Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)
sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann sah er, dass sie sich in eine Ecke kauerte. Er streckte die Hand nach ihr aus. »Komm, ich bringe dich nach Hause.«
Langsam bewegte sie sich auf ihn zu und legte schließlich ihre Hand in seine. Erleichterung setzte ein, dass sie sich noch so gut bewegen konnte. Vorsichtig half er ihr, durch das Fenster hinauszuklettern. Erst als sie neben ihm hockte, tat er das, wonach er sich schon seit Stunden sehnte. Er schloss seine Arme um sie und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals.
Gott, sie lebte!
Nach kurzem Zögern schmiegte sie sich an ihn, und er konnte deutlich ihr Zittern spüren. Das brachte ihn wieder zur Besinnung. So gerne er sie auch weiter im Arm halten wollte, zuerst musste er sie in Sicherheit bringen.
Als hätte die Natur seine Gedanken gehört, ertönte ein lautes Grollen. Verdammt! Offenbar hatte Perry recht gehabt. Der Hang war noch immer instabil.
Sam sprang auf und zog Carrie mit sich hoch. »Kannst du laufen?«
Verwirrt blickte Carrie ihn an. Sie war froh, dass sie endlich aus diesem Sarg entkommen war, in dem es kaum noch Luft zum Atmen gegeben hatte. Es kam ihr wie ein Wunder vor, dass Sam hier vor ihr stand. Sie wusste nicht, wie er sie gefunden hatte, aber sie war unendlich dankbar dafür. Am liebsten hätte sie sich einfach nur in seine Arme geschmiegt und alles andere vergessen. Aber er schien andere Pläne zu haben. Sein Arm schlang sich um ihre Taille und zwang sie so, ihm zu folgen. Er machte einige Schritte und blieb dann stehen. Sein Blick richtete sich nach oben, und automatisch schaute Carrie ebenfalls auf.
Entsetzen durchfuhr sie, als sie sah, wie weit der Erdrutsch ihren Wagen mit sich den Hang hinuntergerissen hatte. Es war ein Wunder, dass sie noch lebte und sich offensichtlich nicht einmal schwer verletzt hatte. Ja, ihr tat vieles weh, aber sie konnte stehen und sogar gehen, wie sie feststellte, als Sam sie mit sich zog.
»Kann ich mich nicht erst … ein wenig ausruhen?«
Als er sie ansah, erkannte sie die Besorgnis in seinem Gesicht. »Das würde ich liebend gerne, aber ich glaube nicht, dass der Hang …«
Seine Worte wurden von einem ohrenbetäubenden Grollen und Krachen übertönt. Panik regte sich in ihr, als sie die Geräusche erkannte. Genau so hatte es sich angehört, als der Hang abgerutscht war!
»Lauf!« Sam schrie ihr ins Ohr. Seine Finger schlossen sich fester um ihre Hand, und er zog sie mit sich.
Sie versuchte es wirklich, aber der Schlamm weigerte sich, ihre Beine freizugeben. Es war, als hielte er sie fest, um sie dann zu verschlingen. War sie aus dem Auto entkommen, nur um ein paar Meter weiter doch noch zu sterben? Ebenso wie Sam, der so verrückt gewesen war, sie retten zu wollen. Nein, das würde sie nicht zulassen!
Sam schien der gleichen Meinung zu sein, denn er zog sie mit einem Ruck aus dem Schlamm und warf sie sich dann über die Schulter. Carrie wollte protestieren, aber seine Schulter bohrte sich in ihren Magen, und das raubte ihr für einen Moment den Atem. Er lief los, und sie hatte alle Mühe, sich an ihm festzuklammern, um nicht bei jeder Bewegung wie eine Puppe gegen seinen Rücken zu prallen. Aus den Augenwinkeln sah sie einen bedrohlichen Berg aus Schlamm, Geröll und entwurzelten Baumstämmen auf sich zurasen. Oh Gott, sie würden es nicht schaffen!
Mit einem über dem Lärm kaum hörbaren Fluch zog Sam sie von seiner Schulter, schlang die Arme um sie und warf sich dann zur Seite. Hart kamen sie auf dem Boden auf und begannen auf dem steilen Abhang sofort zu rutschen. Carrie versuchte, sich irgendwo festzuklammern, doch Sam hinderte sie daran. Stattdessen bemühte er sich, ihren Fall so zu lenken, dass sie aus der direkten Schusslinie des Erdrutsches kamen. Zumindest glaubte sie, dass er das vorhatte. Es ging alles zu schnell und war zu furchtbar, als dass sie noch vernünftig darüber nachdenken konnte.
Ihre Rutschpartie schien eine Ewigkeit zu dauern, doch schließlich wurde sie abgebremst, und sie kamen auf einem etwas flacheren Stück der Wiese zum Liegen. Sofort sprang Sam auf und zog Carrie hoch. Die Schlammlawine donnerte an ihnen vorbei, zu nah, um sich auch nur eine Sekunde zu erholen. Rasch liefen sie in Richtung der Bäume, die hoffentlich einen gewissen Schutz vor der Naturgewalt bieten würden. Jedes Mal wenn sie stolperte, war Sam sofort da und half ihr. Sie war froh, nicht mehr in ihrem Wagen gefangen zu sein, auch wenn es dort momentan trockener gewesen wäre. Sie
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