch der Meinung, dass solche Sprüche dringend abgestraft werden müssen. Aber die meisten Jungs stehen auf Lecken. Ich habe mich schon oft gefragt, was daran nun so toll ist, seine Schnauze in einer Muschi zu vergraben. Aber meistens sind es ausweichende Antworten, die man mit einem verträumten Blick in den Augen des Mannes zu hören bekommt: »Tja … dieses Gefühl, mit dem Gesicht zwischen ihren Schenkeln … ganz in ihrem Schoß …«
    Ich habe ein einziges Mal in meinem Leben dieses orale Vergnügen schenken dürfen, und das war zugegebenermaßen ganz angenehm. Angenehm, so wie es angenehm ist, ein Eis zu essen, aber nicht so angenehm, wie die meisten Jungs behaupten.
    Mit Lecken hab ich persönlich also wirklich gar nichts am Hut, aber vielen anderen Frauen scheint es zu gefallen. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, denn es gibt genug Lecker, die es ihnen gerne besorgen. Aber warum müssen die Männer einem unbedingt beweisen, dass es so toll ist, wenn man selbst längst beschlossen hat, dass es einem nicht gefällt? Wieso meint jeder Mann, das Leck-Rad neu erfinden zu müssen? Würde denn eine Frau bei einem Mann, der sagt, dass er keinen geblasen haben will, trotzdem weitermachen und hartnäckig behaupten, dass sie seine Gurke ganz bestimmt aufwärmen kann? Dass sie über die eine ganz ausgefallene Zungentechnik verfügt? Dass sie ihm schon zeigen wird, wie es richtig geht, und ihn in das Vergnügen einweihen will, das da heißt: »von ihr einen geblasen bekommen«?
    Während ich noch überlege, ob ich mit dem Jungen eine zweifellos äußerst inspirierende Diskussion über seine Künste auf dem Gebiet des Leckens beginnen will, beschließe ich, einfach zu sagen, was ich wirklich will. Es ist schrecklich rührend, zu sehen und zu spüren, wie so ein Kerl sich abmüht und sich dabei auch eigentlich ganz wacker schlägt, aber Rührung rangiert nun nicht gerade in meiner Top-Drei von erotischen Gefühlen. Da schaue ich dann doch lieber einem Kleinkind zu, das versucht, ein dreieckiges Klötzchen durch ein viereckiges Loch zu stecken - was vielleicht ein ganz treffender Vergleich ist, wenn’s ums Lecken geht. Also sage ich: »Sollen wir nicht einfach ein bisschen schmusen und dann vögeln? Ich glaube wirklich, dass du ein schrecklich guter Zungenkünstler bist. Es liegt einfach an mir.«
    Ein klein bisschen verdutzt kommt er wieder nach oben. »Okay. Aber danach werde ich dich doch lecken. Es macht mir nichts aus, wenn du es ein bisschen kitzelig findest. Und ich finde es einfach super.«
    Und, ach, ich bin ja auch nur ein Mensch. Gegen soviel süßen Egoismus kann ich nichts ausrichten. Ich bin ja nicht herzlos. Beschwichtigend sage ich dann auch: »Okay. Dann mach schon. Aber erwarte nicht, dass ich das toll finde, klar?«

Frühling
    M eine Flip-Flops biegen sich um die Pedale. Mit einer Hand halte ich meinen Rock fest, damit er nicht vom Wind hochgeweht wird. Die Haare flattern mir vor den Augen, aber ich kann sie nicht wegstreichen, weil beide Hände beschäftigt sind. Ich radle durch den Wald. Die Luft ist frisch, würzig und ein bisschen feucht. Es ist noch früh, und es sind noch nicht viele Leute unterwegs. Die Sonne scheint. Wenn ich aus dem Schatten der Bäume in einen offenen Teil des Waldes radle, wo die Sonne scheint, spüre ich, wie warm es schon ist. Es ist still, ich höre leise ein paar vereinzelte Vögel und ein Summen in der Luft. Ich spüre, wie eine Biene an meinem Gesicht vorbeifliegt. Für einen Moment höre ich ein lautes Brummen an meinem Ohr, dann fliegt sie schnell weiter.
    Ich lasse meinen Rock los und streiche mir durchs Haar. Ich kneife die Augen ein bisschen vor der Sonne zusammen. Ich fühle mich glücklich, fröhlich. Meine Beine, die kräftig in die Pedale treten, fühlen sich stark an, mein Rock ist luftig und schiebt sich anmutig hoch, und meine Haare wehen hinter mir her. Die Sonne scheint, und durch diese einfache Tatsache fühle ich mich auch sonnig und frisch. Wie eine Figur in einem Disneyfilm. Charmant, aufgeräumt und leichtfüßig. Das Einzige, was noch fehlt, ist ein Reh, das übermütig neben mir herspringt, ein Schwarm Schmetterlinge, der sich in meinen Haaren niederlässt, und ein Vogel, der sich auf meinen ausgestreckten Finger setzt. Meine Wangen sind gerötet. Ich fühle mich rosig, frisch und zart. Ich seufze und sauge tief die Frühlingsluft ein.
     
    Aber dann verschwinden plötzlich

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